Dienstag, 19.12.2017 – Thema: Dein wichtigster Tipp für minimalistischen Konsum?
Hallo & herzlich Willkommen zum mittlerweile 19. Tag unserer Adventskalender-Blog-Aktion. Manchmal schaue ich noch im Einkaufsmarkt über die Sachen die ich kaufen möchte und frage mich – brauche ich das alles? Die Antwort lautet in den meisten Fällen uneingeschränkt: Nein. Und dennoch finden viele der Sachen ein neues Zuhause in meiner Wohnung. Was also kann man dagegen tun?
Was kann ich als ehemaliger Messie euch raten? Hmmm, lasst mich mal überlegen. Mein wichtigster Tipp ist: Einkäufe überdenken. Braucht ihr wirklich das dritte Haarspray? Oder den fünften schwarzen Kajal? Das zwölfte Buch über gesunde Ernährung? Eine Frage die ich mir stelle wenn ich einkaufen gehe ist „Habe ich etwas zuhause, dass diesen Gegenstand ersetzen könnte?“ Ein gutes Beispiel hierfür finde ich es, Babypuder statt Trockenshampoo zu benutzen. Wenn ich diese Frage mit einem klaren „ja!“ beantworten kann, warum sollte ich den Gegenstand dann kaufen? Solange ich Alternativen zuhause habe brauche ich diesen Gegenstand nicht.
Einkäufe überdenken bedeutet für mich auch, dass ich eine Liste führe mit Dingen die ich mir anschaffen möchte. Diese Liste führe ich tatsächlich um das Ganze zu überdenken und schriftlich zu fixieren. Als Beispiel: Manchmal denke ich „Ach, wäre es schön eine Heizdecke zu haben.“ – aber wenn ich mir ehrlich beantworte wie oft ich diese nutzen würde, stelle ich fest, dass sich die Anschaffung für mich eher nicht lohnt. In meinem Schrank habe ich mehr als genug Decken die mich warm halten können. Und selbst die nutze ich nicht alle.
Immer mal wieder kommen Dinge auf meiner Liste hinzu. All diese Dinge sind Wünsche. Manche bleiben ewig darauf und andere Wünsche erfülle ich direkt ohne sie überhaupt auf die Liste zu setzen. Ab und an kann ich auch Dinge von der Liste löschen, da ich sie zwischenzeitlich erfüllt habe oder mir nicht mehr wünsche. Es ist ansich ein ständiges Kommen und Gehen.
Besonders extrem finde ich auch wie wir durch gezielte Marketingstrategien beeinflusst werden. Die Musik, die in den Läden läuft, die teuren Sachen stehen auf Augenhöhe, Düfte – das alles beeinflusst uns meist unbewusst. Aber geht das nicht auch umgedreht? Können wir uns selbst beeinflussen um gezielter einzukaufen? Hier meine Ideen dazu:
1. Einkaufen mit Budget.
Setzt euch ein bestimmtes Budget – möglichst knapp bemessen – und nehmt einfach mal nicht mehr mit. Dadurch schaut ihr automatisch viel eher darauf was ihr kauft. Bank- und Kreditkarten müssen an dieser Stelle selbstverständlich zuhause bleiben, sonst ist die Versuchung zu groß diese zu benutzen. Beim Shopping dürfte diese Methode auch funktionieren, nur muss man dazu vielleicht etwas länger suchen um im Budget zu bleiben.
2. Nicht ohne Liste einkaufen.
Haltet euch strikt an eure Einkaufsliste und kauft wirklich nichts Anderes. Wenn ihr etwas nicht bekommt, sucht nicht nach Alternativen sondern kauft nichts. Listen abhaken macht glücklich, zumindest geht es mir so. Für mich macht es Sinn diese Liste im Handy zu führen, da ich Papierlisten wohl eher zuhause liegen lassen würde.
3. Esst vor dem Einkaufen.
Wer hungrig einkauft neigt dazu mehr einzukaufen. Zumindest habe ich das bei mir mehr als einmal feststellen dürfen. Die beste Methode ist es also erst etwas zu essen und dann einkaufen zu gehen – in der Reihenfolge.
4. Lauft mal wieder.
Wenn es euch möglich ist, lauft zum Einkaufsmarkt. So landet automatisch weniger in euren Einkaufskörben, schließlich müsst ihr jedes Teil auch nach Hause tragen. Und das kann mitunter ganz schön schwer werden.
5. Nehmt euch Zeit zum Einkaufen.
Kauft nicht auf den letzten Drücker ein, sondern nehmt euch Zeit für euren Einkauf. So könnt ihr im Laden auch viel eher die Inhaltsstoffe studieren oder genau nachlesen wo euer Essen herkommt.
6. Gegen den Strom schwimmen.
Der größte Teil der Menschen in diesen Läden sind gehetzte und gestresste Leute, besonders zu den Stoßzeiten wo einfach jeder einkauft. Versucht zu Zeiten einzukaufen in denen nicht so viel los ist. Wenn ihr Wert auf frisches Obst und Gemüse legt solltet ihr vielleicht eher nicht abends einkaufen gehen.
Aber: Zum Thema Konsum gehört ja nicht nur das Einkaufen. Sondern auch Konsum im Sinne von Nachrichten oder Fernsehen schauen, Radio hören, Bücher lesen oder Social Media. Hierzu sind meine Tipps etwas anders:
7. Ausleihen statt kaufen.
Gibt es in eurer Stadt eine Bücherei oder vielleicht sogar eine gesonderte Videothek? Diese Läden sind eine super Möglichkeit zu konsumieren ohne gleichzeitig kaufen zu müssen. Außerdem ist durch die Nutzungsgebühr der Anreiz größer das Buch oder den Film tatsächlich zu lesen bzw. anzusehen.
8. Bewusst konsumieren.
Beim Fernsehprogramm hatte ich es so gemacht, dass ich im Fernsehprogrammheft nachgeschaut habe was in der Flimmerkiste läuft und dann auch nur zu dieser Zeit eingeschaltet habe. Alternativ geht auch, wenn die entsprechende Gerätschaft vorhanden ist, den Film aufzunehmen und dann zu schauen wenn Zeit ist.
9. Nachrichtenseiten deabonnieren.
Für fast alle Nachrichtenseiten die ich bei Facebook abonniert hatte, habe ich die Funktion genutzt diese zu deabonnieren. Den Seiten folge ich weiterhin, bekomme aber keine Neuigkeiten mehr in meinem Newsfeed angezeigt. Dafür kann ich die Seiten gezielt anwählen und schauen was es Neues gibt. Aber nur dann, wenn ich das möchte. Mittlerweile bin ich ein großer Fan dieser Funktion.
10. Benachrichtigungen von Apps selektieren.
Stellt euch vor ihr habt einen gut laufenden Youtube-Kanal, 60.000 Follower, ihr bekommt unzählige Kommentare auf allen Plattformen und private Nachrichten. Das Piepsen und Klingeln eures Smartphones suggeriert euch jedes Mal „ich bin wichtig, schau nach was ich dir anzeige!“ – würdet ihr die Benachrichtigungen anlassen oder nicht? Genau, ihr würdet den Mist abstellen. Der lieben Ruhe wegen. Auf meinem Smartphone habe ich maximal drei Apps die mich benachrichtigen dürfen. Ein Glück, dass man das mittlerweile auswählen kann, diese Funktion ist einfach klasse! Wer will schon immer erreichbar sein?
Vielleicht war unter den Tipps ja der eine oder andere dabei den ihr noch nicht auf dem Schirm hattet. Lasst gerne weitere Tipps in den Kommentaren da, wenn ihr mögt. Mich interessiert: Wie macht ihr das?
Achtsam durch die Vorweihnachtszeit.
In dem heutigen Beutelchen des Achtsamkeits-Adventskalenders befinden sich zwei Murmeln. Die Tagesaufgabe lautet die Murmeln bewusst anschauen und wahrzunehmen wie das Licht durch das Glas fällt und welche Farbe das Innere der Murmeln hat. Diese Murmeln können mich den ganzen Tag in der Jackentasche begleiten und mir das Gefühl der Ruhe, dass ich während der verschiedenen Achtsamkeits-Übungen empfunden habe, in Erinnerung rufen.
24 Tage, 24 Fragen, 3 Blogs. An dieser Adventskalender-Blog-Aktion nehmen außer mir Michael mit seinem Blog Minimalismus & Leben und Daniel mit seinem Blog Die Entdeckung der Schlichtheit teil. Lest hier weiter:
http://www.minimalismus-leben.de
Special: Daniels Video auf Sabines Kanal „Sabine Semmler“
Special: Sabines Video auf Daniels Kanal „Die Entdeckung der Schlichtheit“