Kleiderschrankexperiment – Woche 7

Montag, 12.02.2018 – Sonntag, 18.02.2018

Nach den ganzen Wochen in denen das Kleiderschrankexperiment schon läuft habe ich in dieser Woche extrem gemerkt, dass es langsam aber sicher anstrengend wird. Anstrengend, weil mein Kleiderschrank kaum noch Lieblingsteile hergibt. Gefühlt sind dort nur noch Oberteile drin, die ich so gar nicht leiden kann geschweige denn anziehen mag. Und das obwohl ich einige von meinen ungeliebten Oberteilen bereits anhatte. Habe ich echt so viele ungeliebte Oberteile?

Etwas erschreckend finde ich auch die Anzahl meiner T-Shirts und Tops im Vergleich zu meinen Pullovern. Bei meinen Pullovern habe ich bereits alle die nicht mehr zu mir und meinem Stil passten aussortiert. Nun frage ich mich lediglich, warum mir das bei meinen T-Shirts und Tops nicht so leicht fällt – ist es wirklich der Gedanke „Ach, das kann ich ja noch unter einem Pullover tragen.“? Oder vielleicht der Gedanke „Eigentlich ist es viel zu schade zum weggeben“?

Durch das Kleiderschrankexperiment merke ich relativ schnell ob das jeweilige Oberteil noch zu mir passt oder künftig den anderen Oberteilen Platz macht und meinen Kleiderschrank verlassen wird.  Es gibt keine Ausreden, alles wird getragen – bis das Fach in meinem Kleiderschrank leer ist.

Zur Erklärung

Die Passform habe ich in drei Kategorien eingeteilt: locker, passend und eng. Ausschlaggebende Frage, die ich mir hierbei stelle ist: Wie sitzt das Kleidungsstück an meinem Körper? Auch die Länge habe ich in drei Kategorien eingeteilt: super, mäßig und kurz. Ausschlaggebende Frage, die ich mir hierbei stelle ist: Wie ist die Länge des Kleidungsstückes an meinem Körper? In der Rubrik Material werde ich lediglich das Hauptmaterial aufführen, wenn es auf dem Etikett noch lesbar ist. Ein wichtiger Punkt für mich ist außerdem die Waschbarkeit. Waschen muss bei mir unkompliziert möglich sein, am besten sind die Kleidungsstücke auch trocknergeeignet. Unter Sonstiges werde ich alle anderen Dinge eintragen die mir weiterhin auffallen.

Montag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: einen braunen langärmeligen Pullover mit V-Ausschnitt. Dieser Pullover ist eines der Kleidungsstücke die ich erst seit relativ kurzer Zeit in meinem Schrank habe. Soweit ich mich erinnere besitze ich diesen Pullover seit dem letzten Winter, also ca. ein Jahr. Wenn ich genau überlege muss es bereits über ein Jahr sein. Ein Verwandter hatte mir bei der Familien-Weihnachtsfeier 2016 Curry über genau diesen Pullover und meine Lieblingsjeans gekippt. Zum Glück gingen die Flecken aber restlos wieder raus. Ein Glück! Denn diesen Pullover trage ich tatsächlich sehr gerne. Nur würde ich ihn nicht ohne etwas drunter anziehen wollen. Dafür wollte ich ihn aber unbedingt haben, einfach weil ich darunter meine Oberteile mit Spitze am Ausschnitt tragen kann.

  • Passform: passend
  • Länge: super
  • Material: Polyester, Viskose, angenehm
  • Waschbarkeit: 40°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: –

Dienstag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: Ein schwarzes langärmeliges dünnes Shirt. Bei diesem Shirt bin ich mir nicht sicher was damit passiert ist, jedenfalls ist es am Saum total verzogen und sieht einfach nur verboten aus. Deswegen hatte ich mich dazu entschieden eine schwarze Hose dazu zu kombinieren, damit dieser offensichtliche Makel nicht ganz so sehr ins Gewicht fällt – und vor allem auffällt. Beim Yoga fand ich dieses Shirt aber wieder passend, da es recht locker sitzt. Aber auch beim Yoga habe ich ein anderes Shirt darunter angezogen, einfach weil das Shirt aus unheimlich dünnem Stoff besteht und ich eine absolute Frostbeule bin was so etwas angeht.

  • Passform: locker
  • Länge: mäßig
  • Material: Viskose, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: Oberteil verformt

Mittwoch

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: einen grauen langärmeligen Pullover mit Rundhalsausschnitt. Diesen Pullover trage ich erstaunlich oft wenn es kalt draußen ist. Etwas überrascht war ich allerdings, dass er aus 50% Polyacryl besteht. Kunstfasern vertrage ich auf der Haut nur sehr schlecht, auf manche Fasern reagiert sie regelrecht allergisch, sodass ich dauernd das Gefühl habe ich müsse mich genau dort kratzen. Zum Glück ist bei diesem Pullover aber der Baumwollanteil genauso hoch und scheinbar vertrage ich die Fasern dadurch besser auf meiner Haut. Zumindest habe ich beim Tragen dieses Pullovers noch kein übermäßiges „Kratzgefühl“ feststellen können.

