Reduzieren tut gut.
Viel zu viel Zeug, überall Papierberge, erdrückt vom Krempel. Entspannung unmöglich, jemanden spontan mit zu mir zu nehmen undenkbar. Das war ich – vor 8 Jahren. Mittlerweile sieht das anders aus – meine Wohnung ist so aufgeräumt wie noch nie zuvor. Und das tut gut! Aber moment, von Anfang an…
8 Jahre zuvor…
2009
Papierberge, Ordner, vollgemüllter Schreibtisch. Wie konnte ich da nur die Füße hochlegen?! Ok, die Hausschuhe waren ganz schick, das wars dann aber auch. Der Rest ist unansehnlich.
Das Ganze ging aber weiter, ich habe leidenschaftlich gern Zeitschriften gesammelt (als Teenie Bravo, Mädchen und später Cosmopolitan, Myself etc.). Ich habe gesammelt um sie zu haben, nicht zum lesen. Sprich: Sie lagen nur rum!
Eine lange Zeit lang habe ich außerdem Beautyprodukte (Shampoo, Duschgel, Nagellack etc.) gehortet. Das Gefühl, dass eine Flasche leer wird mochte ich nicht, in nahezu allen Flaschen war eine Art Anstandsrest vorhanden.
Zusätzlich hatte ich damals eine Zeit in der ich das Gefühl brauchte mir etwas leisten zu können – und Unmengen konsumierte. Deswegen brauche ich die nächsten drei Jahre kein Shampoo mehr zu kaufen.
2012
Drei Jahre später hatte ich zumindest die Dokumentenberge bezwungen und das meiste feinsäuberlich in Ordner abgeheftet. Yay! Somit waren es ca. 30 Ordner im Wohnzimmerregal. Wahnsinn!
Aber was ist da eigentlich alles drin? Was hebe ich da auf? Diese Frage habe ich mir ca. ein Jahr später gestellt. Viele Unterlagen aus meiner Ausbildungszeit, die ich nie wieder benötige un in der Zeit nach der Ausbildung auch nicht mehr angesehen habe. Jeden einzelnen Ordner habe ich durchgesehen, ähnliche Unterlagen zusammengefasst und insgesamt 21 Ordner geleert.
2017
So sieht mein Wohnzimmer heute aus – und der Schreibtisch ist auf dem Bild noch nicht mal aufgeräumt. Der Boden ist mittlerweile komplett frei. So gefällt es mir viel besser, ich fühle mich wohler, befreit und muss mir keine Sorgen machen wenn jemand spontan vorbeikommt.
Ich bin noch lange nicht fertig damit alle Dinge durchzugehen, um nachher nur noch das zu haben was ich auch haben möchte und worüber ich mich freuen kann. Gerade bei Büchern, DVDs und CDs habe ich Nachholbedarf. Aber – ich bin auf einem guten Weg.
Was den ganzen Krempel und meine Entwicklung angeht bezeichne ich mich gerne als Messimalist – ein ehemaliger Messi der nun zum Minimalismus tendiert.
„Hinterlasse die Wohnung so, wie du sie beim Nachhausekommen vorfinden möchtest.“
– Unbekannt
Diesen Spruch habe ich mittlerweile recht gut verinnerlicht und halte mich daran. Nur in den allergrößten Notfällen verlasse ich meine Wohnung mal unordentlich, aber sobald ich die Möglichkeit habe wird aufgeräumt. Ordnung muss schließlich sein.
Fertig mit dem Ausmisten meiner Wohnung bin ich noch nicht, aber ich befinde mich auf einem guten Weg. Bestätigt hat mir dies der Besuch meiner Oma vor kurzem: Beim Betreten meiner Wohnung entwich ihr ein „Es ist ja so aufgeräumt hier, so kennt man dich ja gar nicht!“ – gnadenlos ehrlich wie immer, aber wisst ihr was? Sie hat recht. Und gefreut habe ich mich auch darüber, dass sie die Veränderung wahrgenommen hat.
P.S.: Es ist wahnsinnig schwer gewesen Bilder von meinem früheren Chaos zu finden. Es stimmt wohl doch, dass man nur die angenehmen Momente und Situationen auf Fotos festhält. Dennoch habe ich ein paar wenige gefunden und sie euch unten in die Impressionen gepackt. Erschreckende Bilder oder? Zumindest ich finde sie erschreckend, wenn ich daran denke, dass es hier früher tatsächlich so ausgesehen hat.
Welches war die größte Entwicklung in deinem Leben? Lass es mich herzlich gerne wissen.