Gehetzt, gestresst, getrieben. Nur unterwegs und kaum zuhause. Termine, Termine. Es sind mittlerweile so viele, dass ich froh bin, wenn ich mal nichts geplant habe und stundenlang zuhause rumwurschteln kann. Mittlerweile sage ich sogar Termine wieder ab, wenn es mir zu viel wird. Hier muss und möchte ich ganz stark auf meinen Körper hören und mir nicht wieder zu viele Verpflichtungen aufbürden, mit denen ich dann nicht zufrieden bin. Warum machen wir uns unser Leben so schwer?
Zu viel unterwegs zu sein, strengt mich zusätzlich an, da ich dann immer unter Strom stehe und gar nicht richtig abschalten kann. Das Ganze nenne ich liebevoll „Termine ausdünnen“ und finde es mittlerweile essentiell hier zu selektieren, bzw. gar nicht erst zu viele Termine zu machen. Hier muss allerdings jeder selbst wissen was für ihn gut funktioniert. Der eine Mensch empfindet einen Termin als zu viel, der andere freut sich, dass es heute nur drei Termine sind.
Von manchen Dingen bin ich von Anfang an total begeistert und muss dann mir selbst eingestehen, dass ich gar nicht die Zeit dafür habe. Bzw. sie mir nicht nehmen kann bei all den anderen Dingen die ich gerne verfolgen möchte. Prioritäten setzen – manchmal ist Erwachsensein richtig blöd. Aber die Dinge für die ich mich entscheide, möchte ich eben auch nicht halbherzig machen und manchmal ergibt sich später auch noch die Möglichkeit die Dinge nachzuholen. Für mich ist es absolut notwendig, dass ich mich von Zeit zu Zeit frage ob das was ich mache noch das ist, was ich machen möchte. Lautet meine Antwort „Nein“, ist es an der Zeit etwas zu verändern. Hier ist es wichtig, dass auch du genau hinhörst und hinfühlst, was dich erfüllt und glücklich macht – und was eigentlich nur noch Ballast ist. Genau das habe ich bei meinem Fernlehrgang angewendet, den ich zwischenzeitlich schweren Herzens abgebrochen habe.
Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich ernsthaft überlege mir eine Woche im Monat zu blockieren, in der ich nach der Arbeit und am Wochenende keine Termine ausmache und einfach nur Zeit mit mir selbst verbringe um meinen eigenen Interessen nachzugehen und die Dinge zu erledigen die leider viel zu oft liegen bleiben. Dieses ständige Gerenne macht mich noch ganz kirre. Oft bin ich auch noch genau während der Rushhour unterwegs, genau dann wann alle fahren, juhu! Das bedeutet für mich zusätzlichen Stress.
Wenn ich so darüber nachdenke ist das sogar eine richtig gute Idee eine terminfreie Woche einzuplanen. Das werde ich demnächst testen. Gerade kürzlich habe ich gemerkt, wie gut mir das getan hat. Dafür muss ich doch schließlich nicht krank sein und mich fühlen wie ein Häuflein Elend. Es ist immerhin meine Entscheidung ob ich mir freie Zeit einplane oder nicht. Es ist meine Entscheidung wann ich welchen Termin mache und wahrnehme. Und es ist meine Entscheidung ob ich mich von meinen Terminen stressen lasse oder nicht. Mein Kalender, mein Leben, meine Entscheidung.
Wie regelt ihr sowas für euch? Wie sorgt ihr dafür, dass ihr euch nicht überarbeitet?
Ich glaube, du hast (noch) ein kleines Problem mit dem „Unterwegssein“.
Ich empfinde beispielsweise das „Unterwegssein“ mit Entspannung:
In der S-Bahn endlich im Buch weiterlesen, sich vom Blick aus dem Fenster inspirieren lassen. Klar, Auto fahren ist unendlich stressig – also lass‘ es, so gut wie möglich, sein.
Ansonsten gebe ich dir voll und ganz recht:
Achte darauf, dass du nicht allzu oft zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort sein musst. Verabredungen, auch erfreuliche, bedeuten zeitlichen Stress.
Aber, sei unterwegs: Denn das Unterwegssein ist schön. Zumindest ohne Zeitdruck sowie ohne Auto 🙂
Hallo Matze,
schön von dir zu lesen. 🙂
Ich möchte nicht auf Autofahren verzichten, da ich das wirklich gerne mache. Da stressen mich die öffentlichen Verkehrsmittel doch etwas mehr, einfach weil in Wiesbaden und Taunusstein der öffentliche Personennahverkehr nicht ganz so gut ausgebaut ist wie beispielsweise in Frankfurt. Dadurch stand ich viel häufiger wartend in der Kälte, hatte mit lärmenden Kindern, Geruchsbelästigung und übervollen Bussen zu kämpfen. Das habe ich über 8 Jahre mitgemacht – sei mir nicht böse, aber darauf verzichte ich gerne. Das Unterwegssein ansich stört mich nicht, ich bin gerne unterwegs, zumal ich mich dann vor Ort natürlich freue die Menschen zu sehen mit denen ich verabredet bin – aber der Stress, den ich mir teilweise selbst mache auf dem Weg dahin oder im Vorfeld, müsste nicht sein.
Um ein bisschen den Druck herauszunehmen werde ich – sofern möglich – versuchen die terminfreie Woche einzuhalten. 🙂 Und dann mal schauen wie es mir damit geht.