2017 habe ich einige Dinge in meinem Leben verändert – ich hatte schließlich genug Zeit. Unter anderem habe ich zum ersten Mal den Minimalismus-Stammtisch in Frankfurt besucht. Dieser Beitrag ist der vierte einer Reihe, die es im Laufe des Jahres mit insgesamt acht Beiträgen geben wird und die ich jeweils mit den Worten „1 Jahr“ und dem jeweiligen Thema kennzeichnen werde. Viel Spaß beim Lesen wünsche ich dir.
Endlich Gleichgesinnte!
Als ich vor etwa neun Jahren anfing umzudenken und meinen Krempel auszumisten wusste ich nichts von „Minimalismus“. Mir war überhaupt nicht bewusst, dass es da eine ganze Bewegung gibt, die Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein, Schlichtheit, Konsumverweigerung und vieles andere groß in ihrem Leben schreibt.
„Der ganze Krempel macht mich nicht glücklich!“ – mit meiner Einstellung war ich in meinem Leben ziemlich alleine. Viele meiner Freunde und Bekannten verstanden überhaupt nicht warum ich anfing umzudenken. In mir wuchs der Wunsch heran mich mit Gleichgesinnten auszutauschen – und so suchte und fand ich den Minimalismus Stammtisch in Frankfurt. Die ersten Termine passten bei mir nicht, da diese unter der Woche waren. Irgendwann entdeckte ich dann, dass die Termine nun auf Samstag gelegt waren – perfekt!
Am Samstag, den 13.05.2017 war ich also zum ersten Mal beim Minimalismus-Stammtisch in Frankfurt. Ich erinnere mich noch daran, dass ich viel zu spät kam und unglaublich zurückhaltend war beim ersten Treffen – dabei war es für mich unglaublich spannend Leute zu treffen die ähnlich denken wie ich. Das hatte ich vorher nicht. Im Gegenteil, ich bin oft von Leuten die vieles besitzen aber wenig weggeben und Messis umgeben. Im Gespräch mit den Minimalistinnen merkte ich auch, dass ich teilweise noch nicht so weit bin wie sie. Auch wenn ich weiß worüber gesprochen wird und mir die Personen ein Begriff sind von denen gesprochen wird, Zero Waste ist für mich in weiter Ferne, Veganismus und Produkte selbst herstellen auch. Im Moment bin ich dabei sämtliche Produkte aus meiner Messi-Zeit nach und nach aufzubrauchen. Da ich vorher gehortet habe dauert dieser Prozess bei mir verhältnismäßig lange. Nachkaufen werde ich – wenn möglich – nur noch Produkte die nicht an Tieren getestet wurden. So etwas möchte ich schlicht und einfach nicht unterstützen. Es kam bis zu meinem ersten Besuch beim Minimalismus-Stammtisch nicht oft vor, dass mich andere Menschen fragten wie ich bestimmte Dinge handhabe, bei den Minimalistinnen hatte ich zum ersten Mal das Gefühl gut aufgehoben zu sein.
Mittlerweile hat sich ein „harter Kern“ von ein paar wenigen Leuten gebildet, die bei fast jedem Stammtisch anwesend sind – und ich darf dazugehören. Und – oh mein Gott – was freue ich mich darauf fast jeden Monat einmal nach Frankfurt zu pilgern und meine Freundinnen beim Minimalismus Stammtisch zu sehen. Es kommt mir jedes Mal so vor, als wäre es erst gestern gewesen.
Mittlerweile sind „der harte Kern“ des Stammtisches und ich an einem Punkt, an dem ich sagen würde, dass wir gute Freunde geworden sind. Zwischenzeitlich hatte eine Stammtischteilnehmerin nach Einmachgläsern gesucht – und ich habe unzählige davon von einer entfernten Verwandten geerbt. Eine Win-Win-Situation – ich bin einen Teil der Gläser los und sie hat sich darüber gefreut.
Ausflug nach Köln zum Minimalismus Stammtisch
Im Oktober 2017 haben meine Freundin Esther, die den Minimalismus Stammtisch in Frankfurt organisiert, und ich einen Ausflug nach Köln gemacht um den Kölner Minimalismus-Stammtisch zu besuchen. Mit Michael, der den Minimalismus Stammtisch in Köln organisiert, sind wir gut befreundet. Es war großartig sich nun auch mit weiteren interessanten Leuten austauschen zu können. Der Kölner Stammtisch ist doch ein wenig größer als der Frankfurter. Für mich ist es immer total spannend die persönlichen Geschichten der Minimalisten zu erfahren.
Der Stammtisch in Köln war der erste in Deutschland und somit Vorbild für viele weitere Städte. Mittlerweile fanden bereits Stammtische in Berlin, Bielefeld, Bonn, Düsseldorf, Essen, Flensburg, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, Kiel, München, Münster, Stuttgart und Freiburg statt (aktuelle Termine findet ihr unter www.minimalismus-stammtisch.de).
Ausflug nach Essen zur Minimal Kon
Eine Konferenz für Minimalisten? Cool! Ziemlich schnell stand fest, dass wir als Gruppe gemeinsam dorthin fahren. So kam es also, dass wir im Oktober 2017 zu dritt nach Essen gefahren sind um an der Minimal Kon teilzunehmen. Nach der eigentlichen Konferenz saßen wir noch mit ein paar weiteren Minimalisten zum Abendessen und am nächsten Morgen zum Frühstück zusammen. Immer wieder wird mir bewusst wie wertvoll der Austausch mit anderen ist, besonders seitdem ich Menschen in meinem Umfeld, Bekannten- und Freundeskreis habe, die dieselben Interessen teilen.
Aufmerksamkeit für den Minimalismus Stammtisch
Unsere Stammtisch-Gruppe besteht meistens aus ca. 5-6 Personen, ab und an kommen neue Leute dazu. Der personenmäßig größte Stammtisch fand im Dezember 2017 statt. Aufgrund eines vorher erschienenen Zeitungsartikels waren über 30 Personen anwesend. Es gestaltete sich dadurch leider etwas schwierig Gespräche zu führen. Es war einfach nur laut im Restaurant, das wir im Übrigen fast für uns alleine hatten. Aber zumindest bekam der Frankfurter Minimalismus Stammtisch dadurch etwas mehr Aufmerksamkeit – und ein paar Leute haben sich glücklicherweise nicht von der Lautstärke abschrecken lassen und sind zu den nachfolgenden Treffen wieder gekommen. Ganz besonders darüber gefreut habe ich mich, dass Michael und eine weitere Stammtisch-Teilnehmerin des Kölner Minimalismus Stammtisches bei diesem Stammtischtermin auch zu Besuch waren.
Ausflug nach Essen zum Minimalismus Stammtisch
Nachdem die Adventskalender-Blog-Aktion vorbei war, fiel sämtlicher Stress – den ich mir teilweise selbst gemacht hatte – von mir ab. Jetzt war es an der Zeit, dieselbe wieder mit Menschen zu verbringen anstatt allein zuhause – bloggend – vor dem Rechner zu sitzen. Also beschloss ich den Minimalismus Stammtisch am 30.12.2017 in Essen zu besuchen. Daniel, der diesen Minimalismus Stammtisch organisiert, hatte ich bereits bei der Minimal Kon kennengelernt und zusammen mit ihm und Michael die Adventskalender-Blog-Aktion gerockt.
Seminar: „Vertriebsoffensive“ in Mainz
Im März 2018 waren Esther und ich gemeinsam auf der Vertriebsoffensive von Dirk Kreuter. Ein paar der Gruppenübungen haben wir zusammen absolviert und generell war ich froh, dass sie dabei war. Es hat sich während dieser Zeit auch gezeigt, dass sie super zum Stammtisch der ehemaligen Seminarteilnehmer passt – sie wurde herzlich aufgenommen in den „Kreis der Auserwählten“ und war seitdem bereits auch ein paar Mal dabei.
Seminar: „Die Kunst, dein Ding zu machen“
Während der verschiedenen Minimalimus-Stammtische habe ich so sehr geschwärmt von dem ganzen Thema Persönlichkeitsentwicklung und dem Seminar „Die Kunst, dein Ding zu machen“ von Christian Bischoff, dass sich sowohl Esther als auch eine weitere Stammtisch-Teilnehmerin ebenfalls dafür angemeldet haben. Ursprünglich hatten wir vor das Seminar in Mainz zu besuchen, jedoch ist dies leider aufgrund Krankheit von Christian Bischoff ausgefallen – letztendlich gehen wir nun doch auf getrennte Termine des Seminars. Aber ich bin mir sehr sicher, es wird jeden von uns weiterbringen. Und ich freue mich sehr darüber, dass die beiden ebenfalls an dem Thema interessiert sind.
Minimalismus-Vortrag in Weiterstadt
Als ich gefragt wurde ob ich einen Vortrag halten wolle hat erst einmal alles in mir gebrüllt „Bist du des Wahnsinns! Erinnerst du dich nicht wie du dich während der Schulzeit schon immer gefühlt hast wenn du vor Menschen sprechen musstest?!??“ – das war sie wohl, meine Komfortzone. Dann erinnerte ich mich daran was Laura Malina Seiler während ihres Vortrags bei der Entrepreneur University zu uns gesagt hatte: „In der Komfortzone gibt es kein Wachstum!“ – Verdammt! Sie hatte Recht! – und ich hörte meine Stimme sagen „Wann soll ich den Vortrag halten?“.
Allerdings stand ziemlich schnell fest, dass ich diesen Vortrag nicht alleine halten wollte. Und es stand ziemlich schnell fest, dass Esther diesen mit mir zusammen halten würde. Vor dem letzten Minimalismus-Stammtisch (ca. eine Woche vor dem Vortrag) hatten wir uns für 1,5 Stunden zusammengesetzt und an der Präsentation und dem Vortrag gebastelt. In der Woche vor dem Vortrag tauschten wir uns fleißig per E-Mail aus. Ein letztes Mal über die Präsentation schaute ich am Morgen des Vortrags.
Am 04.05.2018 war es also soweit und Esther und ich hielten zusammen einen Vortrag über Minimalismus. Unser Publikum waren die ehemaligen Seminarteilnehmer des Christian Bischoff-Seminars „Die Kunst, dein Ding zu machen“, aus denen sich im Juni 2017 ein weiterer Stammtisch gebildet hat. Insgesamt waren über 30 Personen in dem Café, das wir an diesem Abend für uns hatten. Esther und ich waren unheimlich aufgeregt – man hält ja nicht jeden Tag einen Vortrag vor über 30 Leuten. Unmittelbar vor dem Vortrag schossen mir die blödesten und absurdesten Gedanken durch den Kopf: „Was wenn du deinen Text vergisst? Was wenn du dich verhedderst? Was wenn einfach keiner zuhört? Was wenn sie lachen oder sich darüber lustig machen?“ – nichts davon trat ein. Einen Text hatte ich nicht vorbereitet, es war schließlich meine eigene Geschichte die ich erzählte. Und wer könnte das besser als ich?
Esther und ich hatten für unser Publikum etwas ganz besonderes vorbereitet. Wir gingen auf eine ganz besondere Podcast-Folge von Christian Bischoff ein und wir hatten sowohl Vor- als auch „Nachteile“ bzw. Kritikpunkte zum Thema Minimalismus aufgelistet. Und – extra für die Gruppe – hatte ich mir ein paar Gedanken gemacht bezüglich Minimalismus und Persönlichkeitsentwicklung. Außerdem hatten wir dem ganzen Vortrag eine sehr persönliche Note verpasst indem wir unsere ganz persönlichen Geschichten geteilt haben – und in meinem Fall dazu sogar Fotos gezeigt in der Präsentation. Das Feedback unseres Publikums hat mich fast aus den Latschen gehauen – es kam ausnahmslos bei allen sehr gut an. Wahnsinn!
Ausflug nach Köln zum Minimalismus Stammtisch
Gestern habe ich zum zweiten Mal am Minimalismus Stammtisch in Köln teilgenommen – und es war so schön die Damen und Herren des Stammtisches wieder zu sehen. Es war als wäre ich nie weggewesen.
Ausblick auf Aktivitäten in 2018
Das bisherige Jahr war einfach großartig – was kann denn da noch folgen? Oh, da wird noch Einiges folgen. Wir planen eine gemeinsame Reise nach München. Und im Herbst fahren wir wieder gemeinsam zur Minimal Kon 2018 nach Essen. Es bleibt also spannend was da noch so kommen wird.
Falls ihr jetzt neugierig seid, mit wem ich denn so viele tolle Dinge erlebe – die Blogs von Esther, Michael und Daniel findet ihr hier:
Esthers Blog: www.estherloveslife.de
Michaels Blog: www.minimalismus-leben.de
Daniels Blog: www.schlichtheit.com
Der nächste Beitrag aus dieser Serie erscheint am 03.06.2018.
Das macht wirklich neugierig ? … danke für den Beitrag!!
Danke für deinen lieben Kommentar, liebe Carmen. Du bist herzlich eingeladen am Stammtisch teilzunehmen – Gewinner haben wir immer gerne dabei. 🙂
Alles Liebe,
Kerstin