Adventskalender – Making Of

Organisation, Absprachen & Pleiten, Pech und Pannen.

Hallo & herzlich Willkommen zum Making Of der Adventskalender-Blog-Aktion. Habt ihr euch auch schon mal gefragt wie das eigentlich funktioniert – jeden Tag einen Beitrag posten? Und das 24 Tage hintereinander? Nunja, der Gedanke zu diesem Artikel kam mir, als ich gerade ein zerknülltes Papier in der Hand hatte, weil ich zum gefühlt fünften Mal das Layout meiner Artikel geändert und mich auf meiner handgeschriebenen Vorlage verschrieben hatte. Die Situation brachte mich zum Schmunzeln wie ich da so saß mit dieser zerknüllten Idee in der Hand – und wenn sie mich zum Schmunzeln bringt, tut sie das vielleicht auch bei euch.

Vor Beginn der eigentlichen Aktion.

Als Michael am 10.11.2017 mit der Idee zum Blog-Adventskalender um die Ecke kam war ich zuerst skeptisch. Wie soll das denn funktionieren? Jeden Tag bloggen? Und das auch noch in der Weihnachtszeit? Das ist doch Spinnerei! Dafür habe ich gar keine Zeit. Und dann arbeite ich ja auch noch – zu der Zeit sogar drei Wochen Vollzeit, als Urlaubsvertretung. Normalerweise arbeite ich „nur“ in Teilzeit 30 Stunden/Woche, da würde ich das Schreiben sicherlich besser unterkriegen. Dennoch sagte irgendetwas in mir, dass dies eine richtig tolle Erfahrung sein könnte. Also sagte ich zu und versuchte es als Herausforderung zu sehen.

Ein paar Tage vergingen, gefühlt ging ich Michael jeden Tag auf die Nerven was die Themen anging. Worüber sollen wir schreiben? Mein Plan war einige Beiträge bereits vorzubereiten um nicht jeden Tag schreiben zu müssen. Die Tage vergingen weiter, der 01.12. – der Start der Aktion, – war immer näher und ich wusste noch immer nicht worüber ich schreiben soll. So langsam bekam ich Panik. Würde das klappen? Und wenn ja, wie? Hatte ich noch genug Zeit?

Diese Ungewissheit versetzte mich in Stress – und das noch bevor es überhaupt losging.

Kurzerhand hatte ich beschlossen die ganze Aktion auch mit meinem Achtsamkeits-Adventskalender zu verknüpfen und euch daran teilhaben zu lassen was für Inhalte dort auf mich warten. Da war ich selbst gespannt wie das Ganze laufen würde, immerhin wusste ich selbst nicht was sich in den verschiedenen Beutelchen befindet und vorallem was mich erwartet.

In der Zwischenzeit legte ich alle 24 Beiträge in meinem Blog bereits an und befüllte sie soweit es mir zum derzeitigen Zeitpunkt möglich war. Zum Glück kann man Beiträge duplizieren. Ein paar Sachen waren jedoch beim Duplizieren nicht übernommen worden und so musste ich doch noch jeden einzelnen Beitrag öffnen und händisch abändern. Was für eine Friemelarbeit!

Michael fragte ob wir telefonieren können, zu der Zeit hatte ich alle Hände voll zu tun und sah überhaupt nicht wie überfordert er mit der Themenauswahl war. Zum Glück sprang Daniel ein und hatte innerhalb kürzester Zeit alle Themen zusammengetragen. Nun konnte es losgehen. Endlich konnten wir anfangen mit dem Schreiben.

Zuerst war ich – zugegebenermaßen – gar nicht so begeistert von den Themen. „Was soll ich denn darüber schreiben? Das kann ich doch in einem Satz beantworten.“ – „Schreib doch über das Drumherum.“ schlug Michael vor. Er hatte recht. Erneut beschloss ich die ganze Aktion als Herausforderung zu sehen und die Beiträge einfach so zu gestalten wie ich es für richtig halte. „Die Themen sind nur Vorschläge, wenn du Verbesserungen hast immer her damit“, meinte Daniel. Im Prinzip gab es keine Regeln außer: „Veröffentliche an Tag X einen Beitrag zum Thema Y um 08:00 Uhr morgens.“ Klingt machbar!

Innerhalb von ein paar Stunden standen das weitere Layout und meine ersten Inhalte fest. Aber wie verknüpfe ich damit jetzt den Achtsamkeits-Adventskalender ohne alle Beutelchen vorher öffnen zu müssen? Das kann ich doch nicht machen. Kurzerhand hatte ich entschieden, dass ich die Beiträge so gut es geht vorbereiten werde und am Tag der Veröffentlichung lediglich den Text über meinen Achtsamkeits-Adventskalender ergänzen werde und anschließend den Beitrag veröffentliche.

Zwei Tage vor Beginn der Aktion hatte ich Daniel und Michael noch mitgeteilt, dass es mir wahrscheinlich nicht möglich sein wird um 08:00 Uhr morgens zu posten, einfach weil ich zu der Zeit im Auto sitze und zur Arbeit fahre und ansich auch gerne das was ich am Tag so erlebe noch mit in meine Posts aufgenommen und ein wenig berichtet hätte. Aber wie sollte das klappen wenn wir alle zu unterschiedlichen Zeiten posten? Ergebnis wäre, dass wir auf die unveröffentlichten Beiträge der anderen verlinken – ungünstig für unsere Leser und uns. Nach längerem Grübeln kam ich zu dem Entschluss, dass es totale Grütze wäre, wenn jeder sein eigenes Ding macht.

Einen Tag vor Beginn der Aktion bekam ich Besuch von Florian, der mir zum Glück zeigen konnte wie man Posts plant bei Facebook. Herzlichen Dank dafür! Das macht doch gleich vieles einfacher. Nun stand dem Postplanning für täglich 08:00 Uhr nichts mehr im Weg. Die Posts würde ich am Abend vorher planen, sobald der eigentliche Blog-Beitrag fertig ist.

Währenddessen.

Für den allerersten Blog-Beitrag am 1. Dezember testete ich direkt mal das Postplanning für die Adventskalender-Aktion. Allerdings hatte ich mit technischen Schwierigkeiten bei der Jimdo-App zu kämpfen, die leider nicht so funktionieren wollte wie ich das gerne gehabt hätte. Das hatte mir gerade noch gefehlt! Bestimmt ist die App weiblich, so wie die rumgezickt hat.

Von Glück kann ich sagen, dass es letztendlich doch noch funktioniert hat. An diesem Tag war mein Auto komplett eingefroren und ich habe den Bus zur Arbeit genommen. So konnte ich live die Reaktionen beziehungsweise Klickzahlen miterleben. Im Laufe des Tages bekam ich immer wieder Meldungen über Zugriffe auf meine Homepage auf meinem Smartphone angezeigt – die Klickzahlen stiegen so rasant, dass ich aus dem Staunen nicht mehr herauskam. „Wo kommen die Leser alle her?“

Um den Überblick über die ganzen Dinge die ich bei den verschiedenen Beiträgen beachten will nicht zu verlieren, erstellte ich mir eine Art Checkliste auf der ich immer den aktuellen Stand der Dinge sehen konnte.

Am 2. Dezember fand der Minimalismus-Stammtisch in Frankfurt statt. Am vorherigen Abend hatte ich bis 1 Uhr nachts geschrieben, weil ich einfach nicht gemerkt hatte wie spät es bereits war und bin vor 8 Uhr wieder aufgestanden. Schließlich wollte der Beitrag veröffentlicht werden vor dem geplanten Posting, sonst hätte der Link nicht funktioniert und die Leser wären im Nirgendwo gelandet. Trotz des extremen Schlafmangels tat es gut so viele andere Minimalisten zu treffen und sich auszutauschen, wir waren diesmal nicht – wie sonst – 5-6 Leute sondern über 30. Michael hatte eine Freundin vom Kölner Stammtisch dabei und war auch angereist. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich dieses Jahr noch 24 Blog-Beiträge schreiben werde. Und das alles diesen Monat. Ist das nicht verrückt?“ sagte ich zu Michael.

Relativ schnell hatte ich auch herausgefunden, dass Facebook das Bild nicht in den geplanten Beitrag ziehen kann, wenn mein Beitrag nicht auf „veröffentlicht“ gestellt war. Das macht Sinn! Facebook zog sich beim zweiten Beitrag automatisch meine Startseite und das Bild mit der Teetasse in den Beitrag. Sollten alle 24 Beiträge die Teetasse zeigen? Kurzerhand hatte ich mich dazu entschieden die Bilder überwiegend raus zu lassen.

Wieder zuhause ging ich sehr früh ins Bett um am nächsten Morgen fit zu sein fürs Schreiben. So wollte ich möglichst viel vorschreiben um unter der Woche abends etwas freie Zeit für mich zu haben.

Am Sonntag, den 3. Dezember hatte ich den glorreichen Einfall, dass der Achtsamkeits-Adventskalender eine eigene Rubrik sein sollte in den Beiträgen. Das Wechseln zwischen den einzelnen Beiträgen um Texte herauszukopieren oder das Layout nochmal zu betrachten hatte in den letzten Tagen länger gedauert als gedacht und oftmals hatte ich zwischendurch schon wieder vergessen was ich eigentlich tun wollte. Also setze ich mich wieder an das Layout-Thema und machte mir Gedanken darüber, wie meine Beiträge fertig aussehen sollten. Da ich daraus etwas lernen wollte malte ich das komplette Layout diesmal vorher auf Papier. So wollte ich vermeiden, dass alle Beiträge unterschiedlich aussahen. Jeden einzelnen Beitrag änderte ich aufwendig per Hand ab. Und – wie sollte es anders sein – hatte ich auch diesmal wieder mit der Technik zu kämpfen. Grummel!

Lächelnd schaue ich auf den Berg von zerknüllten Papieren. Ein paar Mal hatte ich mich mein Layout verschrieben bzw. vermalt. Da lagen doch tatsächlich zerknülle Ideen auf meinem Boden. Der Blick auf die zerknüllten Papiere hat letztendlich den Ausschlag gegeben für diesen Beitrag. Danke, ihr zerknüllten Papierknödel.

Das Vorbereiten der Fotos gestaltete sich auch nicht ganz so einfach. Eine zweite Lichtquelle musste her. Der Hintergrund passte noch nicht. Und was nehme ich überhaupt als Motiv? Beim Vorbereiten der Fotos ist mir die Tüte mit dem Dekoschnee, bestehend aus glitzernden Styroporkügelchen, nicht nur einmal umgefallen.

Zwischendurch war ich noch nach draußen gerannt und hatte einen Schneemann gebaut. Den ganzen Tag hatte es wunderbar große Schneeflocken vom Himmel geweht und ich hatte mich beim Blick nach draußen gefragt ob Schneemann bauen eigentlich heute auch noch so einen Spaß macht wie damals als Kind. Jedoch waren meine Finger eiskalt und der kindliche Zauber über die Jahre verflogen.

Am 4. Dezember hatten Michael, Daniel und ich uns zum ersten Mal eingependelt, so dass unsere Beiträge relativ zeitgleich veröffentlicht wurden. Yes! So langsam läuft es.

Am 5. Dezember stellte ich morgens fest, dass ich vergessen hatte das Bild in den Beitrag zu laden. Entsetzt stellte ich gleich darauf fest, dass es in der Jimdo-App den Rahmen, den ich verwendete, gar nicht gibt. Kurzerhand fand ich mich wieder, wie ich den Router anschmiss, das W-Lan zum Laufen brachte und meinen Laptop hochgefahren hatte um das Bild zu bearbeiten – und das alles noch vor der Arbeit. Uff!

Auf der Arbeit hatte ich einen richtigen Chaostag. In der Nacht vorher hatte ich zu wenig geschlafen und war dementsprechend gerädert. Außerdem hatte ich nicht bedacht, dass Dienstags – wie jede Woche – der stressigste Tag sein würde. So kam es, dass ich am Ende des Arbeitstages kurz vorm Heulen war und halbwegs einen Nervenzusammenbruch hatte. Meine Kollegin hat mich an diesem Tag wirklich gebeten zu gehen mit den Worten „Wir kriegen das schon alleine hin!“.

Daniel fragt wie ich zurecht komme mit dem täglichen Schreiben, was ich total lieb von ihm fand. Abends wäre ich normalerweise zum Yoga gegangen, was ich auch super hätte gebrauchen können an diesem Tag um den Stresspegel herunter zu fahren. Allerdings sah ich mich nicht in der Lage dazu und kuschelte mich stattdessen lieber auf meinen Sessel und schaute mir einen Film auf DVD an um ein wenig auf andere Gedanken zu kommen.

Am nächsten Tag, 6. Dezember, fiel mir bei Ankunft in der Firma auf, dass ich tatsächlich vergessen hatte mich zu schminken. Das war lange nicht mehr vorgekommen – sehr lange.

Abends nach der Arbeit probierte ich den Sage Stick aus meinem Achtsamkeits-Adventskalender aus indem ich diesen anzündete. Der Stick stank meine ganze Wohnung aus. Kurzzeitig hatte ich das Gefühl ich müsse umziehen. Wenn es nicht gerade verkokelt roch, bemerkte ich sogar den Salbei-Geruch. Jedoch löste dieser Geruch eher Brechreiz aus und ich fand das Ganze eher eklig als entspannend. Und weil das noch nicht genug war, hatte ich hinterher auch noch Ruß auf meinem Schreibtisch. Herrje!

Am 7. Dezember habe ich an einem Webinar teilgenommen. Allerdings habe ich währenddessen weiterhin am Blog gebastelt und hatte somit meine Aufmerksamkeit ganz woanders. Hups! Worum ging es noch gleich in dem Webinar?

Das Schreiben löste zunehmend das Schlafen ab – das Schreiben wurde mehr, das Schlafen weniger. Der Schlafentzug machte mir mittlerweile ganz schön zu schaffen, hinzu kamen häufige Knieschmerzen vom vielen Sitzen. Auf der Arbeit saß ich überwiegend, zuhause dann wieder – um zu bloggen. Es war also kein Wunder, dass die einseitige Belastung früher oder später Folgen hatte. Zwar lief ich auch wie gewohnt zu Fuß zur Arbeit und zurück, jedoch schien das kein ausreichender Ausgleich zu sein. Wie machen das andere?

Während des Schreibens höre ich sehr oft Musik, allerdings nervten meine Meerschweinchen auch häufiger mal mit lautstarkem Gequieke. „Ruhe, ich kann mich nicht konzentrieren.“ Abends im Bett habe ich noch Gedanken für das Making Of aufgeschrieben, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.

Am nächsten Tag, 8. Dezember, wachte ich mit geschwollenen Augen auf. Was war das? Meine Augenlider waren dick und schmerzten. Hatte mich etwa eine Bindehautentzündung erwischt? Woher kam das Ganze? Und warum überhaupt jetzt? Muss ich die Aktion abbrechen?

Zusätzlich hatte ich an diesem Tag auch noch Streit mit einer langjährigen Freundin. Ob es wieder gut wird zwischen uns weiß ich derzeit nicht. Aber so wie sie sich zuletzt verhalten hat, weiß ich auch nicht ob ich das möchte. Alles nicht so einfach mit den Freundschaften.

Am 9. Dezember führte mich mein Weg in die Apotheke. Die Apothekerin vermutete eine allergische Reaktion und gab mir eine Salbe für mein Augenlid mit. Angenommen es wäre eine allergische Reaktion, woher kommt die? Ist der Sage-Stick Schuld? Oder die vielen Erdnüsse? Oder mein Babyöl zum Abschminken? Und warum überhaupt ausgerechnet jetzt?

Auf dem Sessel eingeschlafen vor Erschöpfung hatte ich am 10. Dezember doch glatt vergessen meinen Beitrag zu planen. Ohwei. Am nächsten Morgen fragte ich mich gegen 8 Uhr wann der Beitrag wohl gepostet werden würde und stellte dann fest, dass ich es keinen geplanten Beitrag gibt. Von Glück kann ich sagen, dass ich rechtzeitig aufgestanden war und bereits um 08:07 Uhr den Beitrag zusammengebastelt hatte. Puh, gerade noch mal gut gegangen.

Neben dem (Vollzeit-)Job noch jeden Tag zu bloggen ist echt eine Herausforderung. Das merkte besonders Michael ganz stark, ab dem 11. Dezember fiel mir verstärkt auf, dass seine Beiträge verspätet oder gar nicht online kamen. Was war da nur los? In der letzten Woche unserer Adventskalender-Blog-Aktion hatte er sich dann bewusst dazu entschieden eine Auszeit zu nehmen – und Daniel und ich bloggten alleine weiter.

Zum ersten Mal stand ich an Morgen des 12. Dezember völlig verwirrt vor meinem Adventskalender und fragte mich „Welchen Tag haben wir heute? Und warum ist das Beutelchen des 12. Dezember bereits geöffnet?“ Anscheinend hatte ich das 11. und 12. Beutelchen verwechselt in meiner morgendlichen Müdigkeit. Hoppla!

Meine gesundheitliche Situation spitzte sich dermaßen zu, dass ich nach einer Stunde Arbeiten nachhause geschickt wurde mit den Worten „Deine Gesichtsfarbe sieht aus wie ‚Den Stift würde ich lieber wegschmeißen.'“ – ‚Herzlichen Dank. Die Sache mit den Komplimenten üben wir aber nochmal.‘ Danke Körper, dass du mich immer wieder daran erinnerst Pausen zu machen. Da mein Magen-Darm-Problem nicht sonderlich besser wurde verbrachte ich den restlichen Tag bei Kerzenlicht auf dem Sessel und schlief die meiste Zeit. Zum Glück hatte ich die Beiträge für die nächsten Tage bereits zu einem Großteil fertig gestellt und konnte mir diese Schreibpause bewusst gönnen.

Bereits in den letzten Tagen hatte ich mich schlapp gefühlt und merkte „irgendwas ist da nicht in Ordnung!“, am 13. Dezember überfiel mich die Erkältung. Na super. Ist die Aktion erneut kurz vor dem Scheitern? Den ganzen Tag begleitete mich der Gedanke „Du kannst jetzt nicht ausfallen! Das geht einfach nicht!“ und so tat ich alles um einigermaßen auf der Höhe zu bleiben, trank viel Tee und ruhte mich weitgehend aus, soweit es mir trotz Arbeit möglich war.

Am 14. Dezember telefonierten Daniel und ich. „Was mir bis jetzt am schwersten fällt ist der Beitrag zur freien Themenwahl“, erzählte ich ihm. „Für alles andere steht das Thema ja schon fest, da weiß ich was ich schreiben soll.“ Er fragte ob ich beim Livestream des Minimalismus Podcast – der aus ihm und Michael besteht – am 17. Dezember teilnehme und helfen könnte. „Solange ich nichts sagen muss, meine Stimme ist ziemlich angeschlagen.“ – und so hatte ich zugesagt und hoffte es würde bis dahin etwas besser werden. Zum Glück hatte ich an diesem Tag frei und konnte mich ausruhen – yippieh.

In den letzten Tagen ist mir extrem bewusst geworden, dass ich über den ganzen Stress auf der Arbeit und die Adventskalender-Blog-Aktion nicht nur mich selbst vernachlässigt habe, sondern auch meine Gesundheit. Mein Körper hat die Notbremse gezogen und zeigt mir ganz deutlich: „Hey, das ist zu viel was du mir gerade zumutest! Hör auf damit!“ Danke, lieber Körper. Wenigstens einer von uns beiden der gerade auf mich achtet.

Und glaubt mir – mein Körper hat mir nicht nur ein Signal gesendet. Kopfschmerzen waren da noch das geringste Übel. So hatte ich mit Rückenschmerzen, geschwollenen Augenlidern, schmerzenden Augen, Magen-Darm-Problemen und nun eben einer Erkältung zu kämpfen. Aber warum ist das eigentlich so, dass wir manchmal die Warnsignale des Körpers einfach übergehen und weiter unser Ding durchziehen?

Habe ich selbst verlernt auf meine eigenen Bedürfnisse zu hören? Warum übergehe ich diese immer wieder? Wenn mein Gefühl und mein Körper mir entgegenschreien: „Gönn uns Ruhe!“ – warum gehe ich trotzdem auf die dritte Veranstaltung diese Woche? Vernünftig klingt irgendwie anders. Und anscheinend gibt es einen großen Konflikt zwischen dem was mir gut tut und dem was ich tatsächlich tue. Habe ich verlernt auf mein Körpergefühl zu hören? Muss es denn immer so „eskalieren“? Fragen über Fragen.

Durch meinen letzten Arbeitstag am 15. Dezember quälte ich mich eher. Wollte ich mir selbst etwas beweisen? Der Gedanke an die Weihnachtsfeier an diesem Abend überforderte mich, eingepfercht mit 90 Personen in einem Restaurant, stundenlang würde es dauern bis das Menü fertig gegessen ist. Das wollte ich nicht, zumindest nicht in meinem Zustand, und so hörte ich auf meinen Körper und verabschiedete mich von einer handvoll Kolleginnen und Kollegen, wünschte frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und eine schöne Weihnachtsfeier. Die Entscheidung meinem Körper Ruhe zu gönnen habe ich nicht bereut. Es war eine bewusste Entscheidung nicht hinzugehen, auch wenn ich es gerne getan hätte, allein schon um meine externen Kolleginnen und Kollegen einmal persönlich kennen zu lernen. Nunja, hoffentlich im nächsten Jahr!

Am 16. Dezember traf ich mich mit meinem Exfreund. Kurz vor Beginn der Adventskalender-Blog-Aktion hatte ich in einem übermäßig großen Anflug von Zweifeln Schluss gemacht – und bereute es. An diesem Tag sind wir zusammen auf Motivsuche für die Adventskalender-Blog-Aktion gegangen. „Am liebsten hätte ich für das Thema Konsum ein kleines schreiendes Kind, dass sich auf den Boden wirft und schreit, weil es etwas haben will und nicht bekommt.“ – „Soll ich das übernehmen?“ Letztendlich habe ich mich dann für ein Bild einer Menschenmenge entschieden, da gerade kein schreiendes Kind zur Verfügung stand.

Der Livestream des Minimalismus Podcast am 17. Dezember war eine schöne Erfahrung für mich. Daniel und Michael waren zum ersten Mal live und machten ihre Sache so gut und absolut professionell. Meine Aufgabe war es den Livechat zu moderieren und die Fragen heraus zu kopieren und den beiden separat zuzusenden. Sowas geht schließlich schnell unter wenn man sich unterhält, das kenne ich von mir selbst auch nur zu gut. „Dazu muss ich ja alles durchlesen! Hoffentlich sind nicht allzu viele Menschen dort!“ Der Livestream hatte ca. 50 Zuschauer und das Ganze machte mir so einen Spaß und brachte mich dazu, den beiden wieder meine Hilfe anzubieten – für den nächsten Livestream.

Am 18. Dezember hatte ich meinen offiziellen ersten Urlaubstag, genug Zeit also um die Beiträge und das Drumherum vorzubereiten. Da ich lieber länger schlafen wollte als morgens in aller Frühe die Beiträge fertig zu machen ging ich dazu über die Adventskalender-Beutelchen bereits nach 0:00 Uhr zu öffnen, die Beiträge fertig zu schreiben und zu veröffentlichen. Die geplanten Beiträge wurden dann trotzdem um 08:00 Uhr morgens veröffentlicht dank Postplanning. Das war ideal! Und ausschlafen konnte ich trotz der Aktion.

Am 19. Dezember traf ich mich erneut mit meinem Exfreund und wir sind wieder zusammengekommen. Es war ein schöner Tag mit ihm und das Einzige was mich an die Adventskalender-Blog-Aktion erinnerte waren die Zugriffe auf meine Homepage. Es ist schön auch mal einen schreibfreien Abend zu haben, zum Glück waren die Beiträge planbar und ich hatte wieder vorgeschrieben für ein paar Tage und brauchte mir überhaupt keine Sorgen zu machen. Die Bilder für die restlichen Beiträge hatte ich mittlerweile zusammen, yippieh!

Mein Weg führte mich am 20. Dezember ins Kino. Die Premiere von „Dieses bescheuerte Herz“ mit Elyas M’Barek lief – ein klasse Film. Zuerst war ich mir nicht sicher ob ich überhaupt zum Kino fahren kann, bis kurz vor meiner Abreise hatte ich mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. Glücklicherweise ließen sie mich im Kino in Ruhe und ich hatte vernünftigerweise auf ungesundes Getränk und auch Popcorn verzichtet. So konnte ich mich ganz auf den Film konzentrieren. Durch meine Magen-Darm-Probleme hatte ich heute zwar auch nicht sonderlich viel geschrieben, aber immerhin der Beitrag für den morgigen Tag war fertig zum Veröffentlichen.

Es zeichnete sich ab, dass ich am 21. Dezember den ganzen Tag fürs Schreiben nutzen würde – und genau das tat ich. Zwischendurch wechselte sich das Schreiben immer mal wieder mit meinem Haushalt ab, aber ich kam gut voran und konnte mir diese Unterbrechungen guten Gewissens leisten. Der Beitrag für das heutige Türchen zum Thema „Warum besitzt du als Minimalist ein Auto? (Warum ist dies kein Widerspruch?)“ fiel mir mit am schwersten. Der ganze Beitrag klang nach Rechtfertigung und ich war froh, als ich den Beitrag zu dem Thema fertig hatte und veröffentlichen konnte.

Von den Stammtischen hatte ich mir, bis auf den Minimalismus-Stammtisch, eine Pause gegönnt seit Anfang November. Am 22. Dezember, zwei Tage vor Weihnachten, hat es mich allerdings für den letzten Gewinner-Stammtisch 2017 nach Weiterstadt „gezogen“. Der Gewinner-Stammtisch hat sich im Juni 2017 aus den ehemaligen Seminarteilnehmern des Christian Bischoff-Seminars gebildet. Es sind fast bei jedem Treffen neue Leute dabei, aber es gibt auch einen „harten Kern“, bestehend aus den Leuten die fast bei jedem Treffen dabei sind und für mich ist diese Gruppe wie eine zweite Familie geworden. Auch an diesem Tag konnte ich es mir leisten einen schreibfreien Abend einzulegen so viel hatte ich vorgearbeitet.

Allerdings ist auch dieser Beitrag zum Thema „Wie sieht für dich einfache Ernährung aus? Und kannst du dich daran halten?“ mir extrem schwer gefallen. Es ist einfach überhaupt nicht mein Thema und ich hatte eher das Gefühl, dass ich mir bei dem Thema einen abgebrochen habe. Mit dem Beitrag bin ich insofern überhaupt nicht zufrieden, aber was solls. Dafür bin ich mir selbst treu geblieben und das war mir auch wichtig.

Am 23. Dezember stürzte ich mich doch glatt kurz vor den Feiertagen noch ins Gewusel und ging einkaufen – ein paar Lebensmittel besorgen. Eigentlich musste ich nur noch den Beitrag für Heilig Abend fertig bekommen, dann wären meine Beiträge komplett. Bestimmt hatte ich während des Schreibens die Hälfte vergessen von dem was ich schreiben wollte.

Heilig Abend stand vor der Tür, der letzte Tag der Adventskalender-Blog-Aktion. Hallo 24. Dezember! „Liest heute eigentlich noch jemand? – Naja, die Leser können ja auch noch nachlesen, wenn sie möchten.“ Jetzt konnte ich mich ganz meinem Making Of widmen, an dem ich zwischendurch immer mal wieder schrieb.

Nach der Aktion.

Eine meiner ersten Tätigkeiten nach der Aktion war es, den Sage-Stick zu entsorgen der nach wie vor meine Wohnung ausstank und meinen Adventskalender abzuhängen um das Bild von mir und meinem Bruder wieder an seinen gewohnten Platz zu verfrachten. Die leeren Adventskalender-Beutelchen habe ich aufgehoben für nächstes Jahr. Die kann ich nochmal füllen.

In den ersten Tagen nach der Aktion war es komisch nicht mehr früh morgens an den Adventskalender zu tapsen und nachzuschauen was heute darin auf mich wartet. Und es war auch komisch nicht mehr schreiben zu „müssen“. Geschrieben habe ich trotzdem – jetzt hatte ich mich schließlich warmgeschrieben. Und es gibt ja noch unzählige andere Themen die bearbeitet werden können. Und so habe ich in den letzten Tagen viel an diesem Beitrag geschrieben und natürlich auch an weiteren. Während der Adventskalender-Blog-Aktion kamen mir immer wieder neue Ideen für Beiträge, die raus wollten. Und so habe ich immer mal wieder parallel an verschiedenen Beiträgen gearbeitet.

Während der kompletten Aktion erreichten mich liebe Kommentare von noch lieberen Lesern – und auch nach der Aktion bekam ich noch den einen oder anderen Kommentar unter meinen Beiträgen. Danke dafür!

Zwischenzeitlich habe ich den überwiegenden Teil meiner Fotohintergrund-Dekoration aufgegessen, also .. zumindest die Nüsse und Mandarinen, Styroporkügelchen schmecken leider nicht.

Erst nach der Adventskalender-Blog-Aktion habe ich gemerkt, dass sich zwischenzeitlich ein paar meiner Leser in meinen Newsletter-Verteiler eingetragen haben. Meine E-Mails hatte ich zwar immer mal wieder sortiert, allerdings hatte ich nicht genauer geschaut und das Ganze damit vollends übersehen. Hoppla! Anschließend ging es erstmal daran überhaupt einen Newsletter zu basteln. Was muss ich da machen? Und wie geht das überhaupt alles? Hilfe?

Kurz vor dem Jahreswechsel, genauer gesagt am 30. Dezember, war ich Teil des Minimalismus Stammtisch in Essen und bin von zwei Leuten dort angesprochen worden mit den Worten „Du kommst mir so bekannt vor. Woher kennen wir uns?“. Wie sich herausstellte hatten die zwei fleißig die Adventskalender-Blog-Aktion verfolgt und teilweise auch kommentiert. Das ist unglaublich! „Hast du wirklich jeden Tag gebloggt?“ – „Nein,“ lachte ich „das hätte ich zeitlich gar nicht hinbekommen.“ Was für eine Bereicherung nun persönlich mit den Lesern in Kontakt zu kommen, wahnsinn!

Was habe ich durch die Adventskalender-Blog-Aktion gelernt?

Durch die Adventskalender-Blog-Aktion habe ich gelernt besser Prioritäten zu setzen und habe mein komplettes Zeitmanagement neu überdacht. Außerdem habe ich gelernt wie man Beiträge plant in Facebook und habe wichtige Layouterkenntnisse sammeln dürfen. Das regelmäßige Schreiben habe ich nun verinnerlicht und mir selbst gezeigt, dass ich es kann wenn ich möchte. Mir ist bewusst geworden wie wichtig Planung, klare Absprachen und relativ zeitgleiches Posten sind, wenn mehrere Leute an einer Aktion beteiligt sind. Durch die Aktion habe ich meine Selbstorganisation und Selbstmotivation überdacht und optimiert. Außerdem musste ich lernen Rücksicht auf andere zu nehmen. Die Aktion hat mir beigebracht kreativer zu sein, gerade was Themen angeht die nicht meine sind und in Bezug auf die Bildauswahl. Ein weiterer Punkt ist – zumindest für mich -, dass ich gelernt habe was Teamwork bedeutet. Geübt habe ich außerdem das Korrekturlesen von Beiträgen und das frühe Aufstehen. Ohje, das ist mir wirklich nicht leicht gefallen – gerade an freien Tagen. Und das werde ich definitiv auch nicht vermissen. Mir ist der Wert meiner Gesundheit bewusst geworden und ich habe gelernt Schwieriges leicht aussehen zu lassen. Zudem hat mich die Adventskalender-Blog-Aktion Geduld und Durchhaltevermögen gelehrt. Mir ist bewusst geworden wie wichtig Zuverlässigkeit ist. Allein aufgrund dieser ganzen Erkenntnisse bin ich dankbar, dass ich Teil der Aktion sein durfte.

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D a n k e s c h ö n !

… für all eure lieben Kommentare, das Teilen und verlinken auf unsere Blogs und die Aktion, die aufmunternden Worte, das positive Feedback, eure Zeit, Aufmerksamkeit, all euren Support in jeglicher Form und dass ihr unsere Beiträge wichtig und interessant genug fandet um sie zu lesen. Vielen Dank dafür!

24 Tage, 24 Fragen, 3 Blogs. Ein besonderer Dank geht an Michael (Blog: Minimalismus & Leben) und Daniel (Blog: Die Entdeckung der Schlichtheit), die diese Adventskalender-Blog-Aktion mit mir zusammen gerockt haben. Vielen Dank an Michael, der die Idee dazu hatte und mich überzeugt hat mitzumachen. Und vielen Dank an Daniel, der sich die ganzen Fragen innerhalb kürzester Zeit ausgedacht hatte. Vielen Dank für eure Unterstützung und den Zusammenhalt. Ich hätte mir keine besseren Mitstreiter wünschen können, vielen Dank.

Es lohnt sich übrigens auch außerhalb dieser Aktion auf den Seiten der Beiden vorbei zu schauen – zwei tolle Menschen, zwei tolle Blogs.

Die Links zu den Blogs meiner beiden Mitstreiter findet ihr hier:

http://www.minimalismus-leben.de

http://www.schlichtheit.com

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