Kleiderschrankexperiment – Woche 1

Montag, 01.01.2018 – Sonntag, 07.01.2018

Vor ein paar Wochen hatte ich es im Zuge der Adventskalender-Blog-Aktion bereits angekündigt: Pünktlich zum neuen Jahr habe ich – was meinen Kleiderschrankinhalt angeht – das Projekt gestartet, bei dem ich ausprobiere wie lange ich mit meinen Klamotten über die Runden komme ohne zu waschen. Dabei werde ich jedes Oberteil nur einmal tragen und anschließend entscheiden ob ich es behalten werde oder nicht – und wenn nein, warum nicht. Herzlich willkommen zu Woche 1 meines Kleiderschrank-Experiments.

Von dem Kleiderschrankexperiment erhoffe ich mir, dass ich meinen Klamottenbestand auf diese Weise reduzieren und herausfinden kann, welche Klamotten zu mir passen und welche nicht mehr. Denn ich befürchte das sind einige. Gerade vor ein paar Tagen hatte ich ein Outfit zusammengestellt, bei dem ich beim Tragen gemerkt habe, dass sich das Oberteil verformt hat. Warum habe ich soetwas behalten? War es – mal wieder – der Gedanke „Ach, das kann ich ja noch unter einen Pulli ziehen“?

Kennt ihr das: Der Trockner gibt den Geist auf und ihr müsst plötzlich mit den Klamotten auskommen die ihr im Schrank habt? So geschehen bei mir. Ziemlich ratlos stand ich also vor meinem Kleiderschrank: Randvoll gefüllt aber ohne Lieblingsteile. Mir drängte sich der Gedanke auf wie lange ich damit wohl auskommen würde. Und sehe ich dabei noch gut aus? Würde ich mich damit wohlfühlen – ein bisschen wenigstens? Die Herausforderung daran ist für mich nicht nur ungeliebte Teile wieder zu tragen, sondern auch das Kombinieren. Mir scheint das Gefühl dafür teilweise echt zu fehlen. Kann man das trainieren? Es sind fast immer dieselben Farben auf die ich zurückgreife: Schwarz, grau, braun. Die passen zu fast allem und ich muss mir keine großartigen Gedanken über meine Klamotten machen. Aber was ist mit den ganzen bunten Klamotten in meinem Schrank?

Selbst als Minimalistin bin ich weit entfernt von einer Capsule Wardrobe – einer Kapsel-Garderobe, bei der im Idealfall alle Teile miteinander kombinierbar sind – möchte aber langfristig gesehen eher in diese Richtung. Auch nach 8 Jahren regelmäßigem Ausmisten in allen Lebensbereichen (davon bestimmt 5 Durchgänge im Kleiderschrank) habe ich immer noch viel zu viele Klamotten, die ich eigentlich nicht mehr anziehe. Durch das Experiment bin ich nun gezwungen sie zu tragen und zu schauen und hinzufühlen: Gefällt mir das noch? Möchte ich das behalten? Ist das noch mein Stil? Oder kann ich es verkaufen/verschenken? Ein etwas anderer Ansatz…

Meine Absicht ist es nicht hinterher einen leeren Kleiderschrank zu haben, nein gar nicht. Aber ich möchte, dass ich alle Teile die sich darin befinden auch gerne trage. Und wenn sie dann noch untereinander kombinierbar sind – perfekt! Mein Ziel ist es, dass ich mir im Anschluss an das Experiment nicht so viele Gedanken machen muss über meine tägliche Garderobe.

Zur Erklärung

Die Passform habe ich in drei Kategorien eingeteilt: locker, passend und eng. Ausschlaggebende Frage, die ich mir hierbei stelle ist: Wie sitzt das Kleidungsstück an meinem Körper?

Auch die Länge habe ich in drei Kategorien eingeteilt: super, mäßig und kurz. Ausschlaggebende Frage, die ich mir hierbei stelle ist: Wie ist die Länge des Kleidungsstückes an meinem Körper?

In der Rubrik Material werde ich lediglich das Hauptmaterial aufführen, wenn es auf dem Etikett noch lesbar ist. Ein wichtiger Punkt für mich ist außerdem die Waschbarkeit. Waschen muss bei mir unkompliziert möglich sein, am besten sind die Kleidungsstücke auch trocknergeeignet. Unter Sonstiges werde ich alle anderen Dinge eintragen die mir weiterhin auffallen.

Montag

Für meinen heutigen Tag unterwegs habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: einen dünnen beigefarbenen langärmeligen Pullover mit schwarzen Querstreifen. Diesen Pullover hatte ich tatsächlich lange nicht an, dabei habe ich ihn schon ewig in meinem Schrank. Für die wärmeren Wintertage sowie übergangsweise finde ich ihn ideal, da er für einen Pullover wirklich sehr dünn ist. Er eignet sich prima für Zwiebellooks, die ich oft trage. Ein Minuspunkt sind allerdings die Ärmel, die etwas zu kurz ausfallen. Da ich meine Ärmel allerdings meistens hochrolle auf 3/4-Arm oder etwas darüber trage, passt es wiederum.

Passform: locker
Länge: super
Material: über 50% Viskose, angenehm
Waschbarkeit: 40°, nicht trocknergeeignet
Sonstiges: Ärmel zu kurz

Dienstag

Für meinen heutigen Tag unterwegs habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein kurzärmeliges weißes Top mit grünen Querstreifen und gehäkelter weißer Spitze am Ausschnitt. Dieses Top habe ich bereits mehrere Jahre und auch tatsächlich gerne an. Es ist eine willkommene Abwechslung zu meiner sonst so tristen einfarbigen Garderobe. Und da ich es sowohl schick als auch sportlich kombinieren und im Sommer wie auch allen anderen Jahreszeiten – mit entsprechendem Jäckchen drüber – tragen kann ist es für mich ideal.

Passform: passend
Länge: super
Material: Baumwolle, angenehm
Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
Sonstiges: –

Mittwoch

Für meinen heutigen Tag zuhause habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: schwarz mit weißen Pünktchen. Dieses Top habe ich im Zweier-Pack gekauft, zusammen mit einem schwarzen Oberteil. Pünktchen ansich finde ich gar nicht übel, aber bei diesem Oberteil stört mich, dass sich der Saum gerne hochrollt. Das bedeutet für mich, dass ich es entweder in meine Hose reinstopfe oder nur unter ein anderes Oberteil drunter ziehen kann.

Passform: passend
Länge: mäßig

Material: über 90% Baumwolle, angenehm
Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
Sonstiges: Saum rollt sich gerne hoch

Donnerstag

Für meinen heutigen Tag zuhause habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein schwarzes ärmelloses Top mit weißen Pünktchen und einem schwarzen Spitzeneinsatz am Ausschnitt. Pünktchen ansich finde ich wirklich gar nicht übel, aber bei diesem Oberteil stört mich ebenfalls, dass sich der Saum gerne hochrollt. Das bedeutet für mich, dass ich es entweder in meine Hose reinstopfe oder nur unter ein anderes Oberteil drunter ziehen kann. Und wäre das nicht genug, handelt es sich hierbei um ein echtes „Zuppeloberteil“ – den ganzen Tag habe ich daran herumgezupft und den Sitz korrigiert. Durch die Spitze am Ausschnitt könnte man dadurch mehr gesehen haben als mir lieb ist. Möchte ich mir darüber Gedanken machen wenn ich unterwegs bin? Eher nicht.

Passform: passend
Länge: mäßig
Material: über 90% Baumwolle, angenehm
Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
Sonstiges: Saum rollt sich gerne hoch, „Zuppeloberteil“

Freitag

Für meinen heutigen Tag zuhause habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein ärmelloses khakifarbenes Top mit buntem Muster. Dieses Oberteil wollte ich damals unbedingt haben, da für mich die bunten Farben der Inbegriff von guter Laune sind. Deswegen hatte ich es mir gleich in zwei Farben gekauft. „Ach, an den Ausschnitt gewöhne ich mich schon noch.“ – nach ein paar Jahren kann ich sagen: Nicht wirklich. Der Wasserfall-Ausschnitt ist mir nach wie vor nicht so ganz geheuer. Ständig habe ich das Gefühl ich müsste eigentlich noch ein T-Shirt darunter anziehen. Bleibt nur die Frage: Wie handhabe ich das im Sommer? Irgendwie hat sich auch dieses Kleidungsstück als „Zuppeloberteil“ herausgestellt.

