Kleiderschrankexperiment – Woche 12

Montag, 19.03.2018 – Sonntag, 25.03.2018

Besonders gefreut habe ich mich nicht auf diese Woche. Dies hat damit zu tun, dass ich mit der Zeit eine richtige Hassliebe – wobei: eigentlich ist es nur Hass und so gar keine Liebe – zu Blusen entwickelt habe und blöderweise nur noch Blusen in meinem Schrank übrig sind. In Blusen komme ich mir nur sehr selten nicht verkleidet vor. Oft fühle ich mich darin eingeengt und absolut unwohl. Wahrscheinlich ist diese Tatsache auch der Grund dafür, dass ich die Blusen in meinem Schrank beim Kleiderschrankexperiment fast vergessen hätte.

Wann ziehe ich Blusen eigentlich an? Überwiegend bei Vorstellungsgesprächen – ist es da angebracht sich unwohl oder eingeengt zu fühlen? Nein, verdammt! Lieber würde ich ein Basic-Top mit einem schicken Blazer kombinieren und so zum Vorstellungsgespräch gehen – ich glaube das werde ich beim nächsten Vorstellungsgespräch (das hoffentlich nicht allzu bald kommt) testen. Das entspricht viel eher meinem Naturell. Bei Klamotten habe ich es nun mal lieber bequem und habe nichts gegen ein bisschen Freiraum in den Klamotten selbst.

Ja, Blusen sehen schick aus – ich gebe es ja zu. Die meisten zumindest tun das… aber trotzdem sollte man sich darin auch wohlfühlen können. Ein Fan von Verkleidung bin ich ohnehin nicht. Deswegen sind diese Woche auch einige Oberteile gegangen und haben meinen Kleiderschrank ohne Rückfahrtschein verlassen. Wahrscheinlich wäre ich auch totunglücklich bei einer Arbeitsstelle mit Dresscode.

Gegen Ende der Woche bin ich dazu übergegangen meinen Kleiderschrank umzuräumen und habe die Oberteile die ich behalten werde ordentlich wieder in den Schrank sortiert. Der Anblick bereitet mir jetzt schon Freude. Bilder dazu packe ich in meinen Fazit-Beitrag. Es ist mir immer noch unerklärlich, wie trotz mindestens 5 Ausmistaktionen immer noch über 80 Oberteile in meinem Schrank sein konnten.

Zur Erklärung

Die Passform habe ich in drei Kategorien eingeteilt: locker, passend und eng. Ausschlaggebende Frage, die ich mir hierbei stelle ist: Wie sitzt das Kleidungsstück an meinem Körper? Auch die Länge habe ich in drei Kategorien eingeteilt: super, mäßig und kurz. Ausschlaggebende Frage, die ich mir hierbei stelle ist: Wie ist die Länge des Kleidungsstückes an meinem Körper? In der Rubrik Material werde ich lediglich das Hauptmaterial aufführen, wenn es auf dem Etikett noch lesbar ist. Ein wichtiger Punkt für mich ist außerdem die Waschbarkeit. Waschen muss bei mir unkompliziert möglich sein, am besten sind die Kleidungsstücke auch trocknergeeignet. Unter Sonstiges werde ich alle anderen Dinge eintragen die mir weiterhin auffallen.

Montag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein kurzärmeliges schwarzes Blusen-Top mit Häkeloptik auf der Vorderseite. In diesem Oberteil habe ich mich den Arbeitstag über zwar ganz wohl gefühlt, hatte jedoch unter dem Polyestermaterial noch eines meiner Basic-Tops aus Baumwolle an, damit mir die Kunstfasern nicht an die Haut kommen – denn darauf reagiere ich oft genug allergisch. Auch dies ist ein guter Grund das Oberteil nicht zu behalten, jedoch gefällt mir daran noch weniger, dass es einfach nicht gut an mir aussieht. Es sitzt sehr komisch und schmeichelt meiner Figur leider so gar nicht.

  • Passform: passend
  • Länge: mäßig
  • Material: Baumwolle, Polyester – unangenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: Oberteil sitzt nicht gut

Dienstag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: eine weiße kurzärmelige Bluse mit Schleife zum selbstbinden auf der Vorderseite. Diese Bluse habe ich als letztes dazubekommen, da ich letztes Jahr festgestellt habe, dass ich gar keine Bluse in meinem Schrank habe die ich zum Bewerbungsgespräch anziehen kann und in der ich mich wohlfühle. Die Blusen die ich habe mag ich überhaupt nicht – und hier hatte ich schon extrem vieles ausgemistet. Von ein paar wenigen konnte ich mich jedoch noch nicht trennen – das soll sich nach dem Experiment allerdings schlagartig ändern. Darauf freue ich mich schon sehr.

  • Passform: locker
  • Länge: super
  • Material: Baumwolle, angenehm
  • Waschbarkeit: 40°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: –

Mittwoch

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: eine graue ärmellose Bluse mit Rüschen am Ausschnitt. Beim Tragen dieser Bluse ist mir wieder aufgefallen, wie gerne ich sie anziehe. Allerdings hatte ich unter der Bluse eines meiner Basic-Tops aus Baumwolle, da ich mir bei dem Polyesteranteil in der Bluse nicht sicher bin ob ich davon nicht vielleicht Hautprobleme bekomme. Ganz besonders ist mir der Polyesteranteil bei meinen Winterpullovern aufgefallen, da war die Haut an meinen Händen regelmäßig gerötet und hat gejuckt. Das kann doch kein Zufall sein. Muss ich nun alle meine Winterpullover weggeben und mich neu einkleiden?

  • Passform: passend
  • Länge: mäßig
  • Material: Viskose, Polyester – angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: –

Donnerstag

Für meinen heutigen freien Tag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: eine weiße langärmelige Bluse. Ganz ehrlich? Blusen wie diese sind der Grund warum ich Blusen nicht leiden mag. Durch die langen Ärmel und den Sitz der Bluse fühlte ich mich direkt eingeengt. Da ich von vornherein wusste, dass ich diese Bluse definitiv aussortieren werde, hatte ich sie lediglich an um das Foto zu machen und habe mich direkt danach umgezogen. An meinem freien Tag möchte ich mich erst recht nicht eingeengt fühlen. Mittlerweile frage ich mich, warum ich diese Bluse überhaupt so lange aufgehoben habe – war es der Gedanke „das brauch ich bestimmt nochmal!“? Zusätzlich zu den langen Ärmeln frage ich mich, warum ich in der Bluse aussehe als wäre ich schwanger – was soll das? Hör auf mich dick aussehen zu lassen, Bluse!

  • Passform: passend
  • Länge: super
  • Material: Baumwolle, angenehm
  • Waschbarkeit: 40°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: Oberteil gefällt nicht mehr

Freitag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: eine schwarze Bluse mit V-Ausschnitt und weißen Streifen. Ansich mag ich dieses Oberteil total gerne, allerdings rutschte es den ganzen Tag hoch und hat sich als nerviges „Zuppeloberteil“ herausgestellt. Bei diesem Oberteil kann ich mich nicht erinnern, dass ich es sehr oft anhatte. Lediglich zum Anfertigen von Bewerbungsfotos und Vorstellungsgesprächen hatte ich es mal an (Betonung auf „mal“). Es ist wirklich schade wie viele Oberteile in meinem Kleiderschrank fast ungetragen sind. Da ich bei diesem Oberteil bereits wusste, dass es sehr kurz ist, habe ich darunter eines meiner schwarzen Basic-Tops getragen – Frau denkt mit. So konnte ich den Arbeitstag damit ganz gut überstehen.

  • Passform: passend
  • Länge: kurz
  • Material: Baumwolle, Polyester – angenehm
  • Waschbarkeit: 40°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: „Zuppeloberteil“

Samstag

Für meinen heutigen Tag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: Eine schwarze kurzärmelige Bluse mit V-Ausschnitt. Auch diese Bluse habe ich nur zum Foto machen getragen. Gegen Abend war ich auf einer Veranstaltung im Kempinski Hotel in Neu-Isenburg, das Outfit wäre schlicht und einfach nicht angemessen gewesen. Diese Bluse hatte ich ewig nicht an, ich frage mich wirklich warum ich sie bisher noch nicht aussortiert habe. Schätzungsweise war es der Gedanke „ich brauche eine schwarze Bluse im Schrank!“ – brauche ich die wirklich? Nein, schon gar keine die mich einengt und in der ich mich nicht wohlfühle. Es war schon viel, dass ich sie überhaupt angezogen habe, das hat gereicht.

  • Passform: eng
  • Länge: super
  • Material: Baumwolle, unangenehm
  • Waschbarkeit: 40°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: entspricht nicht mehr meinem Stil

Sonntag

Für meinen heutigen Tag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein ärmelloses Top mit Häkeldetails an Rundhalsausschnitt und Rücken. Dieses Oberteil trage ich unheimlich gerne, auch wenn es mir etwas zu kurz geraten ist. Fast hätte ich zu den Blusen auch dieses Oberteil vergessen, da es etwas abseits auf meinem Reparaturstapel liegt. „Aus den Augen aus dem Sinn“ – der Spruch hat eben doch etwas Wahres. Das Top liegt eigentlich auch nur auf diesem Stapel, weil sich im Laufe der Zeit ein Loch hineingemogelt hat – ich bin eben ein schusseliges (chaotisches) Menschlein und bleibe ganz gerne mal an den unmöglichsten Gegenständen hängen. Löcher in meinen Klamotten sind damit leider vorprogrammiert, aber ich habe mich damit arrangiert und bin gerne so wie ich bin.

  • Passform: passend
  • Länge: mäßig
  • Material: Viskose, angenehm
  • Waschbarkeit: 40°, bügeln mit mittlerer Temperatur
  • Sonstiges: –

Fazit

Damit ist das Kleiderexperiment ziemlich erfolgreich beendet und ich denke meine nächste Herausforderung ist es die ganzen Sachen nun auch loszuwerden. Zur Sicherheit bin ich alle aussortierten Kleidungsstücke noch einmal durchgegangen, damit ich auch nicht die falschen Sachen weggebe. Das wäre fatal, wenn eines meiner Lieblingsteile auf dem falschen Stapel gelandet wäre.

Konntest du aus dem Kleiderschrankexperiment auch für dich etwas mitnehmen?

10 Gedanken zu „Kleiderschrankexperiment – Woche 12

  1. Was für eine tolle Idee. Ich habe leider eher ein umgekehtes Problem in meinem Kleiderschrank. So nach dem Motto: „Zwei Hosen = Minimalismus. Nur noch eine Hose = zu faul zum shoppen!“ 😉
    Ich musst sooo lachen über deinen Kommentar „Hör auf mich dick aussehen zu lassen, Bluse!“ Hahaha!!! Herrlich. Jetzt mache ich mich ans Fazit lesen!
    Liebe Grüße, Elske

    1. Liebe Elske,

      du hast ja einen tollen Namen – wow! Ich danke dir sehr für deine lieben Worte. Es freut mich sehr, dass ich dich unterhalten und zum lachen bringen konnte. 🙂

      Alles Liebe,
      Keri

  2. Hey Keri, die weiße Bluse war wirklich scheußlich. Kann ich gut verstehen, dass du sie nur fürs Foto noch mal tragen wolltest… Liebe Grüße Claudia

  3. Hallo liebe Keri,

    ich finde, dass dir Blusen ganz gut stehen, aber wenn du dich nicht wohl darin fühlst, sollest du sie auch nicht tragen. Außerdem muss es für schickere Anlässe oder Vorstellungsgespräche keine Bluse sein, es gibt auch andere schöne Oberteile (und davon besitzt du ja auch einige).

    Die Bluse vom Donnerstag sieht allerdings wirklich unvorteilhaft an dir aus und ich nehme an, dass die auch auf dem Aussortiert-Stapel gelandet ist. Wahnsinn, was dein Kleiderschrank so alles hergibt. Wann dürfen wir mit dem Fazit rechnen?

