Treffen der Minimalisten

Hallo Essen. Hallo Minimal Kon 2017.

Viel zu früh klingelte an diesem Tag mein Wecker. Wir schreiben Samstag, den 28.10.2017, 4 Uhr früh – wer steht denn freiwillig um 4 Uhr auf? … okay, ich. Am liebsten hätte ich mich aber noch einmal im Bett umgedreht – und wir alle wissen was dann passiert wäre, nämlich, dass ich nicht pünktlich am Treffpunkt bin … denn die Minimal Kon ruft und ich bin mit zwei weiteren Minimalistinnen – die ich im Mai 2017 beim Frankfurter Minimalismus-Stammtisch kennengelernt habe und seitdem regelmäßig bei den Stammtischen sehe – verabredet. Wir fahren nach Essen und es liegen ca. 2,5 Stunden Fahrt vor uns. Die Veranstaltung beginnt um 10:00 Uhr, Einlass ist ab 09:00 Uhr. Klingt machbar. Nach anfänglichen Missverständnissen was den Treffpunkt angeht, haben wir uns letztendlich an einem Treffpunkt gefunden und machen uns auf dem Weg ins Unperfekthaus in Essen.

Die Konferenz.

Mit dem Text „Minimalistisch leben. Nachhaltig handeln. Achtsam sein. Unter diesem Motto treffen sich in diesem Herbst zum sechsten Mal Minimalist_innen und Interessierte aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz).“ wirbt die Homepage der Minimal Kon. Jedoch stellte sich heraus, dass wir bei dieser Minimal Kon sogar eine Dame aus Edinburgh, Schottland unter den Teilnehmern hatten. Wie genial ist das denn!? (Muss der Text eventuell aufgrund der großen Nachfrage angepasst werden?)

Bereits zum sechsten Mal findet dieses jährliche Treffen statt, dass sich der Veranstalter Michael Klumb wie einen großen Stammtisch gewünscht hat. Und genau das ist es auch, die anderen Teilnehmer empfangen uns sehr herzlich und offen. Wir kommen schnell ins Gespräch. Allerdings nicht mit den typischen Small-Talk-Themen, wie „Wie geht’s dir?“, „Was machst du beruflich?“, nein, die Themen sind viel tiefgründiger. Oftmals steigen wir direkt in die Minimalismus-Themen ein – und das scheint unter Minimalisten auch ganz normal zu sein. Auf den Stammtischen die ich besucht habe fiel mir das ebenfalls oft auf. „Welcher Vortrag hat dir am besten gefallen?“, „Was hast du zuletzt aussortiert?“, „Wie bist du zum Minimalismus gekommen?“

Knapp 100 Leute nehmen an der Konferenz teil, das Interesse daran ist groß. „Einigen mussten wir absagen und auch die Vorträge waren schnell vergeben“, verrät der Veranstalter.

Auch bei der Presse besteht nach wie vor Interesse am Thema Minimalismus – ein Presseteam von RTL ist ebenfalls bei der Konferenz vor Ort und filmt fleißig mit. „Kann man den Beitrag auch sehen wenn man nur die öffentlich-rechtlichen Sender empfängt?“ frage ich einen Herrn des Filmteams. Er empfiehlt mir TV now. Interessant, da werde ich doch mal zu gegebener Zeit reinschauen.

Bunter Themen-Mix.

Die Themen sind vielfältig: Zu Anfang gibt eine Podiumsdiskussion zum Thema „Minimalismus & Familie“ und anschließend verschiedene Vorträge mit den Themen „Bedingungsloses Grundeinkommen – Der Weg in eine neue Gesellschaft?“, „Lebensmittel für Minimalisten – woher und wie beschaffen?“, „Achtsamkeits-Inseln im Alltag“, „Capsule Wardrobe – Mini-Garderobe mit Maxi-Wirkung“ sowie „geldfreier Leben – Wege in ein neues Miteinander“. Zwischendurch dürfen die Teilnehmer immer wieder Fragen an die Vortragenden stellen. Des Weiteren gibt es eine Open Space-Diskussionsrunde, bei der die Teilnehmer im Vorfeld Themen einreichen können, über die sie diskutieren wollen. Das Ganze stellt sich als Selbstläufer heraus – die Konferenz-Teilnehmer diskutieren fleißig über die Themen die sie interessieren. So kann man auch Kontakte knüpfen – klasse.

