Kleiderschrankexperiment – Woche 5

Montag, 29.01.2018 – Sonntag, 04.02.2018

Wer hätte gedacht, dass wir bereits die fünfte Woche meines Kleiderschrankexperiments geschafft haben. Und ich habe immer noch Klamotten im Schrank, die ich nicht getragen habe. Wahnsinn! Soll ich erstaunt oder erschrocken sein? Ein ganzer Schrank voll nichts zum Anziehen. Viele der Sachen darin trage ich – wie das Experiment bisher gezeigt hat – tatsächlich selten bis gar nicht und wenn ich sie trage, dann nur sehr ungern. In manche Oberteile musste ich mich schon fast zwingen, weil ich sie so überhaupt nicht gerne anziehen möchte. Und momentan kann euch keiner mehr bestätigen, wie wichtig es ist sich in seinen Klamotten wohl zu fühlen, als ich.

Auf andere Oberteile wiederum habe ich mich richtig gefreut, wenn ich sie tragen durfte. Aber woran liegt das überhaupt? Und kann sich ein verhasstes Kleidungsstück auch wieder zum Favoriten mausern? Und gibt es – wie beim „bad hair day“ – auch einen „bad dress day“? Also einen Tag, an dem das Outfit so überhaupt nicht sitzt? So viele unbeantwortete Fragen. Das geht doch nicht.

Wenn es einen bad dress day wirklich gibt, hatte ich ihn diese Woche ziemlich oft. Direkt im Montags-Outfit habe ich mich schon mehr als unwohl gefühlt. Sollte ich vielleicht dazu übergehen, für den Montag – der ja bekanntlich der blödeste Tag in der Woche ist – mir ein Outfit herauszusuchen, was mich nicht auch noch zusätzlich stresst? Das wäre doch mal eine Maßnahme.

Zur Erklärung

Die Passform habe ich in drei Kategorien eingeteilt: locker, passend und eng. Ausschlaggebende Frage, die ich mir hierbei stelle ist: Wie sitzt das Kleidungsstück an meinem Körper? Auch die Länge habe ich in drei Kategorien eingeteilt: super, mäßig und kurz. Ausschlaggebende Frage, die ich mir hierbei stelle ist: Wie ist die Länge des Kleidungsstückes an meinem Körper? In der Rubrik Material werde ich lediglich das Hauptmaterial aufführen, wenn es auf dem Etikett noch lesbar ist. Ein wichtiger Punkt für mich ist außerdem die Waschbarkeit. Waschen muss bei mir unkompliziert möglich sein, am besten sind die Kleidungsstücke auch trocknergeeignet. Unter Sonstiges werde ich alle anderen Dinge eintragen die mir weiterhin auffallen.

Montag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein weißes langärmeliges Shirt mit Spitze an Schultern und Rücken. Dieses Oberteil hatte ich zum letzten Mal bei der standesamtlichen Hochzeit meines Bruders an, das ist mehr als zwei Jahre her. Den ganzen lieben langen Tag ist mir dieses Oberteil hochgerutscht. Durch das Gummibündchen an der Taille und den Ärmeln verzieht es sich leider noch leichter. Könnte ein Grund sein, dass ich es so lange nicht mehr anhatte. Außerdem habe ich mit diesem Oberteil das Problem, dass es sehr transparent ist und ich immer das Gefühl habe ich kann es nicht tragen ohne etwas darunter anzuziehen, da sonst zu vieles sichtbar wird, was ich lieber verborgen wissen möchte. Ein bisschen bin ich hier von meiner Regel „Jedes Oberteil nur einmal tragen“ abgewichen und habe ein Top darunter getragen, dass ich auch noch einmal separat tragen werde – aber Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel und das Top darunter werde ich in jedem Fall behalten.

  • Passform: passend
  • Länge: super
  • Material: Viskose, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: „Zuppeloberteil“

Dienstag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein pinkes T-Shirt mit schwarzem Aufdruck und ein paar Glitzersteinchen. Bei diesem T-Shirt erinnere ich mich noch daran, dass ich es unbedingt haben wollte und am Anfang nie anhatte. Wenn man möchte kann man es schulterfrei tragen, dafür ist es gedacht. Allerdings hatte ich nicht bedacht, dass man dadurch auch meinen Nacken und Rücken sieht und ich hier leider ziemlich unreine Haut habe, die ich überhaupt nicht zur Schau stellen möchte. Alles in allem war dieses T-Shirt also schon damals ein Fehlkauf und schon dazu vorbestimmt unangetastet in meinem Schrank zu liegen. Und dadurch, dass das T-Shirt recht kurz ist, fehlt mir nicht nur am Ausschnitt der Stoff, sondern auch am Saum.

