Schweinehund vs. Wochenplan

Mehr Struktur im Leben durch Wochenplan?

„Du machst einfach zu vieles auf einmal. Du solltest etwas davon aufgeben!“ Ein Stück weit hat sie recht, aber … was davon soll ich gehen lassen, wenn ich doch alles gerne machen möchte? Letztendlich kam ich zu dem Entschluss, dass ich einfach eine bessere Planung und eine konsequente Umsetzung derselben benötige. „Du wirst schon noch sehen, dass ich das hinbekomme!“ Der letzte Satz klang wie eine Kampfansage – und ein Stück weit war er das auch.

Es gibt wirklich oft Zeiten in meinem Leben, da möchte ich alles hinschmeißen und einfach meine Ruhe haben. Aber in den meisten Fällen geht das nicht, es gibt schließlich Verpflichtungen. Also heißt es immer wieder Zähne zusammenbeißen und das Ganze durchstehen und/oder nach einer Lösung/Vereinfachung der misslichen Lage suchen.

„Du warst schon früher so, dass du dir immer zu viel vorgenommen hast!“ – Sie hat Recht. Jedoch: Ihre Worte spornen mich nur noch mehr an. Diesmal wird das anders, ich werde das schaffen!

Wochenplan.

In einer Facebook-Gruppe lese ich etwas von einem Wochenplan. Dabei soll jeder Tag einem bestimmten Bereich gewidmet sein – das klingt nach genau dem richtigen Werkzeug für mich. Zu genau geplante Wochenpläne (z.B. 09:00 Tätigkeit A, 10:00 Uhr Tätigkeit B) funktionieren bei mir nicht, davon fühle ich mich extrem unter Druck gesetzt, weil ich es zeitlich nicht einhalten kann. Und wer kann schon zusätzlichen – und selbst-gemachten – Druck gebrauchen?

Kurze Zeit nachdem ich davon gelesen habe sitze ich an meinem eigenen Wochenplan. Den Plan zu schreiben läuft besser als ich dachte, schnell habe ich alle Ideen in meinem Plan gepackt. Jeder Tag ist verplant, einen Tag gibt es allerdings für meine Seelenpflege, Dinge die mir gut tun. An diesem Tag kann und darf ich alles tun was mir persönlich gut tut.

Mein Wochenplan sieht derzeit wie folgt aus:

Montag: Dieser Tag steht unter dem Stichpunkt „Administration“.
Dienstag: Dieser Tag steht unter dem Stichpunkt „Schreiben“.
Mittwoch: Dieser Tag steht unter dem Stichpunkt „Projekte“.
Donnerstag: Dieser Tag steht unter dem Stichpunkt „Bildung“.
Freitag: Dieser Tag steht unter dem Stichpunkt „Seelenpflege“.
Samstag: Dieser Tag steht unter dem Stichpunkt „Unterhaltung“.
Sonntag: Dieser Tag steht unter dem Stichpunkt „Haushalt“.

An Montagen erledige ich also alles was organisatorisch bei mir anfällt: Ablage, Emailfächer ausmisten, Termine ausmachen. Dienstage sind für Schreiben und Planen meiner Blog-Beiträge reserviert und für Arbeiten an meiner Homepage. Mittwochs kümmere ich mich um meine Projekte, suche Stellenangebote heraus und schreibe Bewerbungen. Donnerstags stöbere ich in Büchern und schaue Filme die mich weiterbringen und arbeite an meinem Fernlehrgang (Office Management). Freitage sind für meine Seelenpflege reserviert, d.h. an diesen Tagen tue ich Dinge die mir und meiner Seele gut tun, gehe Hobbies nach, höre meine Lieblingsmusik oder lege einen Beauty-Tag ein. Samstage habe ich für meine Freunde, Familie und Kontaktpflege reserviert. Zusätzlich kann ich an diesen Tagen Erleidungen tätigen, da sich dies oftmals verbinden lässt. Sonntage stehen bei mir schon seit langer Zeit unter dem Thema „Haushalt“ bzw. Neuanfang. An diesem Tag wasche ich Wäsche, staubsauge, räume auf, miste meine Sachen aus, leere meine Mülleimer und säubere die Käfige meiner Meerschweinchen.

So weit, so gut. Dies ist bisher ein grober Entwurf wie es aussehen könnte. Aktuell bin ich dabei das Konzept zu testen um zu sehen ob es für mich so umsetzbar ist und funktioniert. Nachbessern kann ich immer noch, wenn dies nötig ist.

Fazit nach einer Woche konsequenter Umsetzung.

Die Umsetzung meiner Planung für Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag fällt mir leicht. Aber Donnerstag, der Tag den ich überwiegend für meinen Fernlehrgang eingeplant habe, macht überhaupt keinen Spaß. Nun überlege ich, ob ich meinen Fernlehrgang überhaupt weiterführen möchte, was allerdings insofern ärgerlich wäre, da ich diesen Fernlehrgang bereits komplett bezahlt habe und bei Abbruch das Gefühl hätte, das alles in den Sand zu setzen.

Vielleicht hat es mich aber auch nur so angestrengt, weil ich drei Tage hintereinander komplett Vollgas gegeben habe mit meiner Administration, auf meinem Blog und meinen Projekten und es würde schon weiterhelfen, wenn ich meinen Seelenpflege-Tag auf den Donnerstag lege um einen Ausgleich zu schaffen bevor ich mich meinem Fernlehrgang widme.

Meine Termine konnte ich in meiner Testwoche recht gut in meinen Plan integrieren. Dadurch, dass ich aktuell ohne Beschäftigung bin, habe ich ausreichend Zeit für die Umsetzung meines Planes sowie Testphasen und Veränderungen bzw. Anpassung des Planes.

Fazit nach zwei Wochen konsequenter Umsetzung.

Nach wie vor fallen mir mein Administrations-Montag und der Blog-Dienstag extrem leicht. Der Projekt-Mittwoch hat diese Woche nicht ganz so gut funktioniert, da ich fast den ganzen Tag verplant war (erst bei meiner Familie und abends zum Telefonieren verabredet). Der Bildungs-Donnerstag fällt mir nach wie vor sehr schwer, und – nach wie vor überlege ich den Fernlehrgang abzubrechen.

Es tut mir persönlich auf jeden Fall gut mehr Struktur in meinem Alltag zu haben durch den Wochenplan. Durch die Einhaltung meines Wochenplanes habe ich das Gefühl ich schaffe viel mehr und effektiv sehe ich dies auch – an mir und dem was ich tagtäglich leiste. Zu dem Plan muss ich allerdings auch sagen, dass ich mir nicht strikt an beispielsweise dem Blog-Dienstag verbiete den Müll rauszubringen. Wenn es mich stört und nur einen geringen Aufwand darstellt, dann leere ich den Müll aus. Es geht mir bei meinem Plan allerdings darum, dass ich nicht am Blog-Dienstag, um das Beispiel beizubehalten, anfange den kompletten Haushalt auszumisten und umzugestalten. Dafür wäre der Haushalts-Sonntag gedacht, an dem ich auch ausmisten kann und soll.

Hier sollte jeder von euch seine eigene Balance finden, wie es für euch passt. Es ist euer Plan, es ist euer Leben. Wenn ich beispielsweise an einem Tag mal keine Lust auf die Umsetzung des Wochenplanes habe – oder keine Zeit, oder es mir gesundheitlich nicht gut geht, oder oder oder… -, dann zwinge ich mich nicht dazu. Denn das bringt letztendlich überhaupt nichts und der Plan soll schließlich mir helfen, nicht ich dem Plan. Der Plan ist mein Werkzeug, nicht ich der Sklave des Planes.

Wie sich das Ganze umsetzen lässt, wenn ich wieder arbeiten gehe und zusätzlich nebenbei meine ganzen Termine und Projekte habe werde ich sehen. Immerhin muss ich mich neben der Arbeit auch noch um meine eigenen Sachen kümmern und meine Projekte, Kontakte, Freundschaften und meine Beziehung pflegen – und Auszeiten regelmäßig einhalten für meine eigene seelische Gesundheit. Aber bisher funktioniert der Plan – mit Ausnahme des ungeliebten Bildungsdonnerstags – recht gut für mich.

Was denkst du?

Hast du Fragen dazu oder vielleicht Tipps was ich verbessern könnte? Hast du selbst einen Wochenplan oder diesen schon mal ausprobiert? Oder willst du vielleicht damit anfangen? Lass es mich gerne wissen. 🙂

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