Angeschaut: 100 Dinge

Seit Anfang Dezember läuft er im Kino: Der neue Film von Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz. Die Grundidee des Ganzen entstammt dem Selbstexperiment „my stuff“ des finnischen Regisseurs Petri Luukkainen aus dem Jahre 2013. Die beiden konsum- und luxusorientierten Hauptdarsteller Anton bzw. Toni (Matthias Schweighöfer) und Paul (Florian David Fitz) lassen sich auf ein Selbstexperiment ein, bei dem sie erst ihren gesamten Besitz aus der Wohnung räumen und anschließend 100 Tage lang jeden Tag einen Gegenstand wieder in ihr Leben zurückholen dürfen.  Hierbei setzen sie sich mit den wirklich wichtigen Fragen des Lebens auseinander: Zuerst der Mantel oder zuerst das Handy? 😉

 

Wie sich bei einem Film der beiden Hauptdarsteller vermuten lässt handelt es sich um eine Komödie. Allerdings nicht ausschließlich. Der Film vermittelt spielerisch auch die wichtigen Themen wie unsere heutige Wegwerfgesellschaft und stellt das Thema Freundschaft komplett auf den Kopf.

 

Denn Toni und Paul konkurrieren in diesem Film miteinander – wer kann besser ohne sein ganzes Zeug? Wer kommt besser zurecht? Der Konkurrenzkampf zwischen den beiden, die ansich beste Freunde und Geschäftspartner sind, artet teilweise etwas aus. Die beiden Hauptdarsteller arbeiten zusammen in einer Firma, die eine App hergestellt hat, die die Bedürfnisse der Benutzer erkennt, entsprechende Kaufangebote unterbreitet und sich der Stimmung anpasst. Diese App entpuppt sich als Datenkrake und soll für einen stolzen Preis verkauft werden. Gewisse Ähnlichkeiten zu bereits am Markt existierenden Produkten sind hierbei nicht von der Hand zu weisen.

 

Während Paul die Krise bekommt ohne seine ganzen Sachen, scheint Toni das Ganze recht gut zu verdauen. Das ganze Dilemma rund um die Wette wird jedoch nicht einfacher als Pauls Oma hilfsbedürftig wird, eine Frau ins Leben der beiden tritt und der erhoffte Verkauf der App gehörig ins Wasser fällt.

 

Ist der Film als Minimalist Pflicht? Ich weiß es nicht. Allerdings stand für mich recht schnell fest, dass ich diesen sehen möchte. Dass das Thema für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird finde ich äußerst spannend – und natürlich möchte ich auch wissen wie der Film so ist. Und ich muss sagen, obwohl dieser Film eigentlich leichte Kost ist, ist es doch schwer verdaulich wenn man die Botschaften hinter dem Ganzen zu deuten weiß. Und auch wenn ich mich schon seit Jahren mit dem ganzen Thema beschäftige so sind mir doch wieder ein paar Dinge bewusst geworden.

 

Es ist so wenig was man wirklich braucht.

 

Und tatsächlich überlege ich nun auch was denn meine 100 Dinge wären. Was brauche ich wirklich? Was macht mich glücklich? Ohne was möchte ich nicht sein?

 

Allerdings muss man sich dessen bewusst sein, dass der Film eben nur den Aspekt der Gegenstände die einen umgeben, nicht aber das gesamte Thema Minimalismus, beleuchtet und somit per se ziemlich einseitig ist. Ganz zu Beginn des Films fließen zudem Klischees über Minimalisten mit rein, bei denen ich nur müde mit den Augen rollen konnte. Alles in allem ist es aber ein gelungener Film, den ich empfehlen kann.

 

Hast du vor dir den Film anzusehen oder hast ihn bereits gesehen? Dann freue ich mich über deine Meinung. 🙂

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