Sonntag, 17.12.2017 – Thema: freie Themenwahl
Hallo & herzlich Willkommen zum mittlerweile 17. Tag dieser Adventskalender-Blog-Aktion. Wie jetzt? Heute keine Themenvorgabe? Okay, dann schreibe ich einfach mal so über … irgendwas. Minimalismus in einer Partnerschaft, schöne Erlebnisse, Erkenntnisse und Kinderlachen.
Hach ja, die liebe Liebe. Immer wieder kommt bei den Minimalismus-Stammtischen das Thema „Minimalismus in einer Partnerschaft“ auf: Wie geht er/sie damit um? Ist dein/e Partner/in auch Minimalist? Wer von euch ist ordentlicher? Klar ist es interessant zu wissen wie andere ihre Partnerschaft leben, aber ganz ehrlich – ist das Minimalismus-Thema dabei so interessant? Ist nicht Akzeptanz und Offenheit an diesem Punkt viel wichtiger? Leben bedeutet Veränderung. Und ich bin kein Fan davon den Partner gegen seinen Willen zum Minimalisten zu machen. Das ist einfach für mich nicht Sinn der Sache.
Keiner hat gesagt, dass es einfach würde, das ist es ja nie wenn Gefühle im Spiel sind. Ist es für einen Minimalisten tatsächlich einfacher mit einem anderen Minimalisten zusammen zu sein? Wäre das nicht furchtbar langweilig, wenn sich beide plötzlich dermaßen einig sind? Gibt es dann überhaupt noch Streit? Wenn ich so darüber nachdenke, möchte ich es mir lieber gar nicht erst vorstellen. Lediglich einen einzigen Mann hatte ich in den letzten Jahren kennengelernt, den ich als Minimalist bezeichnen würde. Alle anderen Männer die für mich beziehungsmäßig überhaupt interessant sind – bzw. waren – sind keine Minimalisten. Es waren eher solche Menschen die zwar grundsätzlich nicht vieles besitzen, sich aber keinerlei Gedanken gemacht haben über Nachhaltigkeit, bewusstes Leben oder Achtsamkeit. Dass es mit diesen Männern beziehungsmäßig letztendlich nicht geklappt hat, würde ich jedoch nicht darauf zurückführen.
Generell finde ich das Thema Minimalismus sollte kein Argument bei der Partnerwahl sein. Es gibt so viele tolle Menschen da draußen – warum nicht auch denen die keine Minimalisten sind eine Chance geben? Auch die Nicht-Minimalisten möchten manchmal ihren Horizont erweitern. Kritisch wird es meiner Meinung nach nur wenn die Extreme zu weit auseinander gehen und keine Kompromisse mehr möglich sind.
Vor ein paar Tagen gab es ein so tolles Erlebnis von dem ich euch gerne berichten möchte: Mein Neffe – mittlerweile 14 Monate alt – ist mittlerweile soweit, dass ich auch länger mit ihm spielen und durch die Wohnung rennen kann. So kam es, dass wir letztes Wochenende das Spiel, wir nennen es „tanzender Besen“, erfunden und gespielt haben. Das bedeutet, dass ich bewaffnet mit einem handelsüblichen Haushaltsbesen langsam hinter ihm hergerannt bin oder vor ihm weg, immer im Wechsel. Ein paar Mal habe ich den Besen auch um ihn tanzen lassen und bin quasi im Kreis um meinen Neffen herumgerannt. Der kleine Mann hat sich so darüber kaputt gelacht, es war unheimlich schön. Es ist zwar schade, dass die ganze Aktion niemand auf Video oder ein paar Fotos festgehalten hat für mich, dennoch werde ich mich gerne an diese Momente erinnern.
Und auch daran, dass ich mit meinen Filzpantoffeln prima über den Parkettboden in der Wohnung meines Bruders und seiner Familie rutschen konnte, werde ich mich liebend gerne erinnern. Das hat mir schon früher Spaß gemacht – und irgendwie kam dabei mein inneres Kind zum Vorschein. Genauso wie am Wochenende vor zwei Wochen, an dem ich einen Schneemann gebaut habe im Hof meiner Eltern. Es schneite ununterbrochen und ich habe mich gefragt: „Als Kind hast du doch so gerne Schneemänner gebaut – macht das heute eigentlich auch so viel Spaß wie damals?“ – gesagt, getan. Und was soll ich sagen, als Kind war es zwar irgendwie aufregender, aber es hat auch so Spaß gemacht. Allerdings – hatte ich damals auch immer so eiskalte Finger danach? Demnächst werde ich das Ganze wohl doch wieder mit Handschuhen angehen. Wir sollten viel häufiger Dinge tun die unser inneres Kind zum Vorschein kommen lassen.
Bei dem Vortrag den ich am vergangenen Mittwoch zum Thema „Lebenskrisen meistern“ besucht habe ist mir mal wieder bewusst geworden, dass wir viel zu selten unsere Bedürfnisse äußern. Es gab während des Vortrags unter anderem eine Übung, bei der wir in Zweier-Teams zusammen gegangen sind und innerhalb jeder Gruppe in Person A und Person B unterteilt waren. Person A hat Gründe genannt was sie davon abhält ihre Bedürfnisse klar zu äußern und Person B sagte jedes Mal „Danke schön. Und was hält dich noch davon ab deine Bedürfnisse klar zu äußern?“ So eine simple Frage – aber diese Übung hat uns so viele Erkenntnisse gebracht.
Habt ihr eure Gründe – die euch davon abhalten eure Bedürfnisse klar zu äußern – bereits gefunden?
Was das Ganze mit Minimalismus zu tun hat? Erst einmal nicht viel, aber ich bin der festen Überzeugung, dass es die einfachsten Dinge sind die das Leben lebenswert machen: Akzeptanz, Ausgelassenheit, die richtigen Fragen stellen und das Lachen eines Kindes.
Achtsam durch die Vorweihnachtszeit.
In dem heutigen Beutelchen meines Achtsamkeits-Adventskalenders befinden sich sämtliche Materialien um eine Kerze selbst zu gießen. Das heutige Zettelchen empfiehlt einmal einen Abend nur mit Kerzenschein zu verbringen, da einem vieles dadurch in einem anderen Licht erscheint. Die Idee finde ich super, das werde ich gleich ausprobieren.
Einen schönen dritten Advent wünsche ich euch. Genießt euren Tag.
24 Tage, 24 Fragen, 3 Blogs. An dieser Adventskalender-Blog-Aktion nehmen außer mir Michael mit seinem Blog Minimalismus & Leben und Daniel mit seinem Blog Die Entdeckung der Schlichtheit teil. Lest hier weiter: