Adventskalender – Tag 16

Samstag, 16.12.2017 – Thema: Langsam leben? Wie entspannen Minimalisten? Tipps für ruhige Feiertage.

Hallo & herzlich Willkommen zum mittlerweile 16. Tag unserer Adventskalender-Blog-Aktion. Heute ist mein inoffizieller erster Urlaubstag, der offizielle erste Urlaubstag ist am Montag. Es mag Leute geben die absolut nicht mit sich selbst alleine sein können und die auch mit Panik an die bevorstehenden Feiertage denken. So viel freie Zeit! Und dann gibt es mich, die es gar nicht abwarten kann endlich Zeit für Familie und Lesen und Ausschlafen zu haben. Im heutigen Beitrag geht es um eine Mischung aus alldem: langsames Leben, Entspannung und Tipps für ruhige Feiertage.

Zuallererst hatte ich beim Thema des heutigen Tages folgenden Gedanken: „Warum sollten Minimalisten denn bitte anders entspannen als andere Menschen? So anders sind wir doch gar nicht.“ Aber dann ist mir bewusst geworden, dass wir eben doch etwas eigen und besonders sind. Genau wie beim Beitrag zum Thema Geschenke muss ich auch hier wieder den Spruch“Zeit statt Zeug“ in den virtuellen Raum werfen. Viele Minimalisten haben sich auch bereits mit dem Thema Achtsamkeit auseinander gesetzt und können dadurch ganz anders genießen. Generell habe ich den Eindruck, dass durch einen achtsamen Umgang mit sich selbst und seiner ganz persönlichen Umgebung alles ein bisschen besser ist. Jedoch glaube ich auch, dass die Möglichkeiten zu entspannen vielfältig sind – und das nicht nur für Minimalisten.

Mein Entspannungs-Zustand beginnt bereits wenn ich mich nach der Arbeit in bequeme Klamotten gehüllt habe. „Hallo, Jogginghose. Schön, dass es dich gibt.“ Nach dem Nachhausekommen erst einmal die Straßenschuhe abstreifen, die Füße etwas atmen lassen, eins werden mit der Jogginghose und dem Sofa. Das ist gleich um Welten bequemer, wie ich finde.

Das allein betrachtet entspannt mich jedoch nicht, wenn meine Wohnung bzw. mein Umfeld nicht aufgeräumt ist. Diesen Gedanken finde ich besonders interessant, wenn man bedenkt, dass ich früher quasi ständig Unordnung hatte. War ich also nie entspannt? Diese Frage würde ich mit einem klaren jein beantworten. Zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass es Momente gab in denen mich der ganze gesammelte Kram nicht belastet hat. Das kann aber auch einfach daran liegen, dass ich seit vielen Jahren einen anderen Weg beschreite – den Weg zu weniger Krempel.

Eine Sache die auf keinen Fall bei meiner persönlichen Entspannung fehlen darf – wer mich gut kennt oder bereits länger meinen Blog verfolgt, ahnt es bestimmt bereits – ist Tee. Immer wenn ich davon erzähle, dass ich das ganze Jahr über Husten- und Bronchialtee oder Kamillentee trinke ernte ich verwirrte Blicke. Was ist so schlimm daran? Er schmeckt mir eben gut. Und solange das so ist, und solange es mich glücklich macht – warum sollte ich etwas ändern? Diesen Moment in dem der wohlige Duft meines Lieblingstees mir in die Nase steigt, dabei die warme Tasse in der Hand – was könnte es Schöneres geben?!

Beim Baden entspanne ich auch regelmäßig. Gerade wenn ich mir dazu auch noch schöne Musik anmache, genieße ich es total auf diese Weise zu entspannen. Ganz besonders liebe ich daran, dass ich hinterher komplett aufgewärmt bin und mich in meine quietschgelben Bademantel hüllen kann. Allein diese Farbe macht mir schon im Vorfeld jedes Mal gute Laune. Ab und an höre ich dabei auch Podcast, wobei das eher nicht so sehr entspannend ist.

Was für mich auf jeden Fall zum Entspannen dazu gehört ist gute Musik – welche das ist, das entscheidet jeder für sich individuell. Manche Menschen entspannt Metal, andere – so auch ich – hören lieber die ruhigen Klänge zum Entspannen. Und das ist auch vollkommen okay. Ansich höre ich auch gerne Metal, nur eben nicht zum Entspannen. Und beim Autofahren kann ich es auch nicht hören ohne zu fahren wie eine gesenkte Sau. Manche Musik passt eben nur für bestimmte Situationen, zumindest ist das bei mir so.

Generell beruhigt mich auch das Flackern einer Kerze oder eines Kaminfeuers. Es löst jedes Mal ein wohliges Gefühl in mir aus vor dem wärmenden Kamin meiner Eltern zu sitzen und das knisternde und prasselnde Geräusch der Flammen, die sich durch das Holz arbeiten, zu hören. Stundenlang könnte ich einfach dasitzen, meinen Gedanken nachhängen und den Flammen zuschauen.

