Erlebnisse auf Reisen

Berlin: Zwischen Graffiti, Flashmop und Baustellen

Zugegeben: Berlin macht mir schon etwas Angst. Alleine unterwegs in Berlin. In dieser großen Stadt. Als Tourist. Als Frau. Es ist zumindest eine ganz andere Form der Herausforderung als ich sie bisher hatte. Mittlerweile verreise ich zwar relativ häufig alleine – im Vergleich zu früher -, aber Berlin war bis dato nicht dabei, geschweige denn vergleichbar große andere Städte. Davor habe selbst ich Respekt – und mich erschüttert ansich so leicht nichts.

Besonders großen Respekt hatte ich vor dem Berliner Hauptbahnhof. In meiner Erinnerung war er ein riesiges unübersichtliches Gebäude. 2005 (als Abschlussfahrt) und 2012 war ich bereits in Berlin. 2012 hatte ich eine damalige Freundin besucht und empfand es als ungeheuer hilfreich jemanden zu haben der sich auskennt. Dieses Mal war alles etwas anders, ich war in dieser riesigen Stadt das erste Mal komplett auf mich alleine gestellt.

Keine Reise ohne Vorbereitung.

Aber wie bin ich überhaupt darauf gekommen? Als ich gelesen habe, dass das einzige Linkin Park Konzert in Berlin ist dachte ich nicht lange darüber nach und kaufte mir ein Ticket. ‚Warum nicht Frankfurt? Das wäre so schön nah gewesen. Aber okay, dann fahre ich eben nach Berlin.‘ Der Beschluss war gefasst, das Ticket bestellt. Richtig vorstellen kann ich es mir zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht.

In den nächsten Tagen bin ich überwiegend mit der Planung des Kurztrips beschäftigt: Wann möchte ich da sein? Und wie hätte ich meine Fahrkarte denn gerne: Günstig oder flexibel? Mit oder ohne Bahncard? Wie lange möchte ich bleiben? Wo übernachte ich? Nur einen Tag in Berlin zu verbringen kam nicht in Frage. ‚Wenn ich schon dort bin, möchte ich auch etwas von der Stadt sehen und Fotos machen.‘ Etwas von der Zeit dort wollte ich als Erinnerung mitnehmen.

Die Online-Buchung meiner Bahntickets inklusive Sitzplatzreservierung und Probe Bahncard verläuft zunächst problematisch. ‚Ist mein Ticket jetzt gebucht?‘ 9,00 EUR finde ich doch etwas wenig. Ein Anruf bei der Bahnhotline klärt das Chaos: Die 9,00 EUR stellen lediglich den Preis für die Sitzplatzreservierung dar. Einen Sitzplatz zu reservieren ohne ein Ticket zu haben scheint mir nicht sonderlich sinnvoll. Es war als leidet die Online-Seite unter extremer Vergesslichkeit, so sind die eingegebenen Daten nach jeder Buchung immer wieder weg und ich kann alles wieder von Neuem eingeben – insgesamt drei Mal. ‚Das fängt ja gut an!‘ Die Online-Seite der Bahn küre ich noch am selben Abend als eine der benutzerunfreundlichsten Seiten die ich jemals genutzt habe.

Mit Hilfe von Google Maps finde ich die Veranstaltungs-Location des Konzertes. Berlin-Friedrichshain. Mercedes-Benz-Arena. Da muss es doch ein Hotel in der Nähe geben. Und ich behielt recht: Das Hotel ist schnell gefunden und bei der Buchung des Hotelzimmers bin ich erneut froh, dass ich mir Anfang des Jahres für eine andere Reise eine Kreditkarte angeschafft habe. Hallelujah! Wer hätte gedacht, dass die Kreditkarte so häufig genutzt wird – ich jedenfalls nicht.

Konzertkarte, Bahnticket mit Sitzplatzreservierung, Hotelzimmer – alles bestellt und gesichert. Also ich wär dann soweit. Aber natürlich dauert es noch einige Wochen bis es soweit ist.

Am Tag vor der Reise informiere ich mich online über Angebote für Sightseeing in Berlin und stoße auf ein Touristenticket – 72 Stunden in verschiedenen Tarifgebieten Berlins für knapp 25 EUR. Gekauft! Da kann man absolut nicht meckern. Das Online-Ticket wandert zu meinen restlichen Reiseunterlagen.

Ebenso interessiert mich ein Besuch bei der Blue Man Group. Vor 12 Jahren bei meinem ersten Berlin-Besuch war ich dort bereits – und sehr begeistert. Ansonsten erinnere ich mich aber leider nicht wirklich an die Vorstellung. Das Einzige was ich noch weiß ist: Sie sind blau, trommeln und haben Toilettenpapier durch den Raum geworfen. Auf einer Internetseite las ich etwas von Postversand. Das kam gar nicht in Frage, da ich die Vorstellung bereits am nächsten Tag besuchen möchte. ‚Gibt es da nicht auch Online-Ticket oder Hinterlegung an der Abendkasse?‘ Auf einer Zugfahrt nach Frankfurt am Main versuche ich telefonisch mein Ticket zu kaufen. Dummerweise habe ich meine Bankkarte nicht dabei, bin noch ein paar Stunden unterwegs und habe auch meine IBAN nicht im Kopf. So ein Mist! „Wie lange sind Sie denn noch da?“ – „10 Minuten!“ Glücklicherweise kann die Dame am Telefon den Vorgang einer anderen Kollegin weitergeben die bis 22 Uhr erreichbar ist. Ein paar Stunden später war das Ticket mein. Die Abholungsnummer für die Theaterkasse habe ich auf einen Couponzettel von Rewe gekritzelt. ‚Bloß nicht den Zettel vergessen!‘ Langsam steigt die Vorfreude auf die Veranstaltung. Was sie wohl am Programm geändert haben?