Eine einstündige Mittagspause gibt es auch, bei der man sich das Buffet im Erdgeschoss des Unperfekthaus schmecken lassen und weitere Kontakte knüpfen kann.

In den Gesprächen mit anderen Konferenz-Teilnehmern stelle ich fest, dass diese tatsächlich aus ganz Deutschland angereist sind. München, Weimar, Karlsruhe, Berlin, Hamburg, Bad Reichenhall, um nur einige zu nennen. Aber die meisten sind – wie sollte es anders sein – aus NRW. Einige bekannte Gesichter, die ich Anfang Oktober beim Kölner Minimalismus-Stammtisch bereits kennenlernen durfte, waren auch bei der Konferenz.

Persönliche Meinung.

Die Location scheint mir für solch eine Konferenz mehr als geeignet. Das Unperfekthaus bietet neben dem Restaurant im Erdgeschoss und den Veranstaltungsräumen auch Platz für Ausstellungen verschiedener Bilder. Da während der Konferenz mehrfach der Satz fiel „Es muss nicht perfekt sein!“ finde ich umso mehr, dass die Location passt.

Mir persönlich haben die beiden Vorträge von Gabi Raeggel (Achtsame Lebenskunst) und Sunray Dollase (the organized cardigan) am besten gefallen, einfach aus dem Grund, dass ich die Aktivitäten der beiden Bloggerinnen in den sozialen Medien bereits seit einiger Zeit verfolge und die Möglichkeit die beiden einmal live zu erleben ziemlich genial finde.

Wundervoll finde ich auch die Hilfsbereitschaft unter (ehemaligen) Bloggern, die sich nicht nur bei der Organisation der Veranstaltung im Vorfeld und bei der Moderation der Veranstaltung vor Ort zeigte. Viele der Vortragenden haben einen Blog – Zufall? Ich glaube nicht. So vielen Bloggern an einem Fleck bin ich bei keiner anderen Veranstaltung bisher begegnet. Wahnsinn!

Da wir aufgrund eines spontanen Anschlusstermins gegen 18 Uhr relativ schnell den Veranstaltungsraum räumen mussten und somit nicht genug Zeit war noch mit einigen interessanten Persönlichkeiten zu sprechen, freute ich mich umso mehr, dass wir im Anschluss an die Konferenz im Restaurant des Unperfekthaus noch mit einer kleinen Gruppe anderer Konferenzteilnehmer gemütlich das Dinnerbuffet genießen und zusammensitzen konnten.

Vergangenheit und Zukunft der Minimal Kon.

Mit ein bisschen Beharrlichkeit, Aufbauen eines Netzwerkes und der nötigen Ausdauer hat es Michael Klumb geschafft diese Konferenz jedes Jahr um Teilnehmer wachsen zu lassen. An dieser Stelle möchte ich mich als begeisterte Teilnehmerin bei allen bedanken, die diese Konferenz möglich gemacht haben, bei den anderen Teilnehmern und den Vortragenden im Speziellen. Es war toll mit euch und wird auch nicht meine letzte Minimal Kon gewesen sein.

Einen kleinen Ausblick hat Michael Klumb für die Minimal Kon 2018 bereits gegeben, allerdings möchte ich an dieser Stelle noch nichts verraten. Wir dürfen gespannt sein, was er geplant hat. (Es wird genial! ;)) Aktuelle Informationen findet ihr zu gegebener Zeit auf der Veranstaltungs-Homepage. Dranbleiben lohnt sich!

http://www.minimal-kon.de

Impressionen der Konferenz – und drumherum.

Hier geht es zum Bilder-Ordner bei Flickr.com

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