Früher dachte ich auch Yoga sei nichts für mich – bis ich es ausprobiert habe. Ausgangspunkt dessen war die Bekanntschaft mit einer Yogalehrerin, die ein Yogastudio in Mainz übernommen hat. Wie viele andere bin auch ich zur Eröffnungsfeier gegangen und habe dort an einem Gewinnspiel teilgenommen. Es konnte ja niemand ahnen, dass ich prompt eine 5er-Karte gewinne – am wenigsten habe ich das geahnt. Bisher hatte ich lediglich als kleines Mädchen mal einen blauen Plüsch-Bilderrahmen bei der Wendy (eine Pferdezeitschrift, für diejenigen die sie nicht kennen … gibt es die eigentlich noch?) gewonnen – der nach zwei Tagen auseinanderfiel. Naja, jedenfalls: Nachdem ich also zum ersten Mal Yoga gemacht hatte bin ich noch Auto gefahren – und ich war dabei noch nie so entspannt. Hätte ich die Karte nicht gewonnen, hätte ich sie mir gekauft, so begeistert wie ich davon bin.

In der nächsten Zeit werde ich Meditation eine zweite Chance in meinem Leben geben. Beim ersten Testen war das Stillsitzen für mich nichts, ständig sind meine Gedanken abgeschweift und ich hatte einfach keine Geduld mit mir selbst. Das lag unter anderem daran, dass ich es mir während meiner Arbeit in der Kanzlei absolut abgewöhnt habe stillsitzen zu können. Dort stand ich unter Dauerstrom und hatte ständig das Gefühl meine Zeit mit Arbeit vollstopfen zu müssen. Es musste eben auch jede Minute auf der Arbeit sinnvoll genutzt sein – mit arbeiten. Zumindest sah das mein damaliger Chef so. Jegliche Privatgespräche mit Kolleginnen waren unerwünscht – und Hilfe anbieten erst recht. Da ich nun glücklicherweise einen anderen Arbeitgeber habe und mir langsam wieder angewöhnen möchte still zu sitzen, kommt nun wieder Meditation ins Spiel. Und selbst wenn es mit dem Stillsitzen nicht klappen sollte – in einem Youtube-Video habe ich gehört, dass auch Gehen ein meditativer Zustand sein kann. Die Möglichkeiten sind also weitaus vielfältiger als ich dachte.

An den Feiertagen – und eigentlich auch schon vorher, euch zuliebe (!) – solltet ihr tatsächlich versuchen die Geschwindigkeit etwas heraus zu nehmen. Weihnachten ist schließlich ein sehr besinnliches Fest. Das bedeutet, dass ihr einfach mal die Füße hochlegen könnt und tun solltet worauf ihr Lust habt. Alles ist erlaubt was euch gut tut. Mir persönlich hilft es wenn ich mir nicht zu viel vornehme und ab und zu einfach mal einen Film schaue und mich komplett darauf konzentriere und im Moment bin. Womit wir wieder beim Thema Achtsamkeit und Entspannung wären.

Lustigerweise habe ich während des Schreibens über Entspannung festgestellt, dass mich das bloße Schreiben darüber überhaupt nicht entspannt. Sorry Leute! Und zum Thema langsam leben möchte ich noch sagen: Einen Versuch ist es wert. Kennt ihr beispielsweise das Gefühl, wenn eure Welt für einen Moment stehen bleibt? Das passiert meistens bei einschneidenden Erlebnissen (ob positiv oder negativ) oder wenn ihr Zeit mit einem geliebten Menschen verbringt und das sehr genießt. Für mich bedeutet langsam leben immer wieder in den aktuellen Moment, ins Hier und Jetzt, zurück zu kehren. Zumindest hat das bei mir bewirkt, dass ich nicht mehr so stark das Gefühl habe, dass mein Leben an mir vorbeizieht.

Entspannung ist für mich außerdem ziemlich eng mit innerem Frieden verbunden – also ein durchaus erstrebenswerter Zustand. Das Symbol für inneren Frieden ist für mich die Buddha-Figur. Sie ruht so sehr in sich selbst, das bewundere ich. Manchmal wäre ich gerne so ausgeglichen wie sie. Weiche Gesichtszüge, entspannte Haltung, innerlich vollkommen ausgeglichen und zufrieden – und nicht so ein gehetztes und gestresstes Etwas, wie ich mich manchmal fühle. Als ich diese Buddha-Figur (siehe Foto) im Laden sah, konnte ich nicht anders als sie zu kaufen. Sie erinnert mich jeden Tag daran inne zu halten und auf mich selbst zu achten.

Habt ihr auch etwas, das euch daran erinnert auf euch selbst zu achten? Wenn ja, was ist es bei euch?

Achtsam durch die Vorweihnachtszeit.

In dem heutigen Beutelchen meines Achtsamkeits-Adventskalenders befindet sich ein Glöckchen. Die Tagesaufgabe lautet sich eine ruhige Ecke zu schaffen und sich positive Erinnerungen an Weihnachten in Verbindung mit Glocken bewusst zu machen. Wurde beispielsweise bei dir die Bescherung mit einer Glocke angeläutet? Kling Glöckchen klingelingeling.

24 Tage, 24 Fragen, 3 Blogs. An dieser Adventskalender-Blog-Aktion nehmen außer mir Michael mit seinem Blog Minimalismus & Leben und Daniel mit seinem Blog Die Entdeckung der Schlichtheit teil. Lest hier weiter:

http://www.minimalismus-leben.de

http://www.schlichtheit.com

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