  • Passform: passend
  • Länge: kurz
  • Material: Viskose, angenehm
  • Waschbarkeit: Handwäsche, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: –

Mittwoch

Für meinen heutigen freien Tag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein weißes Top mit Spitze am Ausschnitt. Auch hier fällt es mir schwer zu akzeptieren wie transparent dieses Oberteil ist. Beim Kauf dachte ich „Ja, du brauchst unbedingt ein weißes Top mit Spitze!“, aber die Realität ist ziemlich ernüchternd, denn getragen habe ich es nicht ein einziges Mal – und ist das nicht furchtbar schade? Schön finde ich das Top nach wie vor. Und nach wie vor liebe ich Spitze, keine Frage, aber dann doch lieber an schwarzen Oberteilen. Schwarz scheint generell eine meiner liebsten „Farben“ zu sein.

  • Passform: eng
  • Länge: mäßig
  • Material: Viskose, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, trocknergeeignet (schonend)
  • Sonstiges: transparentes Oberteil

Donnerstag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein schwarzes T-Shirt mit Aufdruck des Rockfield Open Airs 2017. Dieses T-Shirt war ein Notkauf. Mein Freund und ich waren letztes Jahr dort und es hat in Strömen geregnet, mir war eiskalt und am liebsten hätte ich mir einen Hoodie am Merchandise-Stand geholt. Den gab es dort aber nicht. Also haben wir uns beide eines dieser T-Shirts gekauft, um wenigstens etwas wärmer angezogen zu sein. Aber auch wenn dieses T-Shirt als Notkauf begonnen hat, trage ich es tatsächlich gerne und auch recht oft. Und mit einem schicken Blazer kombiniert ist es auch absolut als „Arbeitsoutfit“ geeignet.

  • Passform: locker
  • Länge: mäßig
  • Material: Bio-Baumwolle, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: „Zuppeloberteil“

Freitag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein schwarzes Top mit Spitze. Dieses Top zählt zu meinen absoluten Lieblingstops – und das liegt nicht nur an der Spitze. Es ist eines der längsten Oberteile in meinem Schrank und ich mag den Stoff. Das einzige Manko ist, dass ich den Knopf im Nacken, der den Kragen schließt, bereits mehrfach wieder annähen musste. Aktuell habe ich ihn mit einer Sicherheitsnadel fixiert, um mir das annähen zu sparen und teste wie das funktioniert. Bisher hält es – mal schauen wie lange. Aufgeben möchte ich dieses Oberteil jedenfalls nicht. Für unterwegs hatte ich darüber noch meinen schwarzen Blazer angezogen und habe so den „Gewinner-Stammtisch“ besucht, der aus den ehemaligen Seminarteilnehmern des Christian Bischoff-Seminars „Die Kunst dein Ding zu machen“ im Juni 2017 entstanden ist und seitdem regelmäßig stattfindet.

  • Passform: passend
  • Länge: super
  • Material: Viskose, Polyester, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: –

Samstag

Für meinen heutigen Tag unterwegs habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein pinkes T-Shirt mit V-Ausschnitt und gehäkeltem Rückenausschnitt. Dieses T-Shirt war, ähnlich wie das Outfit von Dienstag dieser Woche, eines von den Oberteilen, die ich zwar toll fand und gekauft habe, aber die ich tatsächlich nie getragen habe. Es fängt schon damit an, dass ich gar nicht wüsste zu welchem Anlass ich es tragen sollte. Dass der Saum der viel zu kurzen Ärmel direkt in meinen Achselhöhlen hängt, empfinde ich allein schon als ziemlich unangenehm. Den lieben langen Tag habe ich daran herumgezupft, weil es mir viel zu kurz ist und andauernd hochrutschte. Sowas nerviges, ich kann euch gar nicht sagen wie sehr mich dieses T-Shirt beim Tragen genervt hat. Tut mir Leid, das T-Shirt und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr.