Passform: locker
Länge: super
Material: Viskose, angenehm
Waschbarkeit: Handwäsc

he, Leinentrocknung
Sonstiges: Ausschnitt nervig, „Zuppeloberteil“

Samstag

Für meinen heutigen Tag zuhause habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: einen graumelierten langärmligen dünnen Pullover. Einer der Ärmel geht an der Naht auf, die Ärmel sind zu kurz und der Pullover hat sich verzogen. Und besonders wohl fühle ich mich darin auch nicht, was aber auch an meinem momentanen Gesundheitszustand liegen kann. Mir war bei diesem Pullover überhaupt nicht bewusst, dass so viel Polyesteranteil darin verarbeitet ist. Genau weiß ich nicht woran es liegt, dass ich auch dieses Oberteil ständig wieder zurecht zupfen muss. Das nimmt langsam Überhand, wie ich finde. Es ist tatsächlich Zeit, dass mich und meinen Kleiderschrank das eine oder andere Kleidungsstück verlässt.

Passform: locker
Länge: mäßig
Material: 50% Baumwolle, 50% Polyester
Waschbarkeit: 40°, nicht trocknergeeignet
Sonstiges: Ärmel zu kurz, „Zuppeloberteil“

Sonntag

Für meinen heutigen Tag zuhause habe ich mir dieses Oberteil ausgesucht: ein weiß-lila gemustertes T-Shirt. Es könnte gut sein, dass dieses T-Shirt mein ältestes Oberteil ist. Kürzlich habe ich es auf Fotos wiedererkannt, die bereits 7 Jahre alt sind. Das Oberteil scheint alle meine Ausmist-Aktionen seit dem überlebt zu haben. Und auch dieses Mal merke ich wieder wie gerne ich es habe, vorallem weil es so schön lang ist. Dieses Oberteil gefällt mir richtig gut, auch wenn es so ziemlich das einzige gemusterte Teil in meinem Kleiderschrank sein wird.

Passform: passend
Länge: super
Material: Viskose
Waschbarkeit: 30°, nicht trocknergeeignet
Sonstiges: –

Fazit

Euch ist vielleicht aufgefallen, dass sich die meisten Klamotten in dieser Woche ziemlich ähnlich sind beziehungsweise ich immer wieder auf ähnliche Kleidungsstücke zurückgreife. Ähnliche Farben, ähnliche Muster. Wirklich überrascht bin ich, dass die wenigsten Teile trocknergeeignet sind. Das könnte erklären warum so viele meiner Kleidungsstücke schon auf dem „Reparaturstapel“ gelandet sind aufgrund von Löchern oder aufgegangenen Nähten.

Während der Aktion kam die Frage auf wo ich die ganzen getragenen Klamotten „zwischenlagere“ bis ich fertig bin. Deswegen habe ich mir überlegt, dass ich in meinem Kleiderschrank das unterste Fach dazu nutzen werde die Klamotten zu stapeln – in meinem Kleiderkorb ist schließlich nicht unbegrenzt Platz. Und so kann ich zwischendurch mal waschen, falls ich mich bekleckert habe (und das passiert häufig!). Mir war es außerdem wichtig, dass ich bereits getragene von den ungetragenen Stücken trennen kann und nicht alles durcheinander fliegt. Und nach dem Aussortieren werde ich die Ergebnisse in Form von Bildern meines Kleiderschrankes dokumentieren.

Diese erste Woche war schon ziemlich frustrierend, da ich festgestellt habe, dass ich mich in fast allen meinen Klamotten nicht mehr so ganz wohlfühle. Es waren nur wenige Teile dabei, an denen ich nichts auszusetzen habe, was ich absolut schade finde. Hoffentlich wird das in den nächsten Wochen besser. Mal sehen was Woche 2 bringen wird, ich bin gespannt.

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