Wie das Leben so spielt. / Mein erstes Life Update
Vor ein paar Wochen war ich noch ziemlich ziellos was meine Arbeitssuche angeht. Wo ich ankommen würde wusste ich nicht. Und wann es so weit sein würde, dass ich wieder arbeiten darf war auch ungewiss. Um eine Maßnahme vom Arbeitsamt bin ich zum Glück herum gekommen, weil ich stattdessen ein individuelles Bewerbungscoaching – mehr oder weniger begeistert – absolviert habe, um mich auf ein für mich ganz besonderes Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Ein Vorstellungsgespräch auf eine Stelle in meinem früheren Ausbildungsbetrieb. So langsam würde ich arbeitstechnisch gerne wieder unter die Haube kommen.
Wieder eine 40 Stunden-Woche?
Der Tag des besagten Vorstellungsgespräches kam und aufgeregt wie ich war, hatte ich das Gefühl alles was ich im Bewerbungscoaching gelernt habe wieder vergessen zu haben. Und dann saß ich in dem Besprechungsraum mit drei Leuten mir gegenüber, eine Person weniger als erwartet. Mehrere Personen im Vorstellungsgespräch sind zwar absolut üblich bei großen Firmen – aber auch jedes Mal eine echte Herausforderung. Hab ich schon erwähnt, dass ich Vorstellungsgespräche irgendwie nicht so sehr mag?
Direkt im Anschluss an das Gespräch bekam ich das Feedback des Fachbereichsleiters, dass ich mich gut verkauft hätte, aber mehr Elan hätte zeigen können. Offenbar hatte ich nicht so sehr gesprudelt wie er es sich von mir gewünscht hätte und es waren noch 20 Minuten Gesprächszeit übrig. Mist, ob das wohl ein Minuspunkt sein könnte? Verstellt hatte ich mich damit nicht, ich bin nun mal ein sehr ruhiger Mensch.
Die Tage, in denen ich auf Zu- oder Absage wartete, vergingen nicht ohne zwei weitere Vorstellungsgespräche.
… oder eine 16 Stunden-Woche? …
In einer weiteren Firma, einem kleinen 2-Personen-Handwerksbetrieb, dauerte das Gespräch lediglich 15 Minuten. Relativ schnell merkte ich, dass ich mich dort nicht wohl fühlen würde. Das Büro ansich wirkte schon ziemlich unsortiert auf mich, denselben Eindruck hatte ich von der Gesprächsführung des Geschäftsführers. Und wer war überhaupt die Frau die sich ständig in das Gespräch einmischte? Ca. zehn Minuten prasselten Informationen auf mich ein, was die Firma macht, wofür ich zuständig sein würde und auf was ich achten müsse. „Ach, jetzt rede ich die ganze Zeit, wer sind Sie denn eigentlich? Was haben Sie vorher gemacht?“ Nach ca. zwei Minuten war ich fertig mit meiner Antwort und wurde gefragt was ich verdienen möchte. Während ich antwortete sah ich, dass die Frau die am Gespräch teilnahm, eine Augenbraue hob. War ich zu teuer?
… oder doch eine 30 Stunden-Woche?
1,5 Stunden war ich zum Gespräch in der Firma, ein Zeitungsverlag. Das Gespräch empfand ich als angenehm. Angenehm für ein Vorstellungsgespräch. Und das obwohl jede Station meines Lebenslaufes „auseinander gepflückt“ und Fragen dazu gestellt wurden. Fragen von denen ich selbst nicht wusste, dass die Antworten für andere interessant sein könnten. Und was soll ich sagen, sie haben mich eingestellt. Endlich hat es geklappt. Im September fange ich dort an und freue mich schon tierisch darauf wieder arbeiten zu gehen.
Wenn ich nach meinem Empfinden/Bauchgefühl im Vorstellungsgespräch wählen müsste war die Stelle beim Zeitungsverlag auch meine Wunschstelle von den dreien. Hier habe ich neben dem Beruf auch noch genügend Zeit für meine anderen Projekte und alles was ich machen möchte. Perfekt!
Kurz nachdem ich den Vertrag beim Zeitungsverlag unterschrieben hatte, bekam ich sogar noch einen weiteren Anruf, dass ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden sollte. Erst passiert monatelang so gut wie nichts, dann kann ich plötzlich zwischen vier verschiedenen Stellen wählen – echt jetzt?
Glücklich vergeben.
Kurz nachdem ich meinen Text zum Thema „1 Jahr lang Single“ veröffentlicht hatte, habe ich mich tatsächlich wieder verliebt. Auch das hätte ich so schnell nicht für möglich gehalten. Ein knappes Jahr lang habe ich erfolgreich alle Flirtversuche und Dates abgelehnt, weil ich es einfach nicht wollte. Ein Jahr lang fiel jeder durch mein selbstgebasteltes Raster aus „so muss er sein“ und „so darf er auf keinen Fall sein“. Und dann kam er. Und hat einfach mal alles auf den Kopf gestellt – auf die positive Art und Weise. Und entgegen meiner Erwartung fühle ich mich unheimlich wohl damit wieder jemanden an meiner Seite zu haben. Es ist wundervoll.
Vorallem – und das war mir ganz besonders wichtig – er versucht nicht einen anderen Menschen aus mir zu machen. Ja, man kann wirklich sagen, dass ich glücklich bin. Äußerst glücklich.
Manchmal kommt es eben doch anders als gedacht. Zum Glück! Für das was momentan alles tolles in meinem Leben passiert bin ich sehr dankbar und freue mich darüber. In den letzten Wochen und Monaten habe ich so viele unheimlich tolle Menschen kennenlernen dürfen, persönlich und natürlich auch durch meinen Blog. In den letzten Wochen und Monaten hatte ich so viele tolle Erlebnisse und Reisen. Gerade das letzte halbe Jahr war, trotz – oder gerade wegen? – meiner Arbeitslosigkeit, eine sehr tolle Zeit. Diese Zeit hat mich in meiner persönlichen Entwicklung gefördert, aber auch oft genug gefordert. Kurzum: Ich möchte sie nicht missen.
Was ist bei dir tolles in den letzten Wochen und Monaten passiert? Was für Ziele hast du erreicht? Lass es mich gerne wissen.