Kurz vor Antritt meiner Reise verabschiedete ich mich noch von meinen Eltern und fragte was sie eigentlich davon halten. Es klang wie „Begeistert sind wir nicht, aber wir können dich auch nicht aufhalten!“ – Stimmt.

Jetzt gehts los!

Sonntag, 11.06.2017: Heute geht es los nach Berlin. Ein Vogel weckt mich mit seinem unaufhörlichen Gezwitscher vor meinem gekippten Fenster. Natürlich viel zu früh, was denkt er sich nur dabei? Um 06:00 Uhr stehe ich auf. Ausnahmsweise frühstücke ich. Die letzten Sachen packe ich in meine Taschen, dann fahre ich mit dem Auto nach Wiesbaden. Die Straßen sind frei, auf den Bürgersteigen sind bereits jetzt einige Menschen mit ihren Hunden spazieren. Um 08:32 Uhr geht mein Zug von Wiesbaden nach Frankfurt am Main und von dort geht es mit dem ICE weiter nach Berlin. Insgesamt fünf Stunden Fahrt liegen vor mir. Die Umsteigezeit ist recht knapp und mein Zug nach Frankfurt kommt verspätet an. So viel Hetzerei schon am frühen Morgen! Zum Glück erreiche ich den ICE aber rechtzeitig.

Der ICE ist ziemlich voll, keinen einzigen freien Platz sehe ich im Vorbeigehen. Zuerst bin ich im falschen Wagen. Wer kann denn auch ahnen, dass die Wagennummer nicht den hinteren sondern den vorderen Wagen meint? Meine Sachen und ich ziehen einen Wagen weiter. Eine Schulklasse im schlimmsten Alter (ca. 13/14) sitzt nun im selben Wagen, unmittelbar bei mir sitzen zwei jüngere Mädchen, 18 und 20. Ständig haben sie etwas zu kichern. Zum Glück habe ich Musik und mein Handy dabei und kann somit meine Umgebung einigermaßen gut ausblenden.

In Berlin angekommen bin ich zuallererst vom Hauptbahnhof positiv überrascht: Er ist übersichtlicher als ich dachte! In der untersten Ebene kommen die Fernzüge an, in den beiden mittleren Ebenen geht es grob gesagt um Shopping und Verpflegung. In der obersten Ebene fahren die Straßenbahnen in die Stadt und aus der Stadt raus. Alles ist gut ausgeschildert und erreichbar. Da mein Frühstück bereits eine ganze Weile her ist, suche ich nun nach etwas Essbarem und lande schließlich in einem gemütlichen Laden namens „Fish & Chips“. Gegrilltes Lachsfilet mit Bratkartoffeln und Salat – super lecker und erschwinglich.

Frisch gestärkt mache ich mich auf den Weg zur Straßenbahn um zum Hotel zu fahren. Im Zug empfängt mich auf Anzeigetafeln die Neuigkeit, dass ein 20-jähriger Tourist in der Spree ertrunken ist. Jetzt weiß ich wieder warum ich normalerweise keine Nachrichten schaue. An der Haltestelle Warschauer Straße steige ich aus und nutze mein Handynavi um zu dem Hotel zu gelangen. Es sind nur wenige Meter. Die Wände sind voller Graffiti. Einige davon sind wirklich schöne Straßenkunst. Von weitem sehe ich den Fernsehturm. Die in meiner Navigation gezeigte Abkürzung finde ich jedoch nicht und laufe somit einen Umweg – ein paar Meter mehr. Durch den Umweg komme ich am größten erhaltenen Stück der Berliner Mauer vorbei. ‚Das hätte ich nicht gesehen wenn ich die Abkürzung auf Anhieb gefunden hätte.‘ Der Platz direkt vor dem Hotel ist eine einzige Baustelle – hier entsteht scheinbar eine weitere Einkaufsmall. 18 Baukräne zähle ich in der näheren Umgebung. ‚Hier wird aber viel gebaut!‘

Endlich angekommen! Das Hotelzimmer begeistert mich. Hotelzimmer sind generell für mich immer wieder eine Inspirationsquelle schlichter Eleganz und allem was man benötigt: Sessel, Stuhl, kleiner Tisch, Hocker, Doppelbett, Nachttisch, Ablagemöglichkeit für das Festnetztelefon, Fernseher, Schränke, Toilette, Waschbecken, Fön, Dusche. Sogar einen Tee könnte ich mir machen. Braucht irgendjemand wirklich mehr als das? Der wenige Platz ist optimal ausgenutzt und die Dusche ist überaus geräumig. Das Waschbecken ist jedoch etwas zu niedrig um meine Wasserflasche komfortabel befüllen zu können, dennoch funktioniert es. Der Blick aus dem Fenster ist atemberaumend – hallo Betriebsgelände der Berliner Straßenreinigung.