    Alles Liebe von
    Sabine

    1. Hallo liebe Sabine,

      herzlichen Dank für deinen Kommentar. 🙂
      Dann siehst du das genauso wie ich, das freut mich. Ich werde mich nicht mehr in Klamotten reinzwängen die ich nicht gut an mir finde. Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar. Warum habe ich solche Klamotten überhaupt behalten?! Übrigens ist im Zuge meines Kleiderschrankexperiments nicht nur einiges an Oberteilen weggekommen, aber mehr dazu gibt es dann wirklich im Fazitbeitrag zu lesen. Ich schätze ich komme vor Ostern nicht dazu, ich habe erstmal Zeit mit Freunden eingeplant. Das ist in den letzten Wochen viel zu kurz gekommen. 🙂

      Alles Liebe für dich
      Keri

      1. Hallo meine Liebe,

        ich bin da ganz bei dir: Das Leben ist zu kurz, um es mit Sachen zu verbringen, die man (an sich) nicht mag. 😉 Rückblickend weiß man manchmal nicht, warum man gewisse Dinge so lange aufgehoben hat (auch wenn sie teuer, ein Geschenk o.ä. waren).

        Bei mir ist es so, dass ich an materiellen Dingen nicht mehr so sehr hänge, wie es früher der Fall war und jeder Kauf gut überlegt wird. Außerdem spart es viel Zeit, wenn man nicht mehr so viel Zeugs hat, um das man sich kümmern muss.

        Beim Putzen hadere ich manchmal mit der Größe unseres Hauses (Eigenheim), das ich jedoch trotzdem nicht hergeben möchte (da steckt viel Arbeit, Zeit und Liebe drin bzw. hängen da viele Erinnerungen an die Großeltern meines Mannes daran).

        Auf deinen Fazitbericht freue ich mich schon. Und das „echte Leben“ sollte immer vor gehen (und Freundschaften muss man hegen und pflegen :-)).

        Wünsche dir eine schöne Zeit & Frohe Ostern!
        Sabine

        1. Hallo liebe Sabine,

          herzlichen Dank für deinen Kommentar. Du hast vollkommen recht, dass man sehr viel Zeit spart wenn man sich auch nicht um so viele Dinge kümmern muss. Das sollte ich mir auch mal bei meinen Büchern hinter die Ohren schreiben – da bin ich nach wie vor nicht ganz weitergekommen.

          Das glaube ich dir, ich habe auch schon häufig geschimpft und geflucht, dass hier so viel Platz ist – aber hergeben? Niemals. Es ist leider alles Platz, der tendenziell vollgestellt werden kann.

          Danke schön für dein Verständnis. 🙂

          Ich wünsche dir ebenfalls eine schöne Zeit & frohe Ostern! Genieß die freie Zeit.

          Alles Liebe,
          Keri

          1. Hallo liebe Keri,

            ich oute mich hier ebenfalls als Büchersüchtige und hätte mir niemals träumen lassen, dass ich mein Bücherregal von ca. 1.300 Bücher auf (derzeit) 150 Bücher in Papierform reduziert habe. Das hat sich in den letzten 18 Monaten zugetragen und das Ergebnis fühlt sich gut an…

            Seitdem habe ich alle meine Bücher angelesen und festgestellt, dass sich mein Geschmack über die Jahre sehr gewandelt hat und mich viele Bücher einfach nicht mehr ansprechen. Diese wurden an Freunde, die Bibliothek und den ortsansässigen Bücherschrank weitergegeben und können so noch andere Leser erfreuen. 😉

            Inzwischen habe ich es nicht mehr so mit dem Horten (mein Mann muss da auch noch überzeugt werden, er hängt an seinen Sachen sehr) und bin froh, dass es nicht mehr so viel Zeugs und Möbel gibt (über etliche alte Möbel hat sich meine Schwägerin gefreut, die damit ihre Ferienwohnungen bestückt hat). Weggeworfen wird nur, was kaputt ist. 😉

            So, genug geschrieben…

            Liebe Grüße von
            Sabine

          2. Hallo liebe Sabine,

            das finde ich gut, dann bin ich damit nicht so alleine. Ich finde es großartig, wie viel du schon reduziert hast. Es ist so wichtig, dass du dich damit wohlfühlst. 🙂

            Und ich finde es großartig, dass so vieles von den Dingen die du aussortiert hast ein neues Zuhause gefunden hat. Einfach klasse!

            Alles Liebe,
            Keri

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