  • Passform: passend
  • Länge: super
  • Material: Polyacryl, Baumwolle, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: –

Donnerstag

Für meinen heutigen freien Tag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein ärmelloses schwarzes Top mit Spitze an Trägern und rund um den Ausschnitt vorne und hinten. Dieses Kleidungsstück habe ich in drei verschiedenen Farben, weil ich die Spitze an Trägern und rund um den Ausschnitt extrem schön finde. Habe ich erwähnt, dass ich ein absoluter Fan von Spitze bin? Allerdings sind die Träger unangenehm lang und rutschen somit ständig von meinen Schultern herunter. Da ich die Tops allerdings sehr schön finde, überlege ich nun die Träger kürzen zu lassen um die Tops tragen zu können. Allerdings ist auch hier wieder der Rückenausschnitt sehr groß und genau das möchte ich ansich nicht mehr in meinem Kleiderschrank. Solche Oberteile sollen am besten gar nicht mehr in meinen Kleiderschrank zurückwandern.

  • Passform: passend
  • Länge: mäßig
  • Material: Baumwolle, angenehm
  • Waschbarkeit: 40°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: Träger zu lang

Freitag

Für meinen heutigen Arbeitstag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein ärmelloses graues Top mit Spitze an Trägern und rund um den Ausschnitt vorne und hinten. Dieses Kleidungsstück habe ich in drei verschiedenen Farben, weil ich – wie erwähnt – die Spitze an Trägern und rund um den Ausschnitt extrem schön finde. Im Gegensatz zu dem schwarzen Top von Donnerstag ist das graue Top den ganzen Tag am Ausschnitt heruntergerutscht und hat sich somit zu einem „Zuppeloberteil“ entwickelt. Was will ich mit einem Kleidungsstück auf das ich mich einfach nicht verlassen kann? Ständig musste ich das Top wieder in Form bzw. an den gewünschten Platz bringen. Auch hier liegt es wieder daran, dass die Träger viel zu lang sind. Allerdings ist auch hier der große Rückenausschnitt, den ich ansich lieber loswerden will bei meinen Kleidungsstücken.

  • Passform: passend
  • Länge: mäßig
  • Material: Baumwolle, angenehm
  • Waschbarkeit: 40°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: Träger zu lang

Samstag

Für meinen heutigen Tag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein weißes Top ohne Träger und Gummibündchen am Ausschnitt. Auch dieses Oberteil gehört in die Kategorie „Sowas brauche ich unbedingt in meinem Schrank! Hatte es aber nie an“. Und nach dem heutigen Tragen weiß ich auch wieder recht gut warum das so ist. Den ganzen Tag rutschte das Gummibündchen am Ausschnitt nach unten und der Saum nach oben. Zumindest das „Saum-Problem“ konnte ich lösen, indem ich den Saum des Tops in die Hose verfrachtete. Das bedeutet für mich aber auch, dass ich mich auf dieses Top nicht wirklich verlassen kann und es ansich reif ist meinen Kleiderschrank zu verlassen. Möchte ich mir den ganzen Tag über Gedanken machen ob meine Mitmenschen vielleicht mehr sehen können als ich möchte? Nein, ich denke nicht. Ein weiterer Punkt ist das – für meinen Geschmack – viel zu große Rückendekolleté. Übrigens habe ich auch dieses Oberteil in zwei verschiedenen Farben – schwarz und weiß.

  • Passform: passend
  • Länge: super
  • Material: Baumwolle, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
  • Sonstiges: „Zuppeloberteil“, Gummibund rutscht runter, Saum rutscht hoch

Sonntag

Für meinen heutigen Tag habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein weißes ärmelloses Top mit „Linkin Park“-Aufdruck auf der Vorderseite. Dieses Top hat für mich seit letztem Jahr eine ganz besondere Bedeutung, da ich zum ersten (und wohl auch letzten) Mal ein Konzert der Band besucht habe. Dieses Konzert war grandios. Allerdings glaube ich nicht, dass ich nach dem Selbstmord des Sängers Chester Bennington noch mal auf ein Konzert der Band gehen würde. Es wäre einfach nicht dasselbe. Nun überlege ich, ob ich das Top nicht auch weggeben soll. Die Erinnerung an das wundervolle Konzert bleibt auch ohne das Top. Und die Erfahrung hat gezeigt, dass ich das Top im Alltag nicht trage. Nicht mal auf dem Konzert hatte ich es an, da es mir einfach zu eng ist.

  • Passform: eng
  • Länge: super
  • Material: Baumwolle, angenehm
  • Waschbarkeit: 30°, trocknergeeignet
  • Sonstiges: –

Fazit

Nachdem ich diese Woche mit ungeliebten Kleidungsstücken zu kämpfen hatte bin ich gespannt, ob es vielleicht doch noch in den hintersten Ecken meines Kleiderschrankes ein Oberteil gibt das sich vom ungeliebten Kleidungsstück zum Lieblingsteil entwickelt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Am wohlsten gefühlt habe ich mich in dieser Woche in den Outfits von Montag und Mittwoch. Welches Outfit gefällt euch am besten?

6 Gedanken zu „Kleiderschrankexperiment – Woche 7

  1. Hallo liebe Keri,

    das mit dem Frieren habe ich mir beim Betrachten der Fotos allerdings auch gedacht, für mich würden manche Outfits nicht in Frage kommen, da ich (zumindest im Büro) maximal einen Blazer oder Cardigan darüber trage (alles andere mag ich persönlich nicht, da es mich in meiner Bewegungsfreiheit einschränkt).

    Mit dem heutigen Tag ist auch mein persönliches Kleiderschrankexperiment zu Ende. Bis auf ein paar Sommerfähnchen, mit denen ich bei den jetzigen Wetterverhältnissen (Schnee und Minsugrade) frieren würde, habe ich alle meine Oberteile getragen und werde -bis auf 4 Zuppel-Oberteile- alle behalten.

    Von den 30 getragenen Oberteilen sind 12 Stück 3/4 Arm, 11 Stück langärmlig und 7 Stück kurzärmlig (aber mit relativ festem Stoff). Ich hätte eigentlich gedacht, dass mein Kleiderschrank noch mehr hergibt, bin aber dennoch mit der Anzahl zufrieden.

    Minimalistisch ist das ganz sicher nicht ;-), aber das muss jeder ja auch für sich selbst entscheiden. Und bei einem 2-Personen-Haushalt komme ich nicht so oft zum Waschen, deshalb brauche ich auch eine gewisse Anzahl an Klamotten für mein persönliches Wohlbefinden.

    Ich bin schon auf dein Experiment-Ergebnis gespannt und wünsche dir einen schönen Tag.

    Liebe Grüße,
    Sabine

    1. Hallo liebe Sabine,

      danke für deinen Kommentar. Das verstehe ich gut – es ist ja auch sehr individuell worin sich jemand wohlfühlt oder nicht. 😉

      Da bin ich ja echt erstaunt, dass du vor mir fertig bist mit deinem Experiment. Wow. Aber das spricht dafür, dass du entweder vorher schon super ausgemistet hast oder dir gar nicht erst allzuviele Teile zugelegt hast die du aussortieren musstest. Herzlichen Glückwunsch. Ich freue mich für dich, dass du ein paar Zuppeloberteile loswerden konntest dadurch. 🙂

      Das stimmt, die Anzahl der Kleidungsstücke muss jeder für sich selbst festlegen. 🙂

      Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Tag.

      Alles Liebe,
      Keri

      1. Hallo liebe Keri,

        ja, ich war selbst erstaunt, dass ich mit meinen Oberteilen schon durch bin. Im vergangenen Jahr habe ich meinen Kleiderschrank-Inhalt komplett erneuert, da die Sachen schon alt und abgetragen waren. Außerdem habe ich in gute Qualität und eher klassische Outfits investiert und werde mit meinen Kleidungsstücken sicherlich noch lange Freude haben.

        Aber Minimalismus (im Kleiderschrank) definiert jeder sicher anders. Im Sommer trage ich vorwiegend Kleider und auch mit der Anzahl an Blazern, Westen und Jacken bin ich vollends zufrieden (dasselbe gilt auch für Schuhe und Taschen). Ich habe in den letzten 2 Jahren so viel Zeugs aussortiert, dann gar nicht mehr so viel nachgekauft und komme damit auch gut durch.

        Liebe Grüße von
        Sabine

        1. Hallo liebe Sabine,

          es ist schön, dass du so hochwertige Kleidungsstücke besitzt. Das ist sicher nur von Vorteil! 🙂 Sollte ich mir in Zukunft neue Kleidung anschaffen werde ich auch darauf achten, dass ich nicht in Fast Fashion-Läden einkaufe.

          Ja, natürlich definiert jeder Minimalismus anders. Deswegen sage ich immer: Wenn mir Minimalimus etwas vorschreiben würde, wäre ich keine Minimalistin. 😉

          Alles Liebe,
          Keri

    1. Hallo liebe Claudia,

      herzlichen Dank für deinen Kommentar und dein Kümmern. Meine Wohnung und das Büro sind ausreichend geheizt und draußen war ich regelmäßig viel zu warm eingepackt. Ich arbeite im Winter gerne mit dem Zwiebelprinzip – Lage über Lage. Ich habe nicht einen Tag gefroren, trotz Schnee und Kälte.

      Alles Liebe,
      Keri

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