Eigenverantwortung

Was hat ein Anruf mit Verantwortung zu tun? In den letzten Tagen bin ich immer wieder auf das Thema Eigenverantwortung gestupst worden. Es waren liebevolle Stupser, aber auch eindeutige. Situationen die mich strafend anschwiegen als wollten sie sagen „Mach was! Jetzt!“. Von selbst würden sich meine Probleme nicht lösen, das sah ich ein. Es wird niemand kommen und sie für mich aus der Welt schaffen, das werde ich selbst tun müssen.

Eigenverantwortung – was heißt das überhaupt? Manchmal bedeutet Eigenverantwortung eine Kündigung einzureichen, manchmal ist man auch nur einen Anruf von ihr entfernt. Manchmal bedeutet Eigenverantwortung ein klärendes Gespräch zu führen oder die Anmeldung in einem Fitnessstudio. Manchmal bedeutet Eigenverantwortung endlich anzufangen, oder aber endlich loszulassen was dich belastet. Manchmal bedeutet Eigenverantwortung Freundschaften aufzugeben und manchmal stellt sie dein ganzes Leben auf den Kopf.

Verantwortung beginnt nicht erst ab dem Punkt, ab dem du Kinder hast bzw. für einen anderen Menschen verantwortlich bist oder dich um ein Tier kümmern musst sondern viel eher. Du bist für dich selbst verantwortlich. Dafür was du tust und dafür was du nicht tust. Immer und überall. Für die Arbeit, die du ablieferst, für die Gespräche die du führst, für deine Gesundheit, für deine Beziehung, für deine Freundschaften. Du trägst die Verantwortung für dein komplettes Leben. Und ist das nicht eine überaus befreiende Einsicht? Denn wenn du dafür verantwortlich bist, kannst du auch etwas ändern – in geschätzt 90% der Fälle zumindest.

Die ganzen letzten Tage war ich unzufrieden, hatte das Gefühl es muss sich etwas ändern. Aber was? Stundenlang habe ich gegrübelt und Gedanken hin- und hergewälzt. Was zu tun war wusste ich ansich, es war der Weg dorthin den ich scheute. So konnte das wirklich nicht weitergehen, diese ganze sinnfreie Grübelei bringt mich kein Stück weiter.

Mich hat meine eigene Ziellosigkeit dazu gebracht mich hinzusetzen und mein erstes eigenes Vision Board zu basteln. In meinem Fall bedeutet das, dass ich einen Pappkarton mit Bildern beklebt habe. Was für ein Mensch möchte ich sein? Was möchte ich eigentlich erreichen? Wo will ich hin? Was will ich in meinem Leben haben? Und was nicht mehr?

Mein nächster Schritt war, dass ich in meinen Kalender eine Übersicht mit Tätigkeiten geklebt habe auf der ich regelmäßig abstreichen kann was ich am Tag erledigt habe. Nicht jede Tätigkeit mache ich täglich. Aber es interessiert mich, wie oft ich beispielsweise aufräume oder Staub sauge. In welchem Abstand muss ich das machen um mich wohl zu fühlen? Denn auch für mein eigenes Wohlbefinden bin ich verantwortlich.

Mir geht es nicht um Neujahrsvorsätze, nein. Bekanntlicherweise halten sich hieran die wenigsten. Es geht vielmehr um langfristige Ziele, die du in deinem Leben von Herzen gerne erreichen willst. Und dafür braucht es kein neues Jahr, keine neue Woche, es braucht lediglich diesen einen Gedanken: „Das will ich!“ – und los geht’s!

Eigentlich ist es ganz einfach. Dennoch scheuen sich viele Menschen davor Entscheidungen zu treffen und ich gebe zu, manche Entscheidungen sind wirklich doof. Aber hier geht es um dein Leben. Es ist an dir was du daraus machst. Immer mehr Menschen setzen sich – ob bewusst oder unbewusst – keine Ziele, aber ich bin der festen Überzeugung, wer sich keine Ziele setzt und nicht daran arbeitet kann auch keine erreichen. Und dann brauchst du dich nicht zu wundern wenn du nur so in deinen Tag hineinlebst. Natürlich muss das jeder für sich selbst wissen, ich bin allerdings der Meinung, dass jeder Ziele im Leben haben sollte. Zumindest ist mir persönlich noch kein Mensch begegnet, der nicht irgendetwas erreichen möchte.

Und damit meine ich wirklich anziehende Ziele, die dich morgens gerne aufstehen lassen. An denen du von Herzen gerne arbeitest – und das jeden Tag. Was begeistert dich? Was möchtest du unbedingt machen? Was ist genau dein Ding? Wofür brennst du?

Was hält dich auf?

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