  • Passform: locker
  • Länge: kurz
  • Material: Baumwolle, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: „Zuppeloberteil“, kurze Ärmel

Sonntag

Für meinen heutigen Tag unterwegs habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein schwarzes T-Shirt mit Aufdruck der Metal-Band Five Finger Death Punch. An diesem Oberteil liebe ich, dass es so herrlich lang ist, aber nicht lang getragen werden muss. Was heißt das nun wieder? Das heißt, dass das Gummibündchen am Saum des Oberteils auch weiter oben sein kann ohne blöd auszusehen. Ein T-Shirt mit einem Five Finger Death Punch-Aufdruck wollte ich schon länger in meinem Kleiderschrank haben, als ich dieses Oberteil gesehen habe, das man auch schulterfrei tragen kann (aber auch nicht muss), war ich schockverliebt – und habe zugegriffen. Und ich muss sagen, dass ich dieses Oberteil wirklich gerne trage.

  • Passform: locker
  • Länge: super
  • Material: Viskose, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: –

Fazit

Diese Woche haben wieder einige ungeliebte Teile meinen Kleiderschrank verlassen. Und was soll ich sagen, vermissen werde ich diese nicht, zumal ich die meisten davon ohnehin nicht (mehr) getragen habe. So langsam müsste doch mal der Punkt kommen, an dem ich nichts mehr habe, was ich anziehen kann. Oder? Mal schauen wie lange mein Kleiderschrank noch etwas zum Anziehen hergibt. Sobald mich all die ungeliebten Kleidungsstücke verlassen haben, werde ich auch mal hinfühlen wie sich das anfühlt und ob es tatsächlich so eine Erleichterung ist, wie ich es mir gerade vorstelle. Aktuell stapeln sich die Kleidungsstücke im untersten Fach meines Kleiderschranks und warten dort auf das Ende des Kleiderschrankexperiments. Mein Stapel mit den Oberteilen, die ich gerne behalten möchte ist – noch? – größer als der mit den aussortierten Oberteilen. Mal sehen wie lange das noch so ist. Wie jede Woche bin ich gespannt was sich in der nächsten Woche alles in meinem Kleiderschrank tut. Du darfst genauso gespannt sein wie ich.

4 Gedanken zu „Kleiderschrankexperiment – Woche 5

  1. Hallo Keri,

    es gibt definitiv auch einen „bad dress day“, wo nichts so richtig sitzt und/oder zusammenpasst. Diese Kleidungsstücke haben mich allerdings (glaub ich zumindest) schon verlassen. Mein Ziel ist es, nur mehr Lieblingsstücke in meinem Schrank zu haben, in denen ich mich wohl fühle, auf die ich mich verlassen kann und die qualitativ hochwertig sind (mit Fair Fashion habe ich leider noch keine Erfahrung gemacht, da ich die Sachen gern vor dem Kauf anprobiere und eine lange Autofahrt zu so einem Laden auch nicht wirklich nachhaltig ist).

    Bin schon gespannt, wie lange dein Kleiderschrank noch Oberteile hergibt und was am Ende des Experimentes gehen bzw. bleiben darf. Ich bin mit meinem persönlichen Kleiderschrankprojekt jetzt Anfang der 3. Woche und dürfte noch ca. 2 Wochen mit meinen Oberteilen auskommen.

    Liebe Grüße und viel Spaß beim Experimentieren
    wünscht dir Sabine

    1. Liebe Sabine,
      herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ich hoffe mich haben nach meinem Experiment meine „bad dress day“-Kleidungsstücke auch verlassen. Das geht gar nicht. Das mit der langen Autofahrt sehe ich genauso. Leider hat es sich für mich noch nicht gelohnt.

      Es freut mich, dass du das Experiment mitmachst und auch so gespannt bist wie ich wie lange mein Kleiderschrank noch durchhält. Ich wünsche dir für dein Experiment viel Spaß.

      Alles Liebe,
      Keri

  2. Dein „Notkauf“ gefällt mit besonders gut 😉 Für „zu kurze“ Oberteile gibt es übrigens als „Verlängerung“ Nierenwärmer – in relativ neutralen Farben wie Grau oder Schwarz eine Super-Erfindung. Da verrutscht auch beim Sitzen nichts mehr. Liebe Grüße Claudia

    1. Liebe Claudia,

      herzlichen Dank für deinen Kommentar. Das ist lieb, dass du mich auf Nierenwärmer hinweist – aber ich möchte dennoch lieber, dass meine Kleidungsstücke einfach lang genug sind. Sonst bräuchte ich ja auch noch farblich passende Nierenwärmer – was für mein Empfinden nicht Sinn der Sache ist.

      Alles Liebe,
      Keri

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