Ein paar Stunden habe ich noch bis ich wieder los muss – die Blue Man Group wartet auf mich – also lege ich mich aufs Bett und durchstöbere meine Social-Media Apps am Handy. Gegen 16:00 Uhr mache ich mich auf den Weg zur Vorstellung, wieder in Gebrauch: Mein Handynavi. Was würde ich nur ohne es machen?! Unwissend wo mich der Weg hinführt folge ich ein paar anderen Fußgängern – der Weg stellt sich als die Abkürzung heraus die ich bei meiner Ankunft nicht gefunden hatte: klasse! An den Wänden erneut überall Graffiti. Ein paar Schlafsäcke und abgenutzte Isomatten lassen darauf schließen, dass unter dieser Brücke Obdachlose nächtigen. Durch die Abkürzung finde ich viel schneller den Weg zur Straßenbahn. Am Bahnsteig spricht mich eine Frau an ob ich ihr ein Eis kaufe. – ‚Nein, aber ich hätte selbst gern eins.‘ denke ich und gehe weiter. U1 bis zur Haltestelle Gleisdreieck, 7 Stationen. Wieder weiß ich nicht wohin mich mein Weg führt. Der Park am Gleisdreieck ist gut besucht, es ist ein sonniger Tag, ca. 28 Grad. Bei dem schönen Wetter zieht es alle Leute nach draußen – viele liegen auf Ihren Decken auf den Wiesen, andere spielen Fußball, fahren Fahrrad oder spielen Tischtennis. Einen gut besuchten Kinderspielplatz gibt es auch. Der Park ist so riesig, dass alle – egal welches persönliche Ziel sie verfolgen – Platz zu haben scheinen. Es wirkt auf mich friedlich, das überrascht mich sehr positiv. Berlin kann, wenn es will.

Nach ein wenig Herumirren komme ich endlich am Theater an und kann mein hinterlegtes Ticket an der Theaterkasse abholen. Die Wärme treibt mich dazu mir ein überteuertes Getränk zu kaufen, auch wenn es im Theater kühl ist. Die Flasche nehme ich mit in die Vorstellung – ein Fehler wie sich später herausstellen wird. Ein wenig ärgere ich mich darüber, dass mir am Telefon der Platz verkauft wurde mit den Worten „In Reihe 10 haben wir noch einen Platz für Sie frei!“ – ‚Oh mein Gott! Was habe ich für ein Glück noch den letzten freien Platz zu ergattern.‘ – Tjoa, ich sitze alleine in der Reihe, alle anderen Plätze in Reihe 10 sind nicht besetzt. In den anderen Reihen sind ebenfalls viele Plätze nicht besetzt. Wenig später geht die Vorstellung los – die Darsteller trommeln, essen Marshmallows und spucken Farben auf Leinwände. Tatsächlich hatte ich vergessen wie viel Mimik- und Gestikarbeit die Show ist, da keiner von den Darstellern redet. Wundervoll!

Ein weiterer Teil der Show ist es mit dem Publikum zu interagieren. Einer der blauen Männer steht plötzlich neben mir, schaut mich an – ich schaue zurück. Dann nimmt er sich meine Wasserflasche, untersucht sie, dreht sie auf, trinkt einen Schluck Wasser – um ihn dann postwendend wieder in die Flasche zurück zu spucken. Etwas angewidert lehne ich ab daraus zu trinken, als er mir anschließend die Flasche hinhält. Der blaue Mann bietet mein Wasser nun anderen Gästen der Vorstellung an – und weg war meine Flasche. Irgendwie gab mir das zu denken, ich schätze man konnte mir mein Entsetzen am Gesicht ablesen. Lediglich die Pfütze auf dem Boden erinnert nun noch daran, dass ich mal eine Wasserflasche hatte. Die Vorstellung ging natürlich weiter, ohne dass ich meine Flasche zurückbekam. Eine andere Dame hatte einen zerkauten Marshmallowklumpen in ihre Handtasche gesteckt bekommen, ein junger Mann wurde hinter der Bühne in einen Maleranzug gesteckt, mit Farbe besprüht und gegen eine Leinwand geschleudert – vielleicht war ich doch nicht so übel dran?

Wenig später kam derselbe blaue Mann erneut zu mir in die Reihe, drückte meine Hand und schenkte mir ein paar Papierschnipsel die er vorher vom Boden aufgesammelt hat. Wäre das alles auch passiert wenn ich nicht alleine in der Reihe gesessen hätte? Schätzungsweise nicht, ich war ein gefundenes Fressen.

Den Ende der Vorstellung läuten einige große Bälle ein die von der Decke herunter gelassen wurden. Anderthalb Stunden lang ging die Vorstellung insgesamt – und bis auf die Sache mit der Flasche hat es mir unheimlich gut gefallen. Die Show wurde – im Vergleich zur Show die ich 2005 besucht hatte – natürlich angepasst, viel digitaler gestaltet, wer hätte es gedacht. Gelegenheiten die Lachmuskeln zu trainieren hatte ich während der Vorstellung glücklicherweise sehr viele. Mit Mimik und Gestik kann man so viel erzählen, auch ohne verbal etwas zu sagen, es ist immer wieder schön.

Jedoch: Die Sache mit der Flasche ließ mich nicht los – ich dachte lange darüber nach was in der Vorstellung passiert war. Ärgert es mich, weil ich dafür 4 EUR ausgegeben und das Geld gerade nicht im Überfluss habe? Ginge es mir jetzt besser wenn ich die Flasche wieder hätte? Hätte ich sie überhaupt wiederhaben wollen wenn dort bereits jemand Fremdes draus getrunken hat? Hätte ich es lustig gefunden wäre es jemand anderem passiert? Wäre der blaue Mann überhaupt bei mir stehen geblieben wenn ich die Flasche nicht gehabt hätte? Schließlich kam ich zu der Erkenntnis, dass mich lediglich die Verschwendung daran ärgerte. Ein wenig ärgerte ich mich auch über mich selbst, dass ich die Flasche überhaupt mit in die Vorstellung genommen hatte – selbst Schuld! Andererseits denke ich aber auch: Wie geil ist das denn – ich war Teil dieser Show! – und nicht nur Besucher.

War ich auf dem Hinweg zur Vorstellung noch kreuz und quer gelaufen, wusste ich auf dem Rückweg bestens wo es lang geht, auch ohne großartig auf das Handynavi zu achten. Der Weg war viel einfacher als gedacht und so war ich ruck-zuck wieder im Hotel angekommen – pünktlich um meinen Abend mit einem guten Film ausklingen zu lassen: Spy – Susan Cooper undercover. Melissa McCarthy und Jason Statham: Was für eine geniale Kombination!

Montag, 12.06.2017: Neuer Tag, neue Herausforderung. Heute mache ich mich auf den Weg zum Sightseeing. ‚Aber wo fährt überhaupt der Bus ab?‘ Die Dame an der Hotelrezeption kann mir leider nicht weiterhelfen (oder will sie nicht?), ich solle in der Touristen Information nachfragen, es gäbe schließlich mehrere Anbieter. Aha! Kurzerhand entschied ich mich auf eigene Faust die Plätze zu besuchen die ich sehen will und fahre mit der Straßenbahn zum Brandenburger Tor.

Der Platz vor dem Hotel Adlon und dem Brandenburger Tor ist abgesperrt, erhöhte Polizeipräsenz. Eine Auswirkung der jüngsten Vorfälle? Das hält die Besucher jedoch nicht ab und so quetsche ich mich mehr oder weniger durch die Menschenmassen und nehme ein paar Fotos auf. Hinter dem Brandenburger Tor fällt mir als Erstes die gut 1,5 km entfernte Siegessäule auf. Rechts vom Brandenburger Tor befindet sich in 400 m Entfernung der Reichstag, links vom Brandenburger Tor in 600 m Entfernung das Judendenkmal. ‚Das ist ja alles mehr oder weniger auf einem Fleck! Das war mir gar nicht bewusst. Wo gehe ich als Erstes hin?‘

Eine Polizistin wird von den Touristen zum Fotos machen verdonnert. Nach kurzer Überlegung gehe ich weiter zum Judendenkmal. Immer wieder nehme ich Motive auf die ich schön finde, so waren dort z.B. ein paar Vögelchen, die ziemlich zutraulich schienen und fröhlich herumhüpften. Eine Weile nahm ich auf einem der Steine Platz und genoss die Sonne und den lauen Wind. Heute war es schon wesentlich angenehmer als gestern, etwas kühler (nur noch 25 Grad) und windig.

Vom Judendenkmal aus gehe ich weiter zum Reichstag und nehme erneut Fotos auf. Mir fällt eine Wurstbude auf, die abseits des kurzen Straßenabschnitts kurz vor dem Reichstag steht. Genau diese Wurstbude hatte ich bereits 2005 bei meinem allerersten Berlin-Besuch geknipst. „Wurst :-)“ steht ganz simpel oben an dem Wagen dran, das hatte mich damals schon belustigt. Und diese Bude gibt es heute – 12 Jahre später – immer noch. Wie genial!

Vom Reichstag aus gehe ich weiter zur Siegessäule, die Straße des 17. Juni entlang, knapp 1,5 km Strecke – einfacher Weg. Challenge accepted. Herausforderung, ich hatte es ja gesagt. Auf der Strecke merke ich meine Beine und Füße doch arg, so bin ich heute schließlich schon verhältnismäßig viel gelaufen und es nicht mehr gewohnt. Deswegen beschließe ich jeden Schritt bewusst zu gehen, Schritt für Schritt voran zu kommen erscheint mir sinnvoller als die mahnende und hämmernde Stimme meines inneren Kritikers in meinem Hinterkopf zu hören die mir die ganze Zeit vorhält wie weit es noch ist bis zum Ziel. Es ist nicht nur EIN Ziel, heute sind es viele! Auf der rechten Seite entdecke ich erneut ein Denkmal und halte an um ein paar Fotos aus verschiedenen Winkeln zu machen. Die Strecke weiter zur Siegessäule scheint schier endlos zu sein. Gleichzeitig genieße ich aber auch das schöne Wetter, das macht es etwas einfacher.

Immer wieder halte ich an um die Aussicht zu genießen: Eine wunderbare Allee von Bäumen entlang der Straße. Immer wieder laden Grünstreifen und kleine Parkanlagen entlang des Weges zum Besuchen und Verweilen ein. ‚Ganz schön grün diese Großstadt.‘ Die meisten Menschen die mir entgegen kommen sind in Gruppen unterwegs – viele mit Kamera ausgestattete Touristen. Menschen mit derselben Absicht wie ich: Die Stadt erkunden.

Nach – gefühlt – ewiger Lauferei erreiche ich schließlich die Siegessäule. Der Anblick ist sensationell, dafür hat sich der Weg gelohnt. Ein riesiger ampelgeführter Kreisel verläuft um die Siegessäule herum. Viele Autos hupen. ‚Heiratet hier jemand oder sind die einfach nur ungeduldig?‘ Auf dem Rückweg zum Brandenburger Tor mache ich einen Abstecher auf einen der kleinen Waldwege. Ein Wald mitten in Berlin – wie geil ist das denn?! ‚Schloss Bellevue -> 400 m, hmm. Wenn ich schon mal hier bin…‘ also entscheide ich mich die paar Meter mehr in Kauf zu nehmen um auch dort ein paar Fotos zu machen. Gesagt, getan. Der Weg zurück zum Brandenburger Tor führt mich abermals in einen kleinen Waldweg, von weitem habe ich einen Teich gesichtet den ich mir näher ansehen will. Auf dem Teich schwimmt eine Entenfamilie. ‚Wie süß die kleinen Entchen sind.‘ Eine Weile sitze ich auf der Parkbank und beobachte, genieße den Anblick bewusst. Man möchte kaum glauben, dass nur wenige Meter entfernt von einer der Hauptverkehrsstraßen in Berlin so viel Idylle und Ruhe herrschen. Sehr schön!

Nach ein paar Minuten breche ich auf, vom Hunger getrieben, zurück zum Brandenburger Tor. Auf dem Platz davor, dem Platz des 18. März, bleibe ich interessiert stehen. Hier hat sich ein Flashmop gebildet, die Menschen tanzen zum Cupid Shuffle (Anmerkung: So nennt sich der Song, wie ich später – als ich von Berlin wieder zuhause war – herausfand. Einen Link dazu findet ihr am Ende dieses Blog-Beitrages). Alleine das Zuschauen bereitet mir sehr viel Spaß – man sieht richtig wie viel Freude die Tänzer daran haben. Die Tanzschritte sind denkbar einfach. Jeder darf mitmachen, ich theoretisch auch. Aber wer passt währenddessen auf meine Tasche auf? Nicht mitzumachen war in meinem Falle eine bewusste Entscheidung, auch wenn es mit Sicherheit lustig gewesen wäre. Viele andere Zuschauer filmen auch, wie ich. ‚So etwas gibt es wohl nur in Berlin.‘ Ich bin total geflasht – oder sollte ich sagen ‚geflashmopt‘?

Nach ein paar Minuten Zusehen gehe ich weiter in Richtung Straßenbahn und werde von einer Touristengruppe angesprochen, ob ich ein Foto von ihnen machen kann. Kann ich! Mit der Straßenbahn fahre ich weiter zum Hauptbahnhof, ich steuere erneut den „Fish & Chips“-Laden an. Das Essen dort hat mir gestern so gut geschmeckt, dass ich das Gericht heute erneut bestelle, diesmal mit Getränk. Mit der Zeit finde ich mich auf den Strecken durch die Stadt immer besser zurecht und weiß welche Straßenbahn ich in welche Richtung nehmen muss. In den Straßenbahnen sind ab und zu Bettler unterwegs, wollen ihre Straßenzeitung verkaufen oder kleinere Spenden erhaschen. Die meisten Fahrgäste ignorieren sie einfach, mich eingeschlossen. Am Hauptbahnhof wollte mir auch ein Mann eine von den Zeitungen andrehen. Sie scheinen aber friedlich und wünschen allen einen schönen Tag. Trotz der komischen Gestalten die ich hier teilweise sehe fühle ich mich in dieser Stadt sicher. Klingt komisch, ist aber so.

Heute Abend findet das Linkin Park Konzert statt wegen dem ich eigentlich nach Berlin gekommen bin. Ein paar Stunden Zeit habe ich allerdings noch bis dahin. Auf dem Weg vom Hauptbahnhof zurück zum Hotel steige ich noch am Alexanderplatz und auch am Potsdamer Platz aus um ein paar Fotos zu machen. Am Potsdamer Platz ist es unheimlich windig. Zurück am Bahnsteig bekomme ich folgende Durchsage mit: „Die Haltestelle Warschauer Straße wird wegen eines Polizeieinsatzes zur Zeit nicht angefahren.“ – so ein Mist. Zum Glück bin ich in Berlin und alles ist ziemlich gut vernetzt. Eine Haltestelle vor der Warschauer Straße steige ich aus. Ostbahnhof. 800 m sind es laut meinem Handynavi bis zum Hotel. ‚Als wäre ich nicht genug gelaufen heute.‘ Ein wenig kann ich mich auch am Fernsehturm und den Kränen orientieren und weiß somit in welche Richtung ich muss. Die Zufahrtsstraßen zur Warschauer Straße sind gesperrt, der Verkehr auf den Straßen wird von Polizisten umgeleitet. Zu Fuß kommt man zwar gut durch, es ist jedoch gespenstig leer. Später erfahre ich, dass bei Bauarbeiten wohl eine Bombe gefunden wurde und deswegen alles abgesperrt war. Für meine Sicherheit nehme ich doch gerne Umwege in Kauf. Auf dem Weg zum Hotel laufe ich bereits an den ersten Fans vorbei, die vor der Mercedes Benz Arena auf den Konzertbeginn warten. Der Eingang zur Konzertlocation ist eine Straße entfernt vom Hotel.

Im Hotelflur begegnet mir die Reinigungsdame, ich frage ob sie mein Zimmer bereits fertig hat. Hat sie! „Das ist ja super. Danke schön!“ Im Zimmer angekommen ruhe ich mich aus, meine Füße schmerzen und ich habe keine Lust mehr großartig zu laufen. Ein paar meiner Sachen packe ich bereits jetzt zusammen. Ein paar Stunden trennen mich noch vom Konzertbeginn. Gegen 18 Uhr ist der Einlass, um 17:30 Uhr ziehe ich los. Fans über Fans vor der Halle, mittendrin ein Mann der Pfandflaschen sammelt. Unterschiedlicher können die Fans nicht sein, hier ist alles vertreten: Groß, klein, alt, jung, dick, dünn, tätowiert, nicht tätowiert, lange Haare, kurze Haare, muskulös, schlaksig, orange Haare, pinke Haare – interessant. Viele der Fans sind direkt mit Band-T-Shirt angereist. Hätte ich auch machen können! Aber jetzt ist es zu spät. Einige andere scheinen auch alleine angereist zu sein, viele davon tippen auf ihren Handys.

Ein aus zwei Personen bestehendes Kamerateam kämpft sich durch die Fans, hin und wieder werden ein paar davon interviewt. Ein paar Minuten später bekomme ich mit wie der Kameramann sich mit seiner Kamera auf einem der Einlasszäune erhöht positioniert und von dort die Fans animiert eine La-Ola-Welle zu machen und „Linkin Park! Linkin Park!“ gemeinsam zu rufen – alles fürs Video versteht sich. Die Zuschauer sollen schließlich sehen, dass die Fans ungeduldig sind und wie gut die Stimmung schon vor dem Konzert ist.

Immer mehr Leute kommen aus allen Richtungen dazu. Die Menschenmasse rollt langsam aber stetig auf die Eingänge zu – erhöhte Sicherheitskontrolle. Metalldetektoren, Taschenkontrolle, die Tickets werden mehrfach kontrolliert. Sicher ist eben sicher. Endlich im Gebäude. ‚Wo muss ich denn eigentlich hin?‘ Ein Blick auf mein Ticket verrät mir, dass ich am falschen Eingang warte. Und so ziehe ich weiter zum richtigen Eingang. Im Saal habe ich einen erstaunlich guten Platz gebucht – direkt gegenüber der Bühne. Geil! Nicht so toll finde ich allerdings die Fans hinter mir. Vom Dialekt her kann ich sie als Schwaben identifizieren – laut und gröhlend.

Die Halle füllt sich immer mehr mit Fans. Wenig später sind auch die beiden Plätze neben mir besetzt. Schnell komme ich mit den beiden ins Gespräch – eine Frau und ein Mann. Sie erzählt sie sei aus Freiburg angereist, da haben wir direkt das erste Gesprächsthema. „Ich kenne da auch jemanden der ursprünglich aus Freiburg ist!“ – da muss man erst nach Berlin fahren um jemanden aus Freiburg kennen zu lernen. Aber: Da es das einzige Deutschlandkonzert von Linkin Park ist, sind die Fans wohl aus allen Bundesländern angereist. Verstehe ich absolut! Meine Sitznachbarin und ich verstehen uns auf Anhieb so gut, dass wir beschließen zusammen auf ein Fußballspiel des SC Freiburg zu gehen und Nummern austauschen. Sehr cool.

20:00 Uhr: Die Vorband ist ein amerikanischer Rapper namens Machine Gun Kelly samt Band. Er versucht vergeblich die Fans zu motivieren die Hände in die Höhe zu werfen, oder zumindest die Mittelfinger. Kaum einer macht mit, ein bisschen schade ist das schon. Andererseits kann ich die Fans aber auch verstehen, ich bin auch nicht wegen der Vorband hier. Bei einem Lied ist jedes zweite Wort ein Schimpfwort, das ist überhaupt nicht meins. ‚Das hätte ich auch gekonnt!‘ Zum Glück habe ich meine Ohrstöpsel dabei und kann diese nutzen. Langsam frage ich mich, warum ich schon so früh vor der Arena gestanden habe. Meine Sitznachbarn und ich sind erleichtert als die Vorband die Bühne verlässt – das ist mir noch nicht passiert. Bis jetzt waren die Vorbands bei den Konzerten auf denen ich war meistens ziemlich gut. Eine davon war Revolverheld, was für mich im Vergleich zur jetzigen Vorband um Welten Unterschied sind.

Ca. eine halbe Stunde nachdem die Vorband weg ist kommen endlich Linkin Park auf die Bühne – die Fans sind nicht mehr zu halten. Im Laufe der Show stehen so ziemlich alle auf den oberen Rängen auf – ich auch. Tanzen geht eben nicht im Sitzen. Außerdem hätte ich im Sitzen überhaupt nichts mehr gesehen. ‚Warum habe ich noch gleich einen Sitzplatz?‘ Während des Konzerts brüllt einer der Schwaben hinter mir immer wieder: „Ich will ein Kind von dir!“ Muss man nicht verstehen. Das Konzert ist eine gute Mischung aus den alten Songs und dem neuen Album. Chester, der Frontsänger, verlässt mehrmals die Bühne um den Fans in der ersten Reihe nah zu sein. Ein Star zum Anfassen! Manche mögen sich fragen was daran so toll sein soll einen verschwitzten Mann anzufassen, aber ganz ehrlich – ich hätte es auch getan wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte. Es ist immerhin Chester Bennington! Dieser Mann und die ganze Band Linkin Park begleiten mich mit ihrer Musik seit 15 Jahren in meinem Leben. Es ist unglaublich sie live zu sehen, allein das war die lange Reise definitiv wert!

Zwei Stunden lang geben sie auf der Bühne alles. Ein witziger Moment ist, als Chester das Publikum singen lässt und dieses den Text nicht komplett kann – es wird während dem Singen immer leiser in der Halle. Alles in allem ist das Konzert eine super gelungene Vorstellung, die mir noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird.

Nach dem Konzert versuchen meine beiden Sitznachbarn mich noch zu animieren mit ihnen Cocktails trinken zu gehen. Dankend lehne ich ab und möchte nur noch ins Bett. Vor der Halle verabschieden wir uns und die beiden gehen ohne mich etwas trinken. „Schade. Vielleicht beim nächsten Mal!“

Zurück im Hotelzimmer lande ich tatsächlich relativ schnell im Bett. Das Fenster ist gekippt und ich höre Musik von draußen. ‚Diese Stadt schläft wohl nie!‘ Dafür gehe ich jetzt schlafen. Gute Nacht, Berlin!

Dienstag, 13.06.2017: Am nächsten Morgen packe ich meine restlichen Sachen zusammen und checke aus dem Hotelzimmer aus. Ein paar Stunden habe ich noch bis mein Zug nach Hause geht. Ein letztes Mal auf meiner Reise laufe ich zur Haltestelle Warschauer Straße und nehme die Straßenbahn zum Hauptbahnhof. Dort angekommen kaufe ich mir beim Bäcker zwei Croissants, Wegzehrung. Ein wenig stöbere ich im Ampelmännchen-Shop, kaufe aber nichts. Es macht für mich keinen Sinn einen neuen Stift oder einen Radiergummi zu kaufen, nur weil ein Ampelmännchen dort zu sehen ist. In 1,5 Stunden kommt der ICE der mich nach Hause bringt. Am Gleis angekommen schaue ich zuerst auf dem ausgehängten Plan in welchem Abschnitt der Wagen, in dem ein Sitzplatz für mich reserviert ist, ankommt, setze mich dann auf eine der Bänke und fange an meinen Reisebericht zu verfassen. „Die Wagennummern stehen heute in umgekehrter Reihenfolge!“ tönt die Durchsage am Bahnsteig – na toll. ‚Und wo genau muss ich jetzt hin?‘ Gleich zwei Männer kommen unabhängig voneinander vorbei und fragen nach gültigen Tickets für die S- und U-Bahnen die nicht mehr benötigt werden. Mein Ticket behalte ich.

Der ICE fährt in den Bahnhof ein, ich renne über den Bahnsteig um die richtige Wagennummer zu finden. Der Zug ist längst nicht so voll wie auf der Hinreise. Einige Plätze bleiben leer. Als ich meinen Platz eingenommen und meine Tasche verstaut habe setzt sich zu mir ein älteres Ehepaar. Dem Dialekt zu entnehmen: Schwaben. Langsam fühle ich mich etwas verfolgt. Aber sie sind nett zu mir und süß zueinander. Sie schneidet ihrem Mann Äpfel. Es ist schön mitanzusehen wie liebevoll sie miteinander umgehen. Ein paar Plätze weiter sitzt eine ältere Dame mit einer großen Platzwunde am Kopf, sie sagt sie sei eben gestürzt und brauche ein Pflaster. Sofort sind ein paar der anderen Fahrgäste zur Stelle. Die Hilfsbereitschaft rührt mich. Ein Pflaster habe ich selbst leider nicht dabei. Leider funktioniert im ICE weder W-Lan noch mein Handynetz, weshalb ich mich damit begnüge Musik auf meinem MP3-Player zu hören.

Bis Fulda ist verspätungstechnisch alles in bester Ordnung, dann wird es kritisch. In Frankfurt am Main angekommen ist die Verspätung so weit fortgeschritten, dass ich meinen Anschlusszug nicht erreiche und stattdessen einen anderen nehmen muss. So passiert es, dass ich erst nach 18 Uhr zuhause ankomme – ca. eine halbe Stunde später als geplant. Ziemlich als Erstes besuche ich meine Eltern und erzähle von meinen Erfahrungen. „Und wo reise ich als Nächstes hin?“ – „Mainz. Und Frankfurt!“ antwortet meine Mutter. ‚Verdammt, seit wann weiß sie denn so gut über meinen Terminplan Bescheid?!‘

Eindrücke aus der Hauptstadt

Die klassischen Bilder der Sehenswürdigkeiten findet ihr unter folgendem Link nicht. Diese Bilder könnt ihr zu Hauf im restlichen Internet finden. Was mich interessiert sind die Dinge die sonst kaum einer festhält: Streetlife, Menschen, Graffiti, Situationen. Die kleinen Dinge. Und genau das teile ich hier mit dir. Wenn du Interesse hast, bitte einmal dem Link folgen. Die Fotos sind lediglich aus Platzgründen ausgelagert.

Hier geht es zum Bilder-Ordner bei Flickr.com

Was hatte ich dabei?

Für den einen oder anderen mag interessant sein was ich alles eingepackt habe für die 3 Tage (inklusive An- und Abreisetag), deswegen folgen an dieser Stelle die Bilder meines Reisegepäcks.

Hier geht es zum Bilder-Ordner bei Flickr.com

Meine Tasche sollte möglichst minimalistisch aber auch praktisch gepackt sein für die Reise. In meiner Beauty-Tasche habe ich fast ausschließlich Produkte in Reisegrößen dabei. An Make-up und Klamotten nur das Nötigste. Einiges habe ich aber – entgegen meiner Erwartungen – nicht gebraucht. Zu den Dingen die ich nicht gebraucht habe zählen unter Anderem meine dicken Socken, meine beiden Bücher, meine Sonnenbrille, meine kurze Hose, mein Regenschirm, mein Rasierapparat und meine Baumwolltasche, die ich standardmäßig immer in meiner Handtasche habe. Ein paar der Reisegrößen in meiner Beauty-Tasche habe ich ebenfalls nicht benutzt.

Was kostet eigentlich Berlin?

Nun mal Butter bei die Fische – was hatte ich im Vorfeld und während der Reise für Kosten?

Hotelzimmer (2 Nächte): 192,00 EUR
Konzertkarte für Linkin Park: 92,40 ER
Ticket für die Blue Man Group (inkl. 3,50 EUR Hinterlegungsgebühr): 80,34 EUR
Bahnticket ICE (Hin- und Rückfahrt, Sparpreis, nicht umbuchbar): 47,15 EUR
Verpflegung vor Ort: 33,69 EUR
Touristenticket ÖPNV (72 Stunden gültig ab Entwertung): 24,70 EUR
Probe-Bahncard 25, 2. Klasse: 19,00 EUR
Parkticket Bahn Park Wiesbaden (4 Tage): 16,00 EUR
Sitzplatzreservierung (Hin- und Rückfahrt im ICE, 2. Klasse): 9,00 EUR
Insgesamt: 514,28 EUR

Zugegebenermaßen ist es doch etwas teurer als ich dachte, die 10 EUR für den Sightseeing-Bus habe ich mir gespart da ich auf eigene Faust mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Sehenswürdigkeiten gefahren bin. Souvenirs habe ich keine gekauft, obwohl ich mich im Ampelmännchen-Shop am Hauptbahnhof umgesehen habe. Von den Ampeln in Berlin habe ich Fotos gemacht, das genügt mir. Was ich im Nachhinein nicht gebraucht hätte war die Bahncard. Die Hinterlegungsgebühr hätte ich mir sparen können, wenn ich mich früher dazu entschieden hätte die Blue Man Group anzusehen. Die Übernachtungsmöglichkeit hätte ich anderweitig vielleicht auch billiger kriegen können – dafür hätte ich dann sicherlich einen weiteren Weg zur Konzertlocation in Kauf nehmen müssen. Bei der Verpflegung habe ich dadurch gespart, dass ich abgepacktes Müsli und Brote samt Brotaufstrich auf meiner Reise dabei hatte und meine Wasserflasche mit Leitungswasser aufgefüllt habe.

Fazit der Reise

„Hey, wie wars in Berlin?“ – denkt sie echt das lässt sich in einem Satz zusammenfassen? Ich habe in den drei Tagen (inkl. An- und Abreisetag) so viel erlebt, dass ich seit mittlerweile fünf Tagen immer wieder an diesem Beitrag schreibe. Willkommen in meiner Welt.

Jedem der noch überlegt eine ähnliche Reise anzutreten kann ich nur mit auf den Weg geben: Gar nicht lange drüber nachdenken, einfach machen! Es ist das Beste was du tun kannst. Und dich wird mit Sicherheit auch das Gefühl von Stolz und Zufriedenheit erfüllen, das ich seit meiner Reise habe. Wenn du offen und freundlich auf die meisten Menschen zugehst, wirst du mit Sicherheit auch schnell mit Anderen ins Gespräch kommen. Und denjenigen die sich nicht trauen alleine zu verreisen sei gesagt: Du nimmst den für dich wichtigsten Menschen auf der Welt mit – dich selbst! Trau dich ruhig.

Die komplette Reise habe ich nicht bereut, so hat sie doch meinen Horizont erweitert und mein Leben um einige Erfahrungen reicher gemacht. Was war deine tollste Reise und wohin? Wohin willst du als Nächstes? Lass mir gerne deine Antwort da, ich bin gespannt – und ein bisschen neugierig.

Ein Gedanke zu „Erlebnisse auf